Geld - Triebfeder für Entwicklungen

Der schnöde Mammon wird oftmals als Geissel unserer Zeit abgetan. Dabei ist es gerade in unseren konsumdominierten Zeiten das Geld, das viele Entwicklungen anstösst oder letztlich erst möglich macht. Ohne Geld funktioniert keine moderne Marktwirtschaft, ohne Geld bleiben Forschung und Entwicklung auf der Strecke und ohne Geld wird selbst das Überleben für den Einzelnen in einer monetär angetriebenen Gesellschaft schlichtweg unmöglich. Wenn bare Münze für Leistungen zielgerichtet eingesetzt wird, kann es Entwicklungen antreiben, die sonst so kaum denkbar wären.

Geld ist ein Grund für Arbeit

Die meisten von uns arbeiten für Geld. Damit sichern sie ihren Lebensstandard, sorgen für Nahrung, Kleidung und Wohnung und erfüllen sich und ihren Angehörigen so manchen Wunsch. Ausserdem lässt sich Geld für die Zukunftssicherung einsetzen, und wer genug davon hat, hat eine mehr oder weniger gesicherte Existenz. Wenngleich Geld nicht alles repräsentiert, was uns das Leben an Wohlstand und Zufriedenheit bringen kann, steht es doch für eine gewisse Unabhängigkeit, die wir schon mit dem ersten Taschengeld erlebt haben. Geld ist ein universelles Tauschmittel und das bevorzugte Zahlungsmittel in allen Gesellschaften. Ohne den wahren Wert des Geldes überbewerten zu wollen, ist es doch eine der entscheidenden Triebfedern für viel, was wir tun oder auch nicht tun.

Geld regiert die Welt

Diese Einsicht ist ebenso traurig wie richtig. Wer über ausreichend Geld verfügt, kann seine eigenen Interessen oder die Interessen einer Gemeinschaft leichter durchsetzen als jemand ohne Geld. Mit Geld lassen sich Dinge, aber auch Meinungen und künftige Entwicklungen kaufen. Besonders die Einsicht, dass Geld eine entscheidende Wirkung auf Entwicklung und Fortschritt haben kann, ist zwischenzeitlich Konsens. So sind die meisten Menschen bereit, für ein Mehr an Geld auch ein Mehr an Leistungen zu erbringen. Diesen Umstand machen sich beispielsweise Unternehmen zunutze, die die Motivation ihrer Mitarbeiter antreiben wollen. Denn nicht zuletzt hat Geld ist Geld entscheidender Motivationsfaktor für die meisten Zeitgenossen.

Wie Geld und Entwicklung zusammenhängen

Wer ein neues Produkt oder eine neue Leistung entwickeln will, braucht dazu die passenden Ideen, vielleicht Maschinen und Anlagen, Betriebsgebäude, Grundstücke, Mitarbeiter und spätestens in der Markteinführung auch eine gewisse Präsenz in der Werbung. All das lässt sich mit Geld kaufen. Dabei ist Geld in greifbarer oder virtueller Form sicherlich nicht das Einzige, was für wahre Entwicklungen vonnöten ist. Ohne das moderne Tauschmittel läuft allerdings kaum etwas. So können notwendige Erweiterungen in der Produktion für eine Umsatzsteigerung nur dann erfolgen, wenn das dafür benötigte Geld zur Verfügung steht oder zumindest geliehen werden kann. Auf diese Weise kann Geld auch wieder neues Geld produzieren und vervielfältigt sich gewissermassen selbst.

Für die menschliche Entwicklung ist Geld ebenfalls nicht ohne Bedeutung. Vergleichen wir beispielsweise ärmere Menschen mit vermögenden, dann wird schnell klar: Menschen mit ausreichend Geld können sich deutlich besser entwickeln als solche, die in ständiger Armut leben. Bestimmte Möglichkeiten der individuellen Weiterentwicklung sind eben nur mit Geld zu machen. Ob es das das eigene ist oder Geld, das staatlich für die Bildung ausgegeben wird, soll dabei zunächst keine Rolle spielen.

Auch die Entwicklung der Leistungskraft einzelner Mitglieder einer Gesellschaft hängt sehr eng mit dem zur Verfügung stehenden Geld zusammen. Je besser beispielsweise Mitarbeiter bezahlt werden können, desto motivierter nehmen sie am Prozess der Wertschöpfung teil. Ausserdem sind sie eher zu bestimmten persönlichen Einschränkungen bereit. Nicht zuletzt muss Geld dafür eingesetzt werden, die Arbeitskraft eines Menschen zu regenerieren. Je anspruchsvoller sich dabei eine Gesellschaft als Ganzes zeigt, desto mehr Geld wird für diese Form der Bedürfnisbefriedigung erforderlich sein.


So einige Dinge wären ohne monetäre Mittel einfach gar nicht existent. (Bild: ratch / Shutterstock.com)
So einige Dinge wären ohne monetäre Mittel einfach gar nicht existent. (Bild: ratch / Shutterstock.com)


Ohne Geld würde manches gar nicht funktionieren

So einige Dinge wären ohne monetäre Mittel einfach gar nicht existent. Was wäre beispielsweise der grosse Reisemarkt ohne Geld? Reiselustige Menschen könnten weder Flüge noch Unterkünfte buchen, die Tourismusbranche würde ohne ein frei verfügbares Einkommen der Reisenden kaum florieren. Das betrifft noch viele andere Bereiche moderner Volkswirtschaften. Sie wären ohne Geld schlichtweg nicht überlebensfähig. Sich dies vorzustellen verlangt gar nicht so viel Phantasie, sondern nur einen tieferen Einblick in das Leben überhaupt.

Geld nicht überbewerten

Allerdings dürfen weder das Geld als noch seine Wirkungen überbewertet werden. Immerhin hat sich die Menschheit über Jahrtausende hinweg auch ohne Geld weiterentwickelt. Und der Traum einiger Utopisten von der geldlosen Gesellschaft hat durchaus auch seine Berechtigung – allerdings ist er in der Gegenwart kaum zu realisieren. Geld muss verstanden werden als Tauschmittel für Produkte und Leistungen. In diesem Zusammenhang liegt letztlich auch der wahre Wert des Geldes: Geld ist immer genau so viel wert, wie es Gegenwerte dafür gibt.

Ein Mangel an Gegenwert macht Geld zu einem mehr oder weniger sinnlosen Gegenstand, der kaum sein Potenzial entfalten kann. Deshalb ist es immer wichtig, Geld als konkreten und universell eintauschbaren Gegenwert für eine geleistete oder zu erwartende Leistung zu betrachten. Dass viele Entwicklungen ohne Geld heute gar nicht möglich wären, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Geld immer nur im Austausch für rechenbare Leistungen einen konkreten Wert hat. In der noch nicht ganz ausgestandenen Wirtschaftskrise wurde nicht nur viel Geld verbrannt, sondern es gab viel zu viel Geld, dem der wirkliche Gegenwert fehlte. Dann kann Geld Entwicklungen sogar hemmen oder ausbremsen.

 

Oberstes Bild: © isak55 – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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