Nachhaltigkeit: Den Wandel nicht verschlafen! 

Alle reden über Nachhaltigkeit. Der Begriff umfasst mittlerweile fast alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens.

Vor allem für Unternehmen ist nachhaltiges Produzieren und Agieren ein immer bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Weitreichende Auswirkungen

Begriffstechnisch gibt es mehrere Ansätze zum Thema Nachhaltigkeit. Zum einen geht es um den Erhalt natürlicher Ressourcen, um Energie-Sparmassnahmen und die Nutzung erneuerbarer Energien. Zum anderen beinhaltet der Begriff auch die Bekämpfung gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten.

Im Endeffekt ist das Wort eine Summe mehrerer Definitionsansätze, die die unterschiedlichsten Komponenten der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Wir wollen uns heute der ökologischen Bedeutung widmen und die Rolle der Unternehmen in diesem Zusammenhang erläutern.

Die Unternehmen stehen in der Verantwortung

In erster Linie sind die Grosskonzerne für den Abbau der natürlichen Ressourcen verantwortlich und haben neben der Politik den wohl grössten Einfluss auf wirtschaftliche und ökologische Zustände auf dem gesamten Globus. Seit Jahren warnen Experten vor den Folgen der systematischen Ausbeutung und mahnen vor allem Grosskonzerne dazu an, nachhaltiger zu handeln.

Zudem schaden die Unternehmensriesen dieser Welt nicht nur der Bevölkerung sondern auch sich selbst. Ein Beispiel ist der fortschreitende Klimawandel, der Versicherungsgesellschaften in Unkosten treibt, weil sie aufgrund von extremen Wetterlagen, Überschwemmungen oder Sturmschäden mehr Schäden regulieren müssen. Andere Wirtschaftszweige haben mit der Ressourcenknappheit zu kämpfen, die extreme Preisschwankungen bei Rohstoffen nach sich ziehen. Diese Probleme werden sich laut Experten in den nächsten Jahren vervielfachen.

Neue Chancen nutzen

Viele Firmen haben den Ernst der Lage erkannt und ihre Firmenphilosophie angepasst. Anstatt Nachhaltigkeit als lästige Auflagenpflicht zu verstehen, sieht ein Grossteil der Konzerne eine Chance neue Produkte zu entwickeln und neue Märkte zu erschliessen. Immerhin wächst die Zielgruppe der ökologisch Engagierten und Interessierten stetig an und immer neue Absatzmärkte entstehen.


Viele Firmen haben den Ernst der Lage erkannt und ihre Firmenphilosophie angepasst. (Bild: © Minerva Studio – shutterstock.com)

Ein gutes Beispiel ist hier das sogenannte Re-Commerce, eine Kurzform für Recycling-Commerce. Die weltweit wachsende Branche birgt echtes Potenzial, weil die Nachfrage nach Möglichkeiten zum Verkauf gebrauchter Produkte immer grösser wird. Anstatt auf dem Flohmarkt wird der Grossteil der Waren heute über das Internet verkauft. Die Plattform rebuy.de hat daraus ihre Geschäftsidee entwickelt und sich zu einem der grössten Online-Marktplätze für Gebrauchtwaren entwickelt. Hier werden Bücher, CDs, Videospiele oder Handys anstatt zum Sondermüll zu Geld gemacht. Das spart Müll und ist ein erfrischendes Konzept in der heutigen Wegwerfgesellschaft.

Interne Prozesse erneuern

Auch andere Firmen, wie der Schweizer Druckerzubehör-Spezialist Inkolor.ch, leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. „Wann immer die Technologie es erlaubt, bieten wir unseren Kunden recyceltes Druckerzubehör an“, so Geschäftsführer Lucas Veiga von Inkolor.ch. Darüber hinaus betreibt die Firma an mehreren öffentlichen Plätzen Recycling-Sammelstellen mit einer Sammelbox für Druckerzubehör.

Auch Verpackungsmaterial wird, wann immer möglich, mehrfach verwendet. Intern werden alle anfallenden Materialien recycelt. Auch der Strom bei Inkolor.ch ist nachhaltig und besteht aus erneuerbaren Ressourcen. Doch damit nicht genug. Die benötigte Energie, um Briefe und Pakete zu sortieren und zu transportieren, verursacht CO2-Emissionen. Deshalb werden alle Inkolor.ch-Sendungen mit dem CO2-neutralen Versand „pro clima“ der Schweizerischen Post verschickt. Mit jedem Brief oder Paket geht dann ein kleiner Betrag in ausgewählte Klimaschutzprojekte der Post – sehr lobenswert.

Was können Unternehmen sonst noch tun?

  • Wasserverbrauch senken
  • Abfälle reduzieren
  • Energieeffizienz steigern, Energieverbrauch minimieren
  • CO2-Emissionen
  • Nachhaltigkeitsprojekte unterstützen

Neue Konzepte sind gefragt

Das Londoner Label made.com beispielsweise produziert hochwertige Designermöbel zu erschwinglichen Preisen. Mittlerweile exportiert die britische Möbelschmiede ihre Produkte nach Irland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Was daran nachhaltig ist? Der Konzern verzichtet auf Mittelsmänner und Zwischenschritte, spart so Lager- und Importkosten, die CO2-Emissionen produzieren.

Zudem entstehen keine Überproduktionen, weil nur das produziert wird, was wirklich verkauft wird, so werden Abfälle reduziert. Bestellungen werden über sieben Tage gesammelt und dann in die Produktion gegeben, so wird der Energieverbrauch minimiert – toll!

Was bringt Nachhaltigkeit fürs Unternehmen?

Für viele Unternehmen geht der Gedanke der Nachhaltigkeit immer noch nicht mit der Wirtschaftlichkeit einher. Demnach ist das Nachhaltigkeitsmanagement kein Selbstläufer. Wer wirklich etwas verändern will, muss mit Gegenwind aus den eigenen Reihen rechnen. Viele Verantwortliche haben Angst um den wirtschaftlichen Erfolg.



Nachhaltigkeitsmanager klären über eventuelle Risiken auf und motivieren die Mitarbeiter sich aktiv an einer neuen, nachhaltigen Unternehmensstrategie zu beteiligen. Wenn ein Konzern sich für ressourcenschonende Strategien, wie eine umweltbewusste Produktion, kürzere Transportwege oder die Nutzung von Solarenergie entscheidet, bringt es ihm auf lange Sicht einige Vorteile:

  • Ressourcen können langfristig genutzt werden
  • Bei Herstellungsprozessen können Kosten gespart werden
  • Mehr Unabhängigkeit von Rohstoffpreisen
  • Ein positives Image entsteht

 

Artikelbild: © Brian A Jackson – shutterstock.com

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