So machen Sie Ihr Büro zum kreativen Thinktank

Wie Ihre firmeneigenen Büroräume eingerichtet sind, ist von entscheidender Bedeutung für Ihren Umsatz. Aspekte wie Lichtgestaltung, Raumaufteilung, Farbwahl, Zusammenspiel aus Freiraum und genutzten Flächen sowie Geometrie und Ergonomie der Möbel haben einen fundamentalen Einfluss auf die individuelle Leistung, die Motivation und die Teamfähigkeit Ihrer Mitarbeiter.

Nicht umsonst sind innovative Firmen wie Google nicht nur durch ihre alternative Arbeitsphilosophie, sondern auch aufgrund der Gestaltung und Ausstattung ihrer Office Spaces bekannt geworden. Laterales Denken, Kreativität, Inspiration, Ideenreichtum und eine beflügelnde Gruppendynamik werden von einer entsprechenden Umgebung um ein Vielfaches potenziert, wie Studien und Umfragen immer wieder bestätigen.

Besonders wenn Sie die Teamarbeit in Ihrem Unternehmen forcieren und die Kommunikation transparenter, organischer und facettenreicher gestalten wollen, kann eine Umgestaltung des genutzten Raumes zielfördernd sein. Mitarbeiterbegegnungen und spontane Meetings werden wesentlich wahrscheinlicher, wenn beispielsweise mobile Einheiten immer neue Kollaborationen generieren, die nicht „von oben“ diktiert, sondern vom Raum selbst möglich gemacht werden.

Ob Sie ein Start-up planen und Ihren Büroräumen einen frischen, innovativen Look verpassen wollen, der die Beweglichkeit Ihrer jungen Firma widerspiegelt, oder ob Sie Ihren vorhandenen Räumen eine neue Optik gönnen möchten: Wir haben drei essenzielle Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihrem Office 2.0 zu frischem Glanz verhelfen. Diese können Sie nutzen, um preiswerte, aber wirkungsvolle Veränderungen vorzunehmen – oder um Ihre Büroräume von Grund auf neu zu gestalten.

1. Tageslicht ist ein Energie-Booster.

Je mehr natürliches Licht in Ihre Büroräume fällt, desto produktiver und zufriedener werden Ihre Mitarbeiter sein. Wenn Sie neue Büroräume suchen, achten Sie auf viele Tageslichtquellen. Lassen Sie den Raum direkt am Fenster unbedingt für Schreibtische oder mobile Arbeitseinheiten frei. Wenn die Fensterplätze nicht für alle Mitarbeiter ausreichen, dann schaffen Sie helle Arbeitsinseln, die abwechselnd genutzt werden können. Auch die Meetingräume sollten unbedingt Ausblick bieten.

Wenn Sie Wände ziehen müssen, achten Sie darauf, hierdurch kein Tageslicht auszuschliessen. Entscheiden Sie sich in diesem Fall lieber für gläserne Wände, die inzwischen sehr gut schallisoliert werden können. Schaffen Sie einen Entspannungspunkt mit bequemen Sesseln, von denen aus Ihre Mitarbeiter einfach mal den Blick nach draussen wandern lassen und eine kreative Auszeit nehmen können. Es sind diese Momente, die ein Denken „outside-of-the-Box“ ermöglichen.

Achten Sie darauf, ob Ihre neu gewählten Büroräume Balkone oder eine Terrasse haben. Diesen Aspekt übersehen Unternehmer oft, da Aussenplätze lange Zeit nur als Pausenaufenthalt für Raucher überhaupt relevant waren. Tatsache ist jedoch: Viele Balkone oder Terrassen lassen sich mit ein paar geeigneten Aussenmöbeln in sommerliche Arbeitsräume für leuchtende Inspirationen verwandeln.


