Welches Betriebssystem ist für's Unternehmen am besten geeignet?

Sollten Sie Ihr Unternehmen mit neuen Rechnern ausstatten wollen oder müssen, sollte die Wahl des verwendeten Betriebssystems eine entscheidende Rolle spielen. Faktoren wie regelmässige Updates, Sicherheit, gute Usability und Zukunftsorientierung sind dabei die hauptsächlichen Punkte, die beachtet werden müssen. Natürlich muss sich die für die IT verantwortliche Person bestens auskennen, um im Falle von Probleme umgehende Lösungen bereitstellen zu können, die andere Mitarbeiter nicht bei der Arbeit behindern oder sogar gänzlich davon abhalten.

Auch die Lizenzkosten in Zusammenhang mit den Kosten für die neue Hardware ist von Bedeutung, die vor allem bei einem grösseren Umfang der Neuanschaffung sichtbar wird. Zur Auswahl stehen einige Systeme, deren praktischer Einsatz auch davon abhängt, woran man arbeitet und wie man schnellstmöglichst Lösungen erzielt.

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf drei Systeme, die in Betracht kommen:

  1. Windows (XP, Vista, 7, 8)
  2. Linux
  3. Mac OS X

Die Windows Systeme

Die breite Bevölkerung setzt zuhause Windows ein, deswegen ist eine Umgewöhnung am Arbeitsplatz selten nötig, da auch hier vermehrt auf Windows gesetzt wird. Der Marktanteil des Microsoft-Systems liegt weltweit immer noch bei über 90% und dominiert dabei klar über alle anderen Systeme. Betriebe tun daher gut, Windows einzusetzen, es sei denn, die Umgebung verlangt einen anderen Schwerpunkt bei der Arbeitsweise. Nun stellt sich jedoch die Frage, ob man zwingend beim aktuellsten System von Microsoft, derzeit Windows 8, landen sollte.

Sicher ist, dass Unternehmen, die noch Windows XP einsetzen, spätestens im April 2013 sehr unsicher unterwegs sein werden. Microsoft veröffentlichte dazu eine eindeutige Stellungnahme, die vor dem Einsatz von XP nach diesem Zeitpunkt warnt, da keine Updates, Fixes oder sonstige Fehlerbehebungen mehr folgen werden. Nutzer sind bei der Sicherung ihres Systems daher völlig auf sich selbst gestellt. Ein Einsatz in Unternehmen scheidet daher aus, wenn die Rechner mit dem Internet verbunden sind.

Auch vom Einsatz von Windows Vista wird eher abgeraten. Weil das Betriebsystem sich so schlecht verkaufte (vor allem wegen schlechter Performance), tauschte Microsoft sogar Lizenzen in das bewährte XP um.

Schlussendlich bleibt nur die Frage: Windows 7 oder Windows 8? Für beide Systeme wird Microsoft 10 Jahre nach der Auslieferung Updates vorhalten. Für Windows 7 bedeutet das mindestens bis 2021, Windows 8 erhält diese bis mindestens 2022. Da auch Windows 8 eine „Zwischenversion“ ist und man es bei Microsoft fast schon als Grundregel sehen darf, dass Zwischenversionen (wie Windows 2000, Vista und nun Windows 8) eher schlecht laufen, raten wir ganz klar zum Einsatz von Windows 7 – es sei denn, Sie stehen auf ein flaches Kachel-Design und mögen es, keinen Start-Button mehr zu haben (der nun in anderer Form wieder nachgerüstet werden soll). Doch auch andere Gründe (Überwachung, kein freier Einsatz) geben uns Anlass zur Sorge beim Einsatz von Windows 8.

Linux im Unternehmen

Abgesehen vom Einsatz als Server wird Linux sehr selten im Unternehmensbereich auf Rechner von Mitarbeitern verwendet. Der 2007 gefasste Beschluss der Stadt Freiburg in Deutschland wurde sogar wieder rückgängig gemacht: Damals entschied man sich, Lizenzkosten für Microsofts Betriebssystem zu sparen und vollkommen auf Open Source Systeme (OSS) zu setzen. Als Office-Programm wurde Open Office eingesetzt. In einer Stellungnahme des Stadtrates hiess es jedoch zum Schluss:

