"Social Traffic" vielleicht bald ein Schlagwort: Links in Facebook erzeugen enorm viel Traffic

Google+ wird vielleicht bald wichtiger sein, als Facebook und Twitter zusammen, aber momentan erscheinen Marketinginvestitionen in Facebook noch immer lohnenswert. Zu dieser Zeit sogar mehr denn je.

Die sozialen Medien sind generell im Aufschwung, sowohl was die Mitgliederzahlen angeht, als auch beim Generieren von Traffic für die eigene Website. Auf sozialen Medien platzierte Links werden messbar häufiger von Usern angeklickt – Facebook hat hier besonders beeindruckende Steigerungen zu bieten.

Wenn es um das Generieren von Traffic für die eigene Seite geht, dann hat sich die Bedeutung von Facebook in diesem Bereich in den letzten 13 Monaten massiv erhöht. Das 2008 gegründete Unternehmen Shareaholic hat Trafficdaten von über 200.000 Internetseiten ausgewertet, die von mehr als 250 Millionen verschiedenen Besuchern genutzt wurden und die Ergebnisse zeigte auf, dass im November 2012 vergleichsweise geringe 6,45 Prozent aller Besucher durch einen auf Facebook platzierten Link zu den Interseiten gelangten. Innerhalb der folgenden Monate gab es einen kontinierlichen Anstieg, bis schliesslich im November 2013 der Traffic, der direkt auf Facebooklinks zurückzuführen war, auf 17,41 Prozent anwuchs. Das Entspricht einer Steigerung von knapp 170 Prozent!

Ein Grund für diese massive Steigerung liegt wohl darin, dass Facebook eine Plattform mit stark ausgeprägtem Netzwerkeffekt ist. Das bedeutet, dass die Plattform so konzipiert wurde, dass der Nutzen und damit die Attraktivität um so grösser wird, je mehr Menschen daran teilnehmen.

Vor allem aus Sicht eines Marketers wird das deutlich: Die Plattform ist für ihn wichtig, weil Werbebotschaften und Firmenpräsenzen eine enorm hohe Reichweite besitzen und eine Zwei-Wege-Kommunikation mit Kunden oder potentiellen Kunden möglich ist. Da gerade in letzter Zeit sehr viele Unternehmen diesen Wert für sich nutzen möchten, gehen sie auf Facebook. Dadurch wächst die Plattform weiter, wird durch noch grössere Reichweite noch attraktiver und zieht weitere Menschen an.

In jüngster Zeit ist der Drang auf die grossen sozialen Netzwerke so stark geworden, dass „Share“, „Like“ & Co Buttons beinahe überall zu finden sind. Das serienmässige Vorhandensein solcher Interaktionsfunktionen unter Artikeln, Bildern, Rezepten – generell Content im Internet – beeinflusst auf Dauer das Verhalten der Internetgemeinschaft: Die Interaktion – das Empfehlen von gutem Inhalt und das Nachgehen von Empehlungen – wird ganz selbstverständlich.


Sharing und Like Buttons haben fast überall Einzug erhalten. Screenshot.


Wahrscheinlich war es vor allem dieser Umgewöhnungsprozess, der für den gesteigerten, facebookbasierten Traffic verantwortlich ist. Wer diese Entwicklung, die wahrscheinlich noch nicht am Ende ist, ausnutzen möchte, der kann anhand von Statistiken zum Interaktionsverhalten von Facebookusern einige Eckpunkte für gute Posts herausfinden. Die von Bufferapp.com durchgeführten Untersuchungen legen einen spürbaren Effekt für gesteigerte Userinteraktion mit dem eigenen Content nahe.

Erster Eckpunkt

Kurze Posts bewirken mehr Interaktion. Aus einer Analyse geht hervor, dass Posts bis zu 70 Zeichen im Vergleich mit längeren Mitteilungen die meiste Interaktion erzeugt. Bis 140 Zeichen nimmt die Interaktion nur ein wenig ab, weshalb diese Zeichenlänge ein idealer Kompromiss zwischen übermitteltem Informationsgehalt und Interaktion darstellt. Vermutlich hat Twitter auch deshalb seine Zeichenbeschränkung auf genau 140 gesetzt. Bei noch längeren Posts gibt es offenbar eine gewisse Schwelle (bei ca. 250 Zeichen), ab der die Interaktion bei zunehmender Länge wieder leicht zunimmt.

Prägnanz lohnt sich also. Wer seine Fähigkeiten als „Post-Autor“ dahingehend verbessern möchte, der kann beim Wortschatz und der Satzkonstruktion ansetzen: Ein grosser Wortschatz ermöglicht es häufig, genau das richtige Wort für eine Sach zu finden, anstatt sie umschreiben zu müssen. Gepaart mit einer optimierten Satzkonstruktion können auf diese Weise prägnante Posts entstehen, die gerne gelesen werden.

Zweiter Eckpunkt

Fotos erzeugen deutlich mehr Interaktion. Im Vergleich zur Performance eines Standard-Posts (Durchnischnittswert der Performance von reinen Text-Posts und Posts mit Links sowie Posts mit Fotos) liegt die Rate an Likes 53 Prozent über dem Standardwert und es werden sogar 104 Prozent mehr Kommentare abgegeben. Die Click-Through-Rate liegt 84 Prozent höher.

Dritter Eckpunkt

Posts, in denen Fragen aufgeworfen werden, erhalten mehr Kommentare – Sie erhalten allerdings weniger „likes“ und werden weniger geteilt. Fragen bewirken beinahe 50 Prozent mehr Kommentare, als reine Aussage-Posts, wobei die „likes“ um ca. 25 Prozent zurück gehen und die Shares um ca. 40 Prozent.

Wer also Kommentare generieren möchte, um vielleicht sogar selbst in die Diskussion mit einzusteigen und so eine starke Interaktion mit seinem Umfeld zu haben, der sollte auf jeden Fall Fragen aufwerfen.

 

Oberstes Bild: © Sashkin – Fotolia.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});