Etwas anderes wagen – entwickeln Sie Ihr Geschäft!
von Olaf Hoffmann Organisation
Welche Grundbedingungen Unternehmen und Privatpersonen umsetzen müssen, wenn das Wagnis Erneuerung gelingen soll, reisst dieser Beitrag an. Dabei geht es zunächst um die wichtigsten Rahmenbedingungen, die im Zuge angestrebter Veränderungen geschaffen werden müssen.
Überprüfen Sie Soll und Ist
Möglicherweise tun Sie dies schon immer oder zumindest regelmässig – Sie unterziehen den tatsächlichen Leistungsstand dem wünschenswerten Optimalzustand. Das bedeutet für Unternehmen die Prüfung der Marktsituation, natürlich der konkreten Zahlen und zugleich eine Abschätzung, ob und wie der erwünschte Stand erreicht werden kann. Dabei sind viele Variablen zu beachten, die sich immer am konkreten Unternehmenszweck orientieren.
Auch Privatpersonen können den derzeitigen Zustand bezüglich ihrer Leistungserwartungen und Möglichkeiten immer wieder neu überprüfen. Dazu können Zahlen wie etwa das erreichte Lohnniveau genauso hergenommen werden wie Arbeitszeiten und ähnliche Rahmenbedingungen. Entscheidender erscheint hier allerdings das Mass der ganz persönlichen Ansprüche und Möglichkeiten. Ist eine berufliche Weiterentwicklung anhand der gegebenen Voraussetzungen möglich? Soll vielleicht sogar der Job gewechselt werden oder ist der Schritt in die Selbstständigkeit denkbar? Das sind Fragen, die vor jeder angestrebten Veränderung gestellt werden müssen.
Entwickeln Sie klare Visionen
Meist gilt für Unternehmen und Privatpersonen: Die Mission ist klar! Das bedeutet, dass ganz deutlich umrissen ist, woran gearbeitet wird. Darauf richten sich alle Anstrengungen aus, momentane Situationen werden in diese Mission eingeordnet und dann entsprechend abgearbeitet. Wenn ein Unternehmen die Mission hat, das jeweils beste Produkt zum günstigsten Preis anzubieten, dann werden alle Aktivitäten genau an dieser Mission gemessen. Und wer als Familienvater seine Arbeit mit der Mission Absicherung der Familie untermauert, weiss, was er zu leisten hat.
Was oftmals fehlt, ist eine Vision. Dabei verstehen wir diese nicht als erstrebenswertes Traumschloss, sondern vielmehr als einen Ausblick auf die Zukunft. Dieser Ausblick soll dazu dienen, künftige Entwicklungen vorauszudenken, neue Ziele zu setzen und eventuell auch tief greifende Veränderungen anzuschieben. Visionen sind wichtig, wenn Entwicklungen passieren sollen. Ohne den visionären Ausblick fehlt ein wichtiger Motivator für Veränderungen, die der einzige Weg zur tatsächlichen Weiterentwicklung sind. Das gilt für Unternehmen jeglicher Betriebsgrösse genauso wie für Privatpersonen, die im Heute schon am Morgen arbeiten wollen.
Wenn aus dem „Anders“ ein „Neu“ wird
Im ersten Teil dieses Beitrages habe ich mich in erster Linie mit den Voraussetzungen für Veränderungen innerhalb bestehender Prozesse befasst. Viel spannender wird es aber, wenn aus dem „Anders“ ein „Neu“ werden soll. Das bedeutet, dass im Unternehmen oder im privaten Arbeitsleben nicht einfach nur an der Veränderung bestehender Zu- und Umstände gearbeitet wird. Möglicherweise sind in diesen Veränderungsprozessen sogar schon die möglichen Grenzen erreicht oder es wird klar, dass auch mit klaren Veränderungen keine wirklichen Entwicklungen mehr zu erreichen sind.
An diesem Punkt der unternehmerischen oder persönlichen Entwicklung kann nur etwas Neues greifen, wenn der alte Zustand nicht als Gewähr für die Zukunft herhalten kann oder soll. Vor einem solchen Schritt haben viele Menschen Angst. Immerhin bedeutet „neu“ nicht nur „anders“, sondern oftmals auch den Bruch mit allem, was bisher getan wurde, sich bewährt hat oder vielleicht auch nicht. Möglicherweise werden hier auch Sicherheiten aufgegeben.
Der Schritt zu neuen Entwicklungen muss allerdings nicht Hals über Kopf in Angriff genommen werden. Wer Neues plant, sollte sich je nach konkreter Ausgangslage auch ausreichend Zeit für diesen bedeutsamen Schritt nehmen. Sich unbedacht oder gar unvorbereitet in ein neues Geschäftsfeld zu begeben kann genauso im totalen Verlust enden wie der ungeplante Wechsel oder die Aufgabe eines Jobs aus einer reinen Laune heraus.
Wer völlig neues Land betreten will, sollte zuvor überprüfen, ob dazu die Bedingungen und Voraussetzungen geschaffen werden können oder schon vorhanden sind. Wenn wichtige Voraussetzungen für den Wandel zum Neuen fehlen, wird dieses Unterfangen in aller Regel schiefgehen. Das bedeutet, dass jeder Schritt ins Neuland vorbereitet sein sollte, damit er auch gelingt.
Für Unternehmen bedeutet dass, die Voraussetzungen im Betrieb für neue Entwicklungen zu prüfen, den Markt möglichst genau zu beobachten und einzuschätzen und letztlich die gesamte oder zumindest einen Teil der Tätigkeit im Unternehmen entsprechend umzustellen.
Wenn Privatpersonen den Schritt ins Neuland wagen, dann bedeutet das in aller Regel einen klaren Bruch mit allem, was zuvor getan wurde. Ein Arbeitsverhältnis ist zu beenden, ein neues anzustreben, und manchmal geht „neu“ eben auch nur mit „selbstständig“. Daraus ergeben sich jede Menge Herausforderungen, die nur gestemmt werden können, wenn „neu“ eben die angestrebte Form von „anders“ sein soll. Neben einem gewissen Wagnis gehört hier immer auch die konkrete Einschätzung der persönlichen Möglichkeiten zum angestrebten Veränderungsprozess. Das gilt selbstredend auch für Unternehmen.
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