Motivation – Zustand oder Aufgabe?

Wer hat sie nicht gern, die motivierten Arbeitnehmer, Angestellten und Führungskräfte? Jeder redet davon, aber nicht viele wissen, was Motivation eigentlich ist, woher sie kommt und wie sie sich erhalten lässt. Motivation wird schlichtweg vorausgesetzt und als immerwährender Zustand verstanden.

Erst dann, wenn einzelne Leistungsträger an der erwünschten Motivation zweifeln lassen, wird angestrengt darüber nachgedacht, woran das wohl liegen mag und wie dieser Mangel an Motivation behoben werden könnte.

Motivation – was ist das?

Folgt man den einschlägigen Verlautbarungen, dann ist die Motivation das Streben eines Menschen oder einer Menschengruppe nach Zielen oder bestimmten Zielobjekten. Gesteuert wird die Motivation von emotionalen und neuronalen Aktivitäten. Ausschlaggebend für die Motivation an sich sind dabei ganz bestimmte Motive, die ein Handeln bestimmen. Sowohl die Motivation selbst als auch die einzelnen Motive können selbstbestimmt oder von aussen geleitet sein. Das unterscheidet dann oftmals auch den Wert der Motivation als von sich heraus gegeben oder von aussen aufgezwungen.

Die Wahrnehmung, dass Motivation das Streben nach Zielen sei, ist dabei eher selten zu beobachten. Eigentlich geht es hier eher um das Erreichen solcher Ziele. Daher werden diese Ziele gern mit den sogenannten Zielobjekten gleichgestellt, die sich in Form materieller Wunscherfüllung oder emotionaler Befriedigung bis hin zur reinen Selbstbefriedigung, hier allerdings nicht im Sinne der Onanie, zeigen. Reden wir hier vielleicht vom Streben nach Glück? Wohl eher nicht.

Woher kommt die Motivation?

Wie bereits festgestellt, kann die Motivation aus sich selbst heraus, sprich aus den persönlichen Ansprüchen des Individuums, resultieren oder von aussen erzeugt werden. Besonders wertvoll scheint die Motivation aus sich selbst heraus, weil diese sich intensiv mit der individuellen Interessenlage überschneidet und dementsprechend nur wenig Einwirkung von aussen bedarf. Schwieriger gestaltet sich da schon die Fremdmotivation, da hier praktisch eine Zielfestsetzung mittels bestimmter Zielobjekte erfolgen muss, um eine Handlungsbereitschaft zur Zielerreichung zu bewirken.

Entsprechende Motive sind meist materiell-dingliche Sachen wie Gehaltserhöhungen, Geschenke oder Beförderungen mit entsprechenden Vergünstigungen. Im Idealfall kommen hier noch emotional positiv erlebte Kriterien wie Lob, Anerkennung oder Liebe hinzu.

Zustand oder Aufgabe?

Nur bei der aus sich selbst heraus wirkenden Motivation handelt es sich um einen individuellen Zustand der Handlungsbereitschaft zur Zielerreichung. In allen anderen Fällen, und das dürften die meisten sein, muss die Motivation als Aufgabe betrachtet werden, die vor allem der jeweiligen Führungsstruktur zuzuordnen ist. Gute Führungskräfte sind dementsprechend vor allem gute Motivatoren, denen es gelingt, die Handlungsstruktur ihrer Mitarbeiter so aufzubrechen und zu lenken, dass diese von aussen gegebene Ziele anstreben und erreichen.

Alles klar? Wenn nicht, überprüfen Sie vielleicht selbst einmal Ihre eigene Motivlage und erkennen dann, welche Leistungen Sie von sich aus gern erbringen und zu welchen Handlungen Sie vielleicht erst wegen des neuen schicken Cabriolets initiiert werden. Dann wird klarer, wovon hier die Rede war.

 

Oberstes Bild: © Gajus – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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