Unplug! 10 Wege, wie Sie in den Ferien tatsächlich mal abschalten können

Gerade Unternehmer und Gründer mit einem Faible für Medienvielfalt am Arbeitsplatz finden es ausserordentlich schwierig, die Arbeit Arbeit sein zu lassen und in den Ferien einen bewussten Schlussstrich zu ziehen. Tatsächlich ist dies praktisch auch nicht immer möglich – je mehr Personal- und Projektverantwortung Sie haben und je globaler Sie aufgestellt sind, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass totales Ausspannen zur hehren Illusion wird.

Dennoch: Wenn Sie nicht manchmal aus dem digitalen Hamsterrad aussteigen, das Sie konstant mit der ganzen Welt verbindet, dann verlieren Sie die Perspektive auf das grosse Ganze. Wenn Sie Ihrem Körper und Geist keine Erholungspausen vom Display und der ununterbrochenen Datenflut gönnen, dann bauen Sie nachweislich einen auf Dauer nicht durchhaltbaren Stresslevel auf.

Deshalb kann es helfen, freiwillig ein paar Disziplinarmassnahmen einzuführen, die Ihnen einfach mal den Stecker ziehen, damit Sie wieder zu sich selber kommen. Wir haben zehn der besten Wege gesammelt, wie Sie Ihrer eigenen Online-Persona in den Ferien tatsächlich für ein paar Stunden den Rücken kehren können und das Beste aus dem „digitalen Fasten“ herausholen.

1. Setzen Sie sich Zeitlimits.

Ferien bedeuten Erholung. Zwar ist es bei vielen Menschen illusionär, deshalb eine komplette digitale Auszeit zu empfehlen. Auch wenn dies das Erholsamste wäre, in der Praxis macht es sie unentspannt und nervös. Doch es gibt Wege, die virtuelle und die Ferienrealität zu vereinbaren.

Setzen Sie sich feste Zeiten, zu denen Sie sich in Ihren Mailaccount einloggen und die Mailbox Ihres Handys abhören; mehr als zweimal am Tag sollte dies nicht sein. Legen Sie vorab fest, wie lange Sie mit Ihren Nachrichten verbringen wollen. Kündigen Sie diese Zeiten in Ihrer Abwesenheitsnotiz an und fügen Sie hinzu, dass deshalb nur kurze Mails eine Chance haben, gelesen und beantwortet zu werden. Überschreiten Sie diese Zeiten auf keinen Fall!

2. Entkoppeln Sie sich vom Telefon.

Checken Sie am besten nur einmal am späten Abend, ob jemand Sie über Tag zu erreichen versucht hat, und beantworten Sie nur die wirklich wichtigen Anrufe. Formulieren Sie Ihre Mailboxnachricht entsprechend um. Statt des einladenden „Hinterlassen Sie eine Nachricht – ich rufe umgehend zurück“ sollten Anrufer begrüsst werden mit „Ich bin bis zum 20.04. in Urlaub und höre diese Mailbox nur einmal täglich ab. Nachrichten werden per SMS oder Mail beantwortet, ausser es handelt sich um einen Notfall.“ Das ist völlig in Ordnung so: Zu kurze Stakkato-Rückrufe werden als viel unhöflicher empfunden denn Textnachrichten oder eine Antwortmail.

3. Deaktivieren Sie alle Benachrichtigungsfunktionen auf Ihrem Smartphone.

Es sollte Sie einfach nicht interessieren, wer gerade online ist und zocken möchte, welche Apps um Updates bitten oder ausprobiert werden möchten.

4. Legen Sie Laptop und Handy ausser Reichweite

Schlafen Sie nicht im selben Raum wie Ihr PC und Ihr Telefon; sollte sich dies nicht verwirklichen lassen (etwa in Hotelzimmern), dann packen Sie beides in Hüllen und in Ihren Schrank. Laden Sie die Akkus im Bad auf. Ihre Gadgets nicht konstant vor Augen zu haben, verringert die Wahrscheinlichkeit eines „Nur-mal-schnell-Reinschauens“ beträchtlich.

5. Erlegen Sie sich Strafen auf.

Vor allem wenn Sie mit Ihrem Partner reisen, sollten Sie diesen in Ihre Abstinenzpläne einweihen und um ein kooperatives Monitoring bitten. Legen Sie für sich selbst eine kleine Geldsumme fest, die Sie bei jeder Zeit- oder Regelüberschreitung abtreten.

6. Ignorieren Sie Facebook & Co.

Deaktivieren Sie alle Auto-Log-ins zu sämtlichen sozialen Netzwerken, in denen Sie Mitglied sind. Versuchen Sie, Facebook & Co. tatsächlich links liegen zu lassen. Sie werden (versprochen!) absolut schockiert sein, wie viel Zeit dieser simple Schritt frei macht und wie wenig Sie die Plattformen nach einigen Tagen der Entzugserscheinungen vermissen.

Erhöhen Sie, falls Sie gar nicht anders können, den Authentifizierungs-Level: Das erhöht die psychologische Zugangsbarriere und ist sowieso empfehlenswert. Deinstallieren Sie alle Social Media Apps auf Ihrem Smartphone – es dauert nur fünf Minuten, sie nach dem Urlaub wieder zu aktivieren.

7. Geben Sie Ihr Ladegerät ab.

Lassen Sie Ihren Akku von Ihrem Partner verwalten und sich nur in vorher ausgemachten Zeitintervallen geben. Wenn Sie um die Kostbarkeit der verbleibenden Akkuzeit wissen, setzen Sie automatisch Prioritäten hinsichtlich der Nutzung.

9. Schaffen Sie sich genau umrissene „analoge“ Inseln.

Wenn Sie gar nicht ohne Verbindung können, dann stellen Sie für sich selber klare Regeln auf, bei welchen Aktivitäten Tablet, Handy & Co. in jedem Fall zu Hause bleiben. Familienausflüge können ein Beispiel sein, ebenso Tagesfahrten zu neuen Ausflugszielen, die tägliche Fitness am Morgen oder Zeit in der freien Natur. Machen Sie keine Ausnahmen – die weiten sich zu schnell aus.


Suchen Sie Ihr Handy aus dem letzten Jahrtausend wieder heraus. (Bild: Anna Chelnokova - Shutterstock.com)
Suchen Sie Ihr Handy aus dem letzten Jahrtausend wieder heraus. (Bild: Anna Chelnokova – Shutterstock.com)


10. Suchen Sie Ihr Handy aus dem letzten Jahrtausend wieder heraus.

Haben Sie noch einen der alten Backsteine aus der Zeit, als der Begriff „Blackberry“ für eine Früchtesorte stand? Dann legen Sie Ihre SIM-Karte ein und nehmen Sie dieses Artefakt statt Ihres Smartphones mit. Je weniger Funktionen, je wackeliger der Internetzugang, desto geringer die Versuchung.

 

Oberstes Bild: © Tarchyshnik Andrei – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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