„Aus Sicht der Verwaltung kommt nur die Ein-Produkt-Strategie mit Microsoft Office 2010 in Frage. (…) Im konkreten Fall des Einsatzes von OpenOffice haben sich die Hoffnungen und Erwartungen des Jahres 2007 nicht erfüllen lassen. Mit einem Fortführen von OpenOffice kann die IT die zu recht bestehenden Anforderungen der Verwaltung nicht erfüllen. Dies führt zu Beeinträchtigungen der Leistungserbringung, Verärgerung und Frust bei den Beschäftigten und den davon betroffenen Externen. Eine Neulizenzierung von Microsoft Office ist daher für ein effektives Arbeiten unabdingbar.“

Das Problem hierbei war sicherlich auch die Umgewöhnung der Benutzer an ein ungewohntes System, das sie von zuhause nicht kannten. Da in einer Stadtverwaltung auch nicht unbedingt Geeks und Nerds sitzen, sondern es sich oft um Damen und Herren handelt, die eher nach festen Mustern arbeiten, war eine Umstellung zum Schluss auch nicht durchzusetzen.

Wenn Sie jedoch zu einer Benutzergruppe gehören, die gerne lernen und Neues mögen, ist Linux in einer seinen vielen Distributionen (ubuntu, Mint, etc.) evtl. einen Blick wert. Sie sollten sich aber im Klaren darüber sein, dass Sie ohne weiteres natürlich keine Windows Software mehr verwenden können (wichtig für essentiell benötigte Programme). Da momentan aber schon viel im Browser läuft, kann dieses Punkt in manchen Fällen verschmerzt werden .

Mac OS X im Unternehmen

Meistens wird, wenn OS X von Apple eingesetzt wird, eine zweigleisige Spur gefahren, da auf irgendwelchen Rechnern noch Windows oder Linux läuft. Vor allem in kreativen Berufen wird dabei auf das Betriebssystem mit dem Apfel gesetzt, was seinen Grund auch in der Geschichte von Apple wiederfindet. Die Stabilität und die deutlich kleinere Anzahl an freien Viren machen es zu einem immer stärker benutztem System auch auf heimischen Rechnern, welches vor allem dem Aufstieg des Unternehmens durch das iPhone im Jahr 2007 zu verdanken ist. Mit einer Marktverteilung von etwas über 7% ist es jedoch weit abgeschlagen von Windows. Dies stört aber niemanden wirklich. Wenn Sie weiterhin auf ein durchdachtes Sicherungskonzept der Daten und des Systems setzen, sind Sie bei Apple richtig: TimeMachine verstand es schon früh, inkrementelle Sicherungen so zu erstellen, dass man mühelos „in der Zeit zurückreisen“ konnte, um verlorene oder gelöschte Dateien wiederzufinden. Eine Tatsache, die Windows erst spät mit Windows 8 einführte. Mit Programmen wie Parallels lassen sich sogar andere Betriebssysteme in einem eigenen Fenster ausführen. Dies wird wichtig, wenn Sie auf Programme setzen, die nur unter Windows oder Linux laufen.

Zeichnung: Nicole Dite

Fazit

Natürlich sind viele Aspekte zu betrachten, wenn ein Unternehmen mit neuen Rechnern und Systemen ausgestattet werden soll. Im Endeffekt geht es jedoch darum, die Fragen zu klären:

  • Womit können wir als Team (oder alleine) am effizientesten arbeiten?
  • Welches System hat die niedrigste Wartungsintensität?
  • Brauche ich spezielle Programme, die ich nur mit einem bestimmten System einsetzen kann?
  • Wie hoch sind die Anschaffungskosten, wie lange ist die zu erwartende Einsetzungs- und Lebensdauer?
  • Wie hoch ist die Bereitschaft der Nutzer, sich an ein neues System zu gewöhnen?

Offene Diskussion

Wie ist die Ausstattung bei Ihnen vollzogen worden? Sind Sie auf ein neues Betriebssystem umgestiegen und können Ihre Erfahrungen mitteilen? Wir freuen uns über jeden Kommentar!

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Mehr zu Albert Brückmann

Ich bin Webentwickler aus Leidenschaft und Geschäftsführer bei zaehlpixel.com in Deutschland. Hin und wieder blogge ich über Online-Themen aber auch wesensfremde Dinge auf den Portalen von belmedia.ch sowie auf meinem eigenen Blog.

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