Mitarbeiterführung der Generation Y

Dass die Generation Y Unternehmen deutlich bereichern kann, haben wir bereits in einem anderen Artikel beleuchtet. Aber wie führen Sie als Chef diese jungen, angeblich unzähmbaren Mitarbeiter?

Denn so, wie die jungen Business-Jungs und -Mädels ganz eigene Ansprüche an ihre Vorgesetzten stellen, so können Sie auch diese Mitarbeiter mit einer anderen Hand führen. Wie das genau funktioniert und wie Sie diese Kollegen dazu bringen, Top-Leistung zu zeigen, ohne dabei zu rebellieren, erklären wir Ihnen gerne.

Was will die Generation Y?

Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was die zwischen 1980 und 1995 geborenen jungen Mitarbeiter eigentlich erwarten: Sie wünschen sich eine Arbeit, welche sie mit Sinn und am besten auch noch Spass erfüllt. Sie wollen etwas erreichen, etwas bewegen und gestalten. Sie wollen nicht einfach eine Karriereleiter emporklettern, nur um hinterher sagen zu können, dass sie es geschafft haben. Sie wollen keinesfalls jahrelang in einem Büro stets die gleichen Aufgaben ausführen. Spannung, neue Aufgaben, frische Herausforderungen. Anders ausgedrückt könnte man auch sagen: Langeweile ist der Todfeind der Generation Y.

Dies sorgt natürlich dafür, dass Sie diese Art von Mitarbeitern auch deutlich anders führen müssen. Sie werden hier nur schwer einen Kollegen finden, welchem Sie sagen können: „Ich habe hier ein grösseres Projekt und irgendjemand muss diese Tabellen auswerten. Einige Wochen dürfte das schon dauern, kannst du das machen?“ Sicherlich gibt es auch Mitarbeiter, welche Sie für derart monotone Aufgaben begeistern können – aber die Generation Y zählt in der Regel nicht dazu.

Nutzen Sie psychologische Tricks

Versuchen Sie hin und wieder, Fragen anders zu formulieren und an eine Herausforderung zu ketten. Nehmen wir dazu noch einmal das soeben genannte Beispiel:

– Aus Ihrer Bitte „Ich habe hier ein grösseres Projekt und irgendjemand muss diese Tabellen auswerten. Einige Wochen dürfte das schon dauern, kannst du das machen?“ wird dann nämlich: „Ich habe hier ein grösseres Projekt und irgendjemand muss diese Tabellen auswerten. Fällt dir vielleicht ein, wie man diesen Prozess beschleunigen könnte?“ Plötzlich verbinden Sie dieselbe Aufgabe mit einem gestalterischen Prozess. Sie verlangen von Ihrem Mitarbeiter Innovation, Mut, Veränderung und neue Herangehensweisen an bestehende Probleme – und genau das möchte die Generation Y hören.

Sie müssen bedenken, in welcher Umwelt diese Personen aufgewachsen sind. Alles war und ist digital, das Leben spielt sich in Bruchstücken von Minuten ab. Ereignisse müssen am besten jetzt gleich passieren und sofort danach muss eine neue aufregende Arbeit warten. Im Arbeitsalltag ist das nicht immer zu realisieren, und das werden auch diese jungen Mitarbeiter früher oder später lernen. Aber bis es so weit gekommen ist, sollten Sie versuchen, diese oft sehr talentierten Personen bei Laune zu halten.

Schaffen Sie Freiräume

Die Generation Y hinterfragt gerne: Autorität abgeleitet von Ihrer Position als Chef wird zwar wahrgenommen, aber ihr wird nicht blind gefolgt. Sie dürfen also nicht erwarten, dass unsinnige Anweisungen einfach so geschluckt werden. Beispielsweise werden Sie einen solchen Mitarbeiter nicht dazu bringen können, Überstunden zu schieben, wenn diese Person davon ausgeht, dass sie ihre Arbeit auch am nächsten Tag noch fristgerecht abliefern kann.

Verstehen Sie diese Haltung am besten als Stärke, indem Sie lernen, diesen Mitarbeitern zu vertrauen: Lassen Sie es auf ein Experiment ankommen und schauen Sie, ob die besagte Person tatsächlich eigenständig dazu in der Lage ist, Ihre Vorstellungen genau umzusetzen. Wenn das klappt – umso besser. Wenn nicht, dann haben Sie jetzt ein Mittel, um auch der Generation Y die Wichtigkeit von Autorität zu beweisen.


Die richtige Führung im Büroalltag. (Bild: Drpixel / Shutterstock.com)
Die richtige Führung im Büroalltag. (Bild: Drpixel / Shutterstock.com)


Die richtige Führung im Büroalltag

Die Jungen lieben Feedback. Ob das in ausführlichen Gesprächen stattfindet oder nur in Bemerkungen nebenbei, ist nebensächlich. Lassen Sie diese Mitarbeiter häufig wissen, dass Sie zufrieden oder unzufrieden sind. Besonders bei neuen Kollegen kann es nicht schaden, auch kleinere Erfolgserlebnisse mit positivem Feedback zu untermauern, denn sie werden schnell unzufrieden, wenn ihre Arbeit nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Allerdings müssen Sie aufpassen, dass Sie sich dazu nicht zu sehr auf Ihren Chefsessel zurückziehen – und das liegt an dem angesprochenen Problem mit Autorität.

Denn: Nur weil auf Ihrem Schreibtisch ein Chef-Zeichen steht, heisst das noch nicht, dass Sie uneingeschränktes Vertrauen geniessen. Sie werden von den Jungen anhand Ihrer Leistung bewertet und nicht aufgrund Ihres Titels. Daher sollten Sie auch nicht vom ersten Tag an auf die neuen Mitarbeiter herabreden, da Sie bei diesen Menschen ohnehin noch keinen Bonus gesammelt haben. Wenn Sie Feedback geben, sollten Sie dies also in erster Linie fast schon freundschaftlich tun, ohne dabei jedoch die professionellen Grenzen zu überschreiten – was hin und wieder natürlich eine Gratwanderung sein kann. Sollten Sie diese jedoch meistern, werden Sie von den oftmals grossen Talenten dieser Generation profitieren.

 

Oberstes Bild: © Chatchawan – Shutterstock.com

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