Kreativität im Unternehmen halten und fördern

Moderne Wirtschaftsunternehmen leben zunehmend von der kreativen Kraft der Belegschaft. Während in den Produktionsabteilungen fleissig am Endprodukt gearbeitet wird, suchen die Kreativen im Unternehmen, beispielsweise die Designer, immer wieder nach neuen, noch besseren Lösungen. Wer dieses erforderliche Mass an Kreativität im Unternehmen halten will, ist gut beraten, die Kreativen auch zu fördern.

Für diesen Zweck reicht es nicht aus, entsprechende Arbeitsplätze zu schaffen und zu besetzen. Besonders die Kreativschaffenden benötigen besondere Aufmerksamkeit des Managements und immer wieder gute Bedingungen für die Entfaltung ihrer Schöpferkraft.

Gehalt allein macht nicht kreativ

Dabei reicht es selten aus, den erfolgreichen Designern und anderen Kreativschaffenden im Unternehmen einfach nur ein besseres Gehalt anzubieten. Das gesamte Umfeld muss stimmen, und dazu gehört ein vernünftiges Salär genauso wie bestens ausgestattete Arbeitsplätze und Entwicklungschancen, von denen sich Kreative auch angesprochen fühlen. Selbstverständlich suchen auch Kreative nach Jobmöglichkeiten, die ein gutes Einkommen sichern, gleichzeitig aber auch nach Entwicklungschancen für ihre ganz speziellen Fähigkeiten.

Dabei gliedern sich die Kreativen im Unternehmen grundsätzlich in drei Gruppen. In Gruppe eins versammeln sich all jene, die ihre Fähigkeiten im Sinne der Arbeitsaufgabe punktgenau einsetzen. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. In der zweiten Gruppe finden wir all jene Kreative, die gern über ihren eigentlichen Arbeitsbereich hinaus kreative Leistungen erbringen. Hier wird gründlich bis ins letzte Detail an der Perfektion gearbeitet, gern auch in benachbarten Bereichen. Auch wenn sich diese Kreativen sehr weit und gern in die Breite bewegen, wollen sie dabei doch keine Leitungsverantwortung etwa für ein Team von Designern übernehmen.

In der dritten Gruppe hingegen finden wir Kreative, die weit über ihre eigentliche Arbeit hinaus auch angrenzende Bereiche bearbeiten. Sie interessieren sich über das Design hinaus für die Programmierung, das Marketing und wirtschaftliche Kennzahlen. Ausserdem würden sie gern auch Führungsverantwortung übernehmen, sofern man sie denn liesse.


Das kreative Potenzial eines Unternehmens ist eine ganz wichtige Grundlage für die Entwicklungsfähigkeit und Zukunftssicherheit eines Unternehmens. (Bild: tadamichi - Shutterstock.com)
Das kreative Potenzial eines Unternehmens ist eine ganz wichtige Grundlage für die Entwicklungsfähigkeit und Zukunftssicherheit eines Unternehmens. (Bild: tadamichi – Shutterstock.com)


Kreative entwicklungsgerecht fordern und fördern

Je nach dem individuellen Stand des Engagements, das wir hier in drei Gruppen eingeteilt haben, sollten die Kreativen im Unternehmen gefordert und gefördert werden. Das ist ein wichtiger Schritt dahin, diese Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und langfristig auch zu halten.

Den eher aufgabenbezogenen Mitarbeitern tut es gut, wenn sich ihr Leistungsbereich erweitern lässt, so dass diese Kreativen zunehmend mehr am Gesamtergebnis beteiligt und auf diese Weise aus ihrer Dienst-nach-Vorschrift-Haltung gelöst werden. Dazu lassen sich unterschiedliche Projekte anbieten, die zum Teil auch mit Prämien oder einem allgemein höheren Gehalt verbunden werden könnten. Oftmals lockt das diese Mitarbeiter aus ihrem Schneckenhaus.

Die filigranen Entwickler und Bastler aus Gruppe zwei sind dankbar, wenn sich ihr Aufgabenfeld erweitert. Hier können sie all ihre Fähigkeiten besser ausspielen. Da diese breit interessierten Mitarbeiter aber nicht gern in Leitungsverantwortung gehen, sollten sie in eine solche auch nicht gedrängt werden. Viel sinnvoller ist es, diese Kreativschaffenden im Unternehmen mit mehreren Projekten zu betrauen, in denen sie ihre Leistungsfähigkeit auf ihrem Fachgebiet noch besser ausspielen können.

Natürlich kann, darf und sollte eine solche Erweiterung des Aufgabenbereiches auch mit einer entsprechenden monetären Verbesserung einhergehen. Dann engagieren sich diese Beschäftigten noch mehr im Interesse des Unternehmens und stellen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten gern zur Verfügung. Und das auch auf Dauer.

Besonders interessant erscheinen die kreativen Mitarbeiter, die über ihr eigentliches Aufgabengebiet hinaus auch gern die ganze Entwicklungsumgebung kennenlernen und mit ihren Ideen und Leistungen bereichern wollen. Diese Mitarbeitergruppe bietet sich dazu an, sie auch in Leitungsaufgaben zu integrieren oder den einzelnen Beschäftigten eine Führungsverantwortung zu übertragen. Das kann gelingen, wenn diese Kreativen zunächst verantwortlich für ein Projekt mit den entsprechenden Überwachungsaufgaben für die Prozessgestaltung, -optimierung, Budgetverwaltung und Abrechnung gemacht werden. Damit können sie sich auf einem viel breiteren Feld als bisher austoben und so ihre vielseitig angelegten Interessen und Fähigkeiten noch besser für das Unternehmen einbringen. Wird eine solche Beförderung auch mit dem entsprechenden Gehalt verbunden, sind diese Mitarbeiter zumindest für die nächste Zeit gern im Unternehmen.

Feines Gespür für Kreative entwickeln

Das kreative Potenzial eines Unternehmens ist eine ganz wichtige Grundlage für die Entwicklungsfähigkeit und Zukunftssicherheit eines Unternehmens. Deshalb gilt es, den Kreativen im Unternehmen eine besondere Wertschätzung entgegenzubringen. Allerdings bedarf es dabei eines feinen Gespürs für das, was Kreative wollen. Sie wollen selten bevormundet, gegängelt und eingeschränkt werden. Vielmehr sind sie sehr sensible Menschen, die mit ihren Ideen, Handlungsansätzen und Fähigkeiten ernst genommen werden wollen.

Dementsprechend sorgsam gehen erfahrene Führungskräfte mit ihren Kreativen um. Hier kommt es nicht auf Tätschelei an, sondern vielmehr darauf, die Kreativen in der Zugehörigkeit zu einer der geschilderten Gruppen zu erkennen und entsprechend zu fördern. Es braucht also schon ein gewisses Gespür, um Kreative richtig einzuschätzen und in der für sie jeweils möglichen und erwünschten Entwicklung passend zu fördern.

 

Oberstes Bild: © alphaspirit – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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