Was für die Weiterbildung per Fernlehrgang oder Fernstudium wichtig ist

Wer sich regelmässig weiterbildet, bleibt wettbewerbsfähig und ist der Konkurrenz stets um die berühmte Nasenlänge voraus. Neben vielen anderen Möglichkeiten, dieses Ziel in konkrete Taten umzusetzen, bietet sich die Teilnahme an einem Fernlehrgang oder die Absolvierung eines Fernstudiums an. Um allen Schweizern und Schweizerinnen die Entscheidung für diese Form der Weiterbildung zu erleichtern, haben wir die fünf wichtigsten Aspekte des „Lernens aus der Ferne“ zusammengetragen.

Wie beliebt Fernlehrgänge bzw. -studien sind, offenbart sich bei einem Blick auf die jüngste Statistik der Erwachsenenbildung: Im direkten Vergleich zur ersten Dekade des 21. Jahrhunderts ist die Zahl der Teilnehmer von Fernlehrgängen um etwa 30 % gestiegen. Rund ein Drittel davon absolviert auf dem Weg des Fernlernens sogar eine akademische Ausbildung. Die Motive, einen solchen Lehrgang oder ein solches Studium aufzunehmen, sind ganz unterschiedlich: Nach Angaben der Teilnehmer bzw. Absolventen reichen sie von höheren Aufstiegschancen und zeitlicher bzw. organisatorischer Flexibilität über die weiterhin mögliche Ausübung des Berufes bis zum Wahrnehmen familiärer Verpflichtungen.

Die Kriterien, die zur Entscheidung für einen Fernlehrgang oder ein Fernstudium führen, sind jedoch stets die gleichen. In der Regel stellen sich den Interessenten dabei folgende Fragen:

– Passt das Konzept zu mir?

Wer einen Fernlehrgang oder ein Fernstudium aufnehmen möchte, muss in erster Linie prüfen, ob die damit verbundenen Lernmethoden zu ihm passen. Sie setzen ein hohes Mass an Selbstorganisation und -motivation voraus, denn anders als während eines Präsenzstudiums oder bei der Teilnahme an Seminaren beschäftigen sich die Lernenden ausschliesslich mit schriftlich vorgegebenen Lerninhalten. Der Kontakt zu den Kursbetreuern oder Mitstudierenden bzw. die Vorlage der Hausaufgaben erfolgt für gewöhnlich über Internetforen, Chats oder E-Mails.

– Welcher Anbieter ist der richtige für mich?

Besteht das Ziel der Weiterbildung in einem akademischen Abschluss, kommen für die Lehrgänge nur entsprechend ausgerichtete und geprüfte Einrichtungen infrage. Deren Angebote können freiwillige oder verpflichtende Präsenzphasen beinhalten, welche die Teilnehmer bei der Organisation des Fernstudiums berücksichtigen müssen.

Die in der Regel bei allen Anbietern gewährte Probezeit ermöglicht Interessierten einen ersten Einblick in das Konzept und die Unterlagen des Lehrgangs oder Studiums. Bei dieser Gelegenheit können sie herausfinden, ob die vom Anbieter verwendeten Lehrmaterialien aktuell genug sind, ob ihre Inhalte dem Weiterbildungsziel entsprechen, wie verständlich sie geschrieben sind und ob ihr Einsatz bei den Tutoren ausreichend Berücksichtigung findet. Parallel dazu bekommen Fernlernwillige ein erstes Gespür dafür, welche Mengen an selbst zu bewältigenden Texten und Aufgaben sie im Rahmen einer Lerneinheit erwarten.

– Wer übernimmt die Finanzierung meiner Weiterbildung?

Neben dem eigentlichen Entgelt für den Fernlehrgang oder das Fernstudium können Aufwendungen für Bücher bzw. E-Books oder sonstige Materialien sowie zusätzliche Reise- und Übernachtungskosten entstehen. Diese müssen die Teilnehmer bzw. Absolventen der Weiterbildung für gewöhnlich selbst tragen. Alternativen dazu sind Bildungsgutscheine, Studienkredite, Stipendien oder Zuschüsse des Arbeitgebers. Darüber hinaus kann der Fernlehrgang oder das Fernstudium auch über Rabatt- und Ratenzahlungsangebote des jeweiligen Anbieters finanziert werden.


Bei der Weiterbildung sollte auch genügend Zeit eingeplant werden, die man der Familie widmen kann. (Bild: Diego Cervo / Shutterstock.com)
Bei der Weiterbildung sollte auch genügend Zeit eingeplant werden, die man der Familie widmen kann. (Bild: Diego Cervo / Shutterstock.com)


– Lässt sich die Weiterbildung ins Berufs- und Familienleben integrieren?

Ein Fernlehrgang oder ein Fernstudium kann bis zu 20 Lern- und Arbeitsstunden pro Woche in Anspruch nehmen. Dazu kommen die Zeiten für zwingend erforderliche Präsenzphasen, eventuell vor Ort abzulegende Klausuren und gegebenenfalls notwendige Anfahrten. Nach entsprechender bzw. vorheriger Absprache gewähren viele Arbeitgeber für den organisatorischen Aufwand während der Weiterbildung kurzfristige oder zusätzliche Urlaubstage. Im familiären Umfeld erfordern die notwendigen Lern- und Hausaufgaben-Zeiten häufig sehr konkrete Absprachen und viel Rücksichtnahme. Dabei respektieren Kinder die mit dem Fernlehrgang oder Fernstudium verbundenen Einschränkungen oft sogar selbstverständlicher als Erwachsene, weil sie durch eigene Schulerlebnisse noch etwas näher am Lern- und Arbeitsprozedere „dran“ sind. Dieser Umstand lässt sich für eine gemeinsame „Hausaufgaben-Zeit“ oder gegenseitiges Abfragen nutzen.

Wichtig ist, dass auch während der Weiterbildung genügend Freizeitunternehmungen und Urlaubstage eingeplant werden, in denen die Lernenden sich ihrer Familie und der Erholung widmen können.

– Wird meine Weiterbildung angemessen gewertet und anerkannt?

Aufwand und Nutzen der Weiterbildung sollten in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen – und möglichst nicht nur den persönlichen Interessen des Fernlerners dienen. Für gewöhnlich lässt sich ein Fernstudium mit akademischem Abschluss oder staatlicher Prüfung im beruflichen Umfeld besser „vermarkten“ als ein nur intern geprüfter Lehrgang. Dieser sollte bei Angaben im Lebenslauf immer mit konkreten Lerninhalten untermauert werden, aus denen Arbeitgeber den Nutzen für ihr Unternehmen erkennen.
Einer aktuellen Studie zufolge schätzen Personalchefs oder Firmeninhaber jedoch nicht nur das in der Weiterbildung hinzugewonnene Wissen, sondern vor allem die damit verbundene Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und zu motivieren. Die Teilnahme an einem Fernlehrgang verschafft Arbeitnehmern also doppeltes Prestige – und damit einen doppelten Nutzen.

 

Oberstes Bild: © racorn – Shutterstock.com

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Mehr zu Christiane Dietering

Christiane Dietering hat eine handwerkliche, zwei kaufmännische und eine Autoren-Ausbildung absolviert. Sie arbeitet als freie Texterin, Rezensentin und Journalistin in den Themenbereichen Kunst und Kultur. Ihre Hauptauftraggeber sind Veranstalter von Musikaufführungen, Lesebühnen und Erotik-Events.

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