Die Schweiz als Zentrum für nachhaltige Finanzgeschäfte?

Nachhaltigkeit und Finanzen? Ja, diese beiden Welten lassen sich vereinen. Zumindest hierzulande wagt der Verein SSF einen Vorstoss in diese Richtung.

Hinter Swiss Sustainable Finance steckt eine Gruppe, welche nachhaltige Finanzdienstleistungen anbieten möchte. Bereits jetzt gilt der Verein als eines der wichtigsten Zentren in dieser Richtung weltweit, neuer Zulauf findet ausserdem praktisch täglich statt – aber für den ganz grossen Durchbruch fehlt es noch an Details.

Zersplitterte Schweiz

Die Idee ist nicht neu: Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) beispielsweise hat es sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, nachhaltige Investitionsmöglichkeiten in der Schweiz zu erkennen und zu fördern. Probleme bereitet hier eben die Anzahl an Vereinen, welche sich dieser Tätigkeit verschrieben haben: Möchte der Bund beispielsweise in einer bestimmten Sache mit einem möglichst grossen Vertreter für nachhaltige Investments reden, fällt ihm die Suche durch diese Zersplitterung der Interessen nicht leicht – und die Mehrzahl an Stimmen kann so gar nicht gehört werden.

Für dieses Problem sieht auch die SSF derzeit keine Lösung vor. Stattdessen will man sich auf die eigenen Stärken fokussieren: Dazu möchte man – anders als der FNG – nicht nur Schweizer Geldanlagen als Investitionsobjekt betrachten, sondern auch alltägliche Finanzgeschäfte. In der Zukunft stellt sich der Verein eine Schweiz vor, welche weltweit als Zentrum für nachhaltige Entwicklung angesehen werden kann. Funktionieren soll das unter anderem durch eine bessere Ausbildung von Finanzfachleuten und eine Sensibilisierung für Finanzangestellte im Allgemeinen, um Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Bevölkerung zu integrieren.

Wer macht mit?

Gegründet wurde der SSF von immerhin 55 Mitgliedern, darunter befinden sich die üblichen Verdächtigen: Banken, Versicherungen, andere Finanzdienstleister und Unternehmen, welche sich auf Ökologie und Nachhaltigkeit spezialisiert haben. Auch prominente Vereine wie der WWF konnte das SSF ins Boot holen. Es fehlen jedoch nach wie vor grosse Zugpferde – wie etwa die Credit Suisse oder Banken vergleichbarer Grösse, welche wirklich ein kleines Spotlight auf den Verein werfen könnten. Weiterhin verfügt der SSF über (noch?) keine werbewirksamen Gesichter, welche bei der Verbreitung und Vermarktung der eigenen Ideen helfen könnten. Falls der Verein mit derselben Intensität weiterarbeitet, dürfte das aber nur noch eine Frage der Zeit sein.

 

Oberstes Bild: © Pressmaster – Shutterstock.com

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