Arbeiten im Grossraumbüro - So vermeiden Sie Stress

In vielen Unternehmen sitzen Mitarbeiter in Grossraumbüros. Einer australischen Studie zufolge gehen 90 Prozent aller befragten Angestellten davon aus, dass die Arbeit in einem grossen Büro Psyche und Gesundheit schädigt. Eine Schweizer Studie der Hochschule Luzern aus dem Jahr 2010 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Vor allem der Geräuschpegel und das schlechte Raumklima sind nach Ansicht von Experten für die Unzufriedenheit der Mitarbeiter verantwortlich. Arbeiten Sie in einem Open-Space-Büro, sollten Sie einige Regel beachten:

Halten Sie den Geräuschpegel so niedrig wie möglich!

Grundsätzlich machen Mitarbeiter vor allem die ständige Geräuschkulisse und die schlechte und trockene Luft für gesundheitliche Probleme verantwortlich. Wo viele Menschen gemeinsam arbeiten, herrscht ein ständiger Grundlärm. Arbeiten Sie in einem Grossraumbüro, achten Sie darauf, bei Telefonaten oder Unterhaltungen mit Ihren Kollegen möglichst leise zu reden. Sprechen Sie mit anderen Mitarbeitern nicht über mehrere Tische hinweg, das lenkt andere ab.

Sind Besprechungen notwendig, vereinbaren Sie feste Zeiten oder suchen Sie einen separaten Raum auf. Das eigene Natel sollten Sie auf lautlos stellen und private Gespräche ohnehin auf ein Minimum beschränken. Versuchen Sie, möglichst wenig zu telefonieren und nutzen Mail- oder Messenger-Systeme. Mitarbeiter, die wild auf Ihrer Tastatur tippen, sind bei Ihren Kollegen ebenfalls wenig beliebt.

In grossen Büros beklagen Mitarbeiter häufig eine schlechte und trockene Luft. Studien haben ergeben, dass vor allem Kopfschmerzen, brennende und juckende Augen oder Müdigkeit bei Mitarbeitern in Open-Space-Büros auftreten. Über die Raumtemperatur sind die meisten Kollegen sich häufig uneins. Experten raten, kurz und kräftig zu lüften und bezüglich der Temperatur einen Kompromiss zu suchen, mit dem alle Angestellten zufrieden sind. Als Mitarbeiter in einem Grossraumbüro sollten Sie ständige Wanderungen zu den Kollegen unterlassen. Sind Sie ständig zwischen den Arbeitsplätzen unterwegs, stören Sie andere in ihrer Konzentration.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten schaffen Atmosphäre 

Das Wohlbefinden der Mitarbeiter ist entscheidend von der Gestaltung eines Grossraumbüros abhängig. Die offenen Strukturen liegen zwar im Trend, dennoch sollten Unternehmen auf die Bedürfnisse der einzelnen Kollegen Rücksicht nehmen: Bei der Gestaltung der Arbeitsplätze spielen ergonomische Anforderungen und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Jeder Mitarbeiter sollte die Möglichkeit haben, sich seinen Bereich nach seinen Vorstellungen einzurichten.

Die Privatsphäre des Einzelnen sollte auch in einem grossen Büro gewahrt bleiben – wer ständig das Gefühl hat, sein Kollege starre auf seinen Bildschirm oder belausche Telefonate, kann kaum effizient arbeiten. Modern eingerichtete Büros greifen diese Aspekte auf und ermöglichen eine Abgrenzung.

Mit speziellen gestalterischen Elementen und schalldämmenden Raumteilern verwandeln Sie einen riesigen Raum. Unternehmen sollten Ihren Mitarbeitern ausreichend Besprechungsräume und Meetungpoints zur Verfügung stellen. Auch Rückzugsräume für Kollegen, die konzentriert und ungestört an einem wichtigen Projekt arbeiten wollen, sollten geschaffen werden. Um die Geräuschkulisse nicht zu strapazieren, empfiehlt es sich, Drucker, Kaffeemaschinen und andere technische Geräte in einem separaten Raum unterzubringen.

Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Kollegen! 

Grundsätzlich gilt: Reden Sie mit Ihren Kollegen! Stört Sie das laute Telefonat, sprechen Sie Ihren Kollegen freundlich darauf an, und fragen, ob er etwas leiser sprechen könne. Wer gleich drauflos meckert, kann keine freundliche Reaktion erwarten, wer nett bittet schon!

Wichtig: Ärgern Sie sich nicht monatelang über die Eigenart eines Kollegen, sondern sprechen Sie ihn direkt darauf an, das erspart Ihnen einigen Ärger! In einem Open-Space-Büro hat Essen nichts verloren! Bedenken Sie, dass Ihr leckeres Fischbrötchen für andere einfach nur unangenehm duftet, auch die Pommes frites vom Imbiss sind nicht jedermanns Sache! Speisen sollten Sie nicht an Ihrem Arbeitsplatz sondern nur in den dafür vorgesehenen Räumen! Bedenken Sie, wenn in einem grossen Büro jeder ein anderes Mittagessen auspackt, entwickelt sich ein unangenehmer Duft nach Essen!

Wenn Sie einen Mitarbeiter, der vier Tische vor Ihnen sitzt ansprechen möchten, gehen Sie zu ihm! Nichts stört Ihre Kollegen mehr, als wenn Sie plötzlich durch den halben Raum brüllen, ob Sie sich abends noch auf ein Bier verabreden möchten. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Angestellte nach einer Unterbrechung rund acht Minuten benötigen, bevor sie ihre Konzentration wieder erlangen. Haben Sie etwas zu besprechen, gehen Sie zum Kollegen oder verabreden sich in einem Meetingraum.


Team oder Gruppenarbeit. (Bild: Dooder / Shutterstock.com)


Doch ein Grossraumbüro birgt nicht nur Nachteile: Wer in Teams oder Gruppen zusammenarbeitet, erzielt in einem Open-Space-Büro durch die jederzeit mögliche Kommunikation häufig sehr gute Ergebnisse. Immer mehr Unternehmen gehen zu offenen Grossraumbüros über, in vielen Betrieben haben Einzelzimmer inzwischen als Statussymbol ausgedient.

Arbeitsabläufe können in grossen Räumen flexibel und effizient gestaltet werden. Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf offen gestaltete Räume, in denen Mitarbeiter keinen fest zugeordneten Arbeitsplatz mehr haben. Angestellte verstauen ihre Arbeitsmaterialien in einem Rollcontainer und suchen sich einen freien Arbeitsplatz. Auf diese Weise haben sie die Möglichkeit, sich mit Kollegen zusammenzusetzen, mit denen ein gemeinsames Projekt bearbeitet wird.

Betriebe stellen Ruheräume, Steh- und Sitzarbeitsplätze zur Verfügung, die den wechselnden Anforderungen der Mitarbeiter gerecht werden. Nachteilig an diesem Konzept ist die fehlende