Ursachen für Fehlentwicklungen im Unternehmen
VON Olaf Hoffmann Organisation
Im folgenden Beitrag stelle ich einige Hypothesen zu den Versäumnissen des Managements auf, wenn es zu schwierigen Entwicklungen im Unternehmen kommt. Prüfen Sie selbst, was davon auf Sie und Ihr Unternehmen zutrifft – und sorgen Sie für wichtige Veränderungen!
Das Schweigen der Chefs
Manager stehen scheinbar immer unter Strom. Darunter leidet vor allem die Gesprächsbereitschaft gegenüber dem einfachen Arbeiter und Angestellten. Der angebliche Mangel an Zeit ist meist die Ausrede für mangelhafte Fähigkeiten zur situationsangemessenen Kommunikation. Meist fehlt hier die passende Technik der Gesprächsführung. Ergebnis: das grosse Schweigen mit den entsprechenden Unklarheiten.
Der Druck entlädt sich auf die Mitarbeiter
Geraten Manager unter Druck, brauchen sie ein Ventil. Schnell werden die vermeintlich unfähigen Mitarbeiter zum Zielpunkt des abgelassenen Dampfes. Statt miteinander an Herausforderungen zu arbeiten, wird der Druck nach unten abgelassen. Ergebnis: ein erhöhter Kraftaufwand für alle Beteiligten, der letztlich von der eigentlichen Arbeit ablenkt und auch zu Depressionen führen kann.
Mangelnde menschliche Kompetenzen
Chefs sind meist beeindruckende Problemlöser. Nur dann nicht, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Erfolg bemisst sich oftmals in Zahlen. Eine Entfremdung zwischen Managern und Mitarbeitern bringt Unzufriedenheit und Stress, die bis zur inneren Kündigung führen können. Auch gesundheitliche Probleme sind nicht selten die Folgen eines nicht funktionierenden menschlichen Miteinanders. Ergebnis: Im ungünstigsten Fall kommt es auch hier zu wirtschaftlichen Problemen.
Ideen müssen draussen bleiben
Wenn Chefs kein offenes Ohr für neue Ideen oder Verbesserungen haben, bleibt der Fortschritt draussen. Darüber hinaus fühlen sich die so nicht gehörten Mitarbeiter als nicht wichtig und leisten künftig bestenfalls nur noch Dienst nach Vorschrift. Innovation und Motivation gehen in einem solchen Klima unter. Ergebnis: Das Unternehmen tritt auf der Stelle.
Es fehlt an Dank und Lob
Der Anstellungsvertrag regelt, was ein Arbeitnehmer zu leisten hat. Warum also Danke sagen oder extra loben? So denken viele Führungskräfte. Dabei vergessen sie, dass Lob und Dank und die damit verbundene Anerkennung gerade auch bei Überstunden wesentliche Teile der Leistungsmotivation sind. Ergebnis: Die Leistung lässt zusammen mit der Motivation nach.
Wenn es an Wertschätzung mangelt …
… dann werden auch die Meinungen der Arbeitnehmer nicht gehört. Besonders weiterführende Ideen, aber auch die aktuelle Stimmungslage der Beschäftigten werden ignoriert. In der Folge fühlen sich die Mitarbeiter selbst ignoriert und verstehen sich nur noch als willfährige Instrumente. Ergebnis: Das so wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Management nimmt Schaden.
Mangelnde Rückmeldung
Im Bestreben, stets eine gute Arbeit zu leisten, brauchen Mitarbeiter immer wieder ein Feedback. Diese Rückmeldung dient der Standortbestimmung und ist ausserordentlich wichtig. Zu einem solchen Feedback gehört auch eine konstruktive Kritik, die mit Lösungsvorschlägen gekoppelt wird. Fehlt es an dieser Rückmeldung, bleibt für viele Beschäftigte der Wert der Arbeit offen. Ergebnis: Es kehrt eine Egal-Stimmung ein, die die Arbeitsmotivation bremst.
Schlechtes Zeitmanagement
Führungskräfte sollen Mitarbeiter führen. Das ist ihre eigentliche Aufgabe. Allerdings bringen viele Chefs dafür viel zu wenig Zeit auf. Dabei brauchen die Mitarbeiter die konkrete Zuwendung ihrer direkten Vorgesetzten, um das notwendige Feedback zu ihrer Arbeit zu bekommen. Für viele Arbeitnehmer ist der Chef kaum erreichbar, manchmal sogar nicht einmal persönlich bekannt. Ergebnis: Der Mangel an Zeit für die Mitarbeiter zieht Folgen für das Arbeitsergebnis nach sich.
Entwicklungsziele werden nicht kommuniziert
Die meisten Mitarbeiter wollen sich weiterentwickeln. Dazu ist auch die Aufmerksamkeit des Managements erforderlich. Das gemeinsame Abstecken neuer Ziele und Abschnitte fordert und fördert die Entwicklung der Beschäftigten im Unternehmen. Bleibt dies aus, suchen sich Arbeitnehmer ein anderes Unternehmen mit besseren Entwicklungschancen. Ergebnis: Wertvolle strebsame Mitarbeiter gehen dem Unternehmen verloren und müssen ersetzt werden.
Aufgaben werden falsch zugeteilt
Hat der Chef keine ausreichenden Kenntnisse über seine Mitarbeiter, werden oftmals Aufgaben falsch zugeteilt. Letztlich sitzen die falschen Mitarbeiter an der falschen Arbeit und bremsen damit den eigenen und den Unternehmenserfolg. Mensch und Aufgaben passen nicht zusammen. Ergebnis: Es werden mangelhafte Ergebnisse vorgelegt oder die Arbeit dauert zu lange.
Haben Sie sich selbst oder die Situation wiedererkannt? Wenn ja, dann wird es Zeit zu handeln. Für Führungskräfte der unterschiedlichsten Hierarchieebenen gibt es entsprechende Fortbildungsprogramme, die eben nur ausgewählt und besucht werden müssen. Damit können auch die Chefs in die Lage versetzt werden, ihre Arbeit besser, effizienter und erfolgreicher zu machen. Denn letztlich gilt noch immer: Wie die Leitung, so die Leistung!
Wer letztlich Verbesserungen in der Leistung eines Unternehmens erreichen will, muss demnach zuerst Verbesserungen im Management und dort vor allem bei den Führungskräften selbst anstreben. Das funktioniert auch mit Mitarbeiterevents, an denen die Führungskräfte teilhaben.
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