Strategische Technologie-Trends 2014: Vier IT-Entwicklungen, in denen Potenzial steckt

Technologische Innovationen können für Unternehmen und Entrepreneure Optimierungsoptionen ihres operativen Geschäfts oder Investionsmöglichkeiten sein und Start-up-Potenzial bergen. Schon deshalb lohnt sich ein Ausblick auf die aktuellen Trends und ihre praktische Anwendbarkeit für Industrie und Wirtschaft.

1. Immer komplexere und potentere Cloud-Services

Google, Amazon, Facebook, Netflix – inzwischen tummeln sich auf dem Markt der Cloud-Anbieter quasi alle grossen Internetplayer, unabhängig von ihrem ursprünglichen Kernportfolio. Die damit einhergehenden Serviceleistungen werden ebenfalls immer vielfältiger. Hierdurch ergeben sich für Unternehmen nicht nur neue Organisationsmöglichkeiten; tatsächlich ändert sich langsam die Vorstellung davon, wie „virtuell“ ein Unternehmen eigentlich überhaupt sein kann – und darf.

Diese Entwicklung schliesst Big-Data-Zentren, komplett weborientierte Unternehmensarchitekturen, netzwerkorientierte Kollaborationen zwischen Anbietern, eine innovative, konstante Lernkultur und völlig neue, sehr flexible IT-Strukturen ein. Von dieser Entwicklung können auch KMU profitieren, solange sie bereit sind, ihre bisher konventionell aufgestellten Strukturen zu hinterfragen.

Allerdings: Die Erfahrungen der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass Prozess-Auslagerungen in die Cloud gut überlegt sein wollen und nicht für jedes Unternehmen die optimale Lösung darstellen. Hauptsächliche Kriterien sollten immer Effektivität und Kundenutzen sein.

2. Immer intelligentere „Smart Machines“

Die sogenannten „Smart Machines“ werden in den nächsten zehn Jahren viele der herkömmlichen Definitionen von Arbeit und Arbeitskraft infrage stellen und heute noch ungeahnte Aufgaben verantworten. Intelligente, persönliche Assistenten (und wir sprechen hier immer noch von Maschinen) und „Berater“ übernehmen die Funktionen vieler Wissensarbeiter. Entscheidende Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und intelligenten Mensch-Maschine-Interaktion, Sprach- sowie Ton-Ereignis-Erkennung, maschinellen Lernverfahren, fortgeschrittenen problemlösenden Algorithmen, komplexen Wissensrepräsentation oder logischen Programmierung machen die Übernahme solcher Aufgaben durch Smart Machines möglich, die bis vor wenigen Jahren nur von Menschen erfüllt werden konnten.

Dies bedingt auch ein neues Level in der Koordination von CIOs (Chief Information Officers), die für die Integration der intelligenten Maschinen und Programme in die IT-Landschaften zuständig sind, und Personalverantwortlichen sowie Projektleitern, die die Synergie dieser „Arbeitskräfte“ mit tatsächlichen Mitarbeitern und Projektteams implementieren müssen.

3. Immer vielseitigere 3D-Druckprozesse

Erst innerhalb der nächsten fünf Jahre werden die radikalen Konsequenzen der fortgeschrittenen 3D-Drucktechnologie tatsächlich ein praktisches Echo erfahren. 3D-Druck hat nicht nur das Potenzial, sämtliche Fertigungs-, Logistik- und Vertriebsprozesse auf globaler und lokaler Ebene zu revolutionieren. Er macht auch völlig neue Geschäftszweige und Industrien möglich, während andere durch diese Technologie zunehmend Umsatzeinbussen werden hinnehmen müssen.



Es lohnt sich für so gut wie jeden Unternehmer und Gründer, sich mit den Anwendungsmöglichkeiten von 3D-Druck, 3D-gedruckten Objekten und der dazugehörigen Software auseinanderzusetzen. 3D-Drucker werden bereits jetzt in verschiedensten Produktionsstadien eingesetzt: im Produktdesign, zur Prototypenherstellung, in der Pre-Production handwerklicher Fertigung zur Herstellung von Formen, Schablonen und Werkzeugen, im sogenannten Direct Digital Manufacturing, in der Herstellung gebrauchsfertiger Gegenstände für Industrie und Haushalt und der Mass Customization, der Personalisierung standardisierter Produkte.

In unmittelbarer Zukunft allerdings wird der 3D-Druck in Verbindung mit intelligenter Robotik noch viele weitere industrielle Umwälzungen verantworten können. In diesem Zusammenhang sollten sich zukunftsorientierte Unternehmer mit Fragen der Open-Source-Bewegung, dem Einsatz von 3D-Druck für gesteigerte Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz und dem Einsatz in Wachstumsmärkten wie der Medizin, der Nahrungsmittelindustrie oder dem Mobilitätssektor beschäftigen.

4. Immer vernetztere mobile Geräte und Anwendungen

Smartphones und Tablets sind zwar spätestens 2013 im Mainstream angekommen; doch die mobile Bewegung hat noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht. Denn während der Fokus in den letzten Jahren stark auf der Hardware-Entwicklung lag, findet die mobile Revolution doch eigentlich auf der Softwareebene und mit den verfügbaren digitalen Ressourcen statt. Dieser Aspekt rückt nun immer weiter in den Fokus.

Ob mobile Websites oder herunterladbare Apps: Wer im eBusiness Umsatz machen will, muss sich auf Programmierung und Design „to go“ einstellen. Unbedingte Voraussetzung hierfür: eine genaue Kenntnis der Nutzergewohnheiten und Verbraucheransprüche, die sich in geradezu rasender Geschwindigkeit an die zur Verfügung stehenden Angebote der Markt- und Innovationsführer anpassen.

Gleichzeitig setzen innovative Technologien wie Google Glass in den kommenden drei Jahren durch den bevorstehenden Massenmarkteintritt neue Massstäbe. Jetzt sind IT-Spezialisten gefragt, die grundsätzlich mobil denken, statt nur bestehenden, „statischen“ Content für mobile Endgeräte aufzuarbeiten. Stichwort ist das „Internet der Dinge“, der Austausch des Computers gegen intelligente Gegenstände wie mobile Kommunikationsgeräte oder „Wearables“, die direkt am Körper getragen oder in die Kleidung eingearbeitet werden.

Nur um das Ausmass dieser IT-Evolution mit einigen Zahlen zu illustrieren: Bis 2020 werden schätzungsweise 26 Milliarden tragbare Digitalmodule (um einen neutralen Ausdruck für die verschiedenen Objekte zu nutzen, die dieser Trend umfasst) genutzt werden. Bis zum Jahr 2020 wird die dazugehörige Hard- und Softwarewirtschaft, die sogenannten „IoT Product and Service Suppliers“, global mehr als 300 Milliarden Dollar umsetzen. Der Gesamtumsatzzuwachs weltweit wird auf 1,9 Billiarden Dollar geschätzt.

 

 

Oberstes Bild: © dencg – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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