Jeder kennt die Bilder von Internet-Konzernen wie Yahoo oder Yelp: Mitarbeiter spielen mitten am Tag Tischtennis oder Tischfussball oder planen am Billardtisch neue Strategien. (Bild: gpointstudio / Shutterstock.com)
Jeder kennt die Bilder von Internet-Konzernen wie Yahoo oder Yelp: Mitarbeiter spielen mitten am Tag Tischtennis oder Tischfussball oder planen am Billardtisch neue Strategien. (Bild: gpointstudio / Shutterstock.com)


2. Werden Sie verspielter.

Jeder kennt die Bilder von Internet-Konzernen wie Yahoo oder Yelp: Mitarbeiter spielen mitten am Tag Tischtennis oder Tischfussball oder planen am Billardtisch neue Strategien. Alles gut und schön fürs Silicon Valley, denken Sie vielleicht, aber was hat das mit meinem Schweizer KMU zu tun? Ich habe schon so genug damit zu tun, meine Mitarbeiter zum Arbeiten zu motivieren und von Facebook wegzulotsen.

Lassen Sie sich überraschen: Genau das Gegenteil ist der Fall. Gemeinsames Spiel fördert nachweislich den Teamgeist und unkonventionelle Lösungen und Ideen abseits des Mainstreams. Die Aktivierung motorischer Vorgänge erhöht die mentale Flexibilität und verschafft dem Hirn einen biochemischen Energieschub – vor allem in den berüchtigten Nachmittagsstunden, in denen Motivations-Durchhänger unter Kollegen ansteckender sind als Magen-Darm-Viren und die arbeitsfremde Internetnutzung sprunghaft zunimmt.

Niemand verlangt von Ihnen, einen Pingpong-Tisch im Meetingraum Ihrer Anwaltskanzlei aufzustellen. Sicherlich finden Sie aber im Aufenthaltsraum, einem Flur oder einer weniger genutzten Ecke der Kantine einen „Spiel-Platz“. Alternativ gibt es exzellente Möglichkeiten, etwa Tischfussballgeräte im eigenen Corporate-Identity-Look individuell branden zu lassen. Das beeindruckt nicht nur Kunden, sondern erinnert Ihre Mitarbeiter auch kontinuierlich daran, dass der Spruch nicht umsonst „Work Hard & Play Hard“ heisst und in beide Richtungen seine Gültigkeit hat.

3. Schaffen Sie „Frei“-Räume.

Damit sind unterschiedliche Flächen gemeint, die Ihre Mitarbeiter flexibel nutzen können. Für viele Angestellte bedeutet das Büroleben eine Quasi-Fixierung an ihren festen Arbeitsplatz, mit gelegentlichen Unterbrechungen für Meetings in dafür designierten Räumen. Dynamische Lösungen können jedoch nur in Bewegung entstehen; und laterales Denken findet statt, wenn ausgetretene Wege (und Orte) verlassen werden.

Ersetzen Sie die Stand-PCs Ihrer Mitarbeiter durch Laptops oder stellen Sie eine Reihe davon frei zugänglich zur Verfügung. Schaffen Sie Rauminseln oder Räume mit unterschiedlichen Atmosphären und Stimmungen: Von intimen Settings mit zwei bequemen Sesseln oder Bean-Bags um einen (gerne auch virtuellen) Kamin über einladende Wartezonen, die auch für kurze Brainstormings geeignet sind, bis zu akustisch beruhigten Räumen, in denen Ihre Mitarbeiter dem Trubel des Grossraumbüros entgehen und sich ganz auf ihre Projekte fokussieren können.

Gehen Sie von Ihren eigenen wechselnden emotionalen und kognitiven Bedürfnissen am Tag aus: Mal brauchen Sie die Nähe Ihres Teams, um schnell Meinungen austauschen zu können und sich Rat zu holen, mal die absolute Ruhe, die für analytisches Problemlösen unabdingbar ist, mal ein intimes Setting, um sich ganz auf einen Dialog konzentrieren zu können. Schaffen Sie Räume, die diesen Bedürfnissen entsprechen und in denen die Arten von kognitiven Prozessen stattfinden können, die Ihr Unternehmen zum Erfolg führen – und schenken Sie Ihren Mitarbeitern die Freiheit, selbst zu entscheiden, wo sie sich gerade aufhalten möchten.

 

Oberstes Bild: © Ljupco Smokovski – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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