Teamentwicklung für mehr Erfolge
VON Olaf Hoffmann Organisation
Ist das Team einmal zusammengestellt und einige Zeit aktiv gewesen, machen sich erste Defizite bemerkbar. Jetzt muss ernsthaft an der Teamentwicklung gearbeitet werden. In einem kurzen Abriss stelle ich dem Leser hier drei probate Möglichkeiten der gezielten Teamentwicklung vor.
Fortlaufende Weiterbildung im Team
Die Bedingungen in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft verändern sich dynamisch. Neue Maschinen, Geräte und Anlagen, neue wissenschaftliche oder rein praxisbezogene Erkenntnisse, wiederentdeckte Zusammenhänge und vieles mehr führen zu einem steten Wandel in den unterschiedlichsten Bereichen. Soll ein Team langfristig erfolgreich arbeiten, muss es sich diesen ständigen Veränderungen gegenüber öffnen und Mittel finden, neue Wege und Möglichkeiten in die tägliche Arbeit einzubringen. Dafür ist die Fort- und Weiterbildung nur ein probates Mittel.
Während aus Kostengründen oftmals sogenannte Multiplikatorenweiterbildungen prädestiniert werden, empfehle ich selbst diese Form der Weiterentwicklung nicht. Das individuelle Aussieben von Informationen und eine entsprechend nur teilweise Weitergabe der Erkenntnisse genügt nicht einer qualifizierten Fortbildung. Dabei gilt es auch zu bedenken, dass in modernen Wirtschaftseinheiten ein Informationsvorsprung des Einzelnen letztlich auch dessen Stellung im Unternehmen dient. Warum also sollte ein weitergebildeter Teamplayer all seine Erkenntnisse vorbehaltlos an alle Teammitglieder weitergeben?
Aus dieser Sicht heraus sind möglichst alle aufgabenbezogenen Weiterbildungen im Rahmen einer gezielten Teamentwicklung für das gesamte Team anzubieten. Damit haben alle Teammitglieder die Möglichkeit, ungefiltertes Wissen zu erwerben. Das ist dann auch die beste Voraussetzung dafür, dass alle Teammitglieder mit demselben Wissenstand an die Lösung von Aufgaben herangehen können.
Allerdings sollte die Teamweiterbildung keine Eintagsfliege oder gönnerhaft vergebene Veranstaltung sein. Vielmehr kommt es für eine sinnvolle und zukunftsweisende Teamentwicklung darauf an, dass Weiterbildungen planmässig und fortlaufend angeboten werden. Dabei muss es in diesen Fortbildungen nicht zwingend immer nur um fachliche Inhalte gehen. Auch Themen rund um die Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der wünschenswerten Softskills sollen und müssen die Inhalte der Bildungsmassnahmen aufwerten. Nur so entwickeln sich Teams inhaltlich und charakterlich weiter. Das verursacht natürlich Kosten, die sich aber bei klug strukturierten Bildungsplänen in einer erhöhten Leistungsfähigkeit und Stabilität der Teams wieder lohnend auswirken.
Teams wachsen an ihren Aufgaben
Arbeitsgruppen, die jahrein jahraus dasselbe tun und dabei keine Entwicklungschancen geboten bekommen, verfallen schnell in eine Lethargie, die die Leistungen bremst. In der Folge scheiden zunehmend mehr Mitglieder aus den Teams aus, weil sie sich in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung weder gefordert noch gefördert fühlen. Teams, die ständig nur dasselbe tun, werden in der Folge phlegmatisch, unsicher in der Zusammensetzung und letztlich wenig effektiv. In der Endkonsequenz wird oftmals nur noch Dienst nach Vorschrift getan, was allerdings einer zukunftsweisenden Unternehmensentwicklung entgegenläuft.
So wie der einzelne Mensch wachsen auch Teams nur an ihren Aufgaben. Das bedeutet, dass sich die Inhalte und Ansprüche ständig weiterentwickeln müssen, um Teams in ihrer internen Entwicklung weiter nach vorn zu bringen. Das erfordert, dass in den verantwortlichen Führungsebenen kontinuierlich an den Inhalten der Teamarbeit gearbeitet werden muss. Selbst dann, wenn die originären Aufgaben vielleicht beständig bleiben, können sich die Ansprüche an die Qualität und Quantität fortlaufend ändern. Darauf können Teams eingestellt werden.
Letztlich befördern diese Veränderungen die Anstrengungsbereitschaft jedes einzelnen Mitarbeiters und des gesamten Teams, wenn entsprechende Anreize gesetzt werden. Das bedeutet, dass eine fortschreitende Leistungsentwicklung im Team auch honoriert werden muss, um die Leistungsbereitschaft weiter zu fördern. Selbstverständlich hat das Ausmass der übertragenden Aufgaben auch irgendwo eine Grenze. Ist eine gewünschte Quantität erreicht, muss dann weiter an der Qualität gearbeitet werden. Das sollte bei den sich stets verändernden Bedingungen aber auch kein Problem sein.
Teamentwicklung durch Supervision und Coaching
Nicht alle Teams funktionieren von Beginn an oder langfristig reibungsarm oder gar reibungsfrei. Unterschiedliche Individuen bringen unterschiedliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und interpersonelle Eigenschaften in das Team ein. Daraus resultieren oftmals auch kleinere bis mittlere Spannungen im Team. Hier können regelmässige Teamsupervisionen und das Team-Coaching sinnvolle Prozesse anschieben und unterstützend begleiten. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, dass sich alle Individuen in der Masse als ein Team betrachten, das an einem Ziel arbeitet. Dabei muss klar werden, dass jedes Teammitglied für das Erreichen dieses gemeinsamen Zieles wichtig und unverzichtbar ist.
Geeignete erlebnisbetonte Übungen zu dieser Problematik lassen sich beispielsweise in einem Hochseilgarten oder Kletterpark umsetzen. Auch ein gemeinsames Camping, ein Survival-Training oder spassbetonte Aufgabenstellungen ausserhalb der betrieblichen Aufgaben können dazu beitragen, dass ein Team fester zusammenwächst und hier den Stellenwert jedes einzelnen Teamplayers schätzen lernt.
Auch wenn die angesprochenen abenteuerbezogenen Angebote zunächst nach Urlaub klingen, sind sie doch probate Mittel zur gezielten Teamentwicklung. Erfahrene Unternehmer wissen das und setzen nach Möglichkeit den ganzen Mix der Teamentwicklungsmassnahmen ein, um zu mehr gesichertem Erfolg im Unternehmen zu kommen. Die Kosten dafür rechnen sich allemal, zumal nicht wenige Teamplayer auch bereit sind, sich an den Kosten in einem angemessenen Mass zu beteiligen.
Oberstes Bild: © Horoscope – Shutterstock.com
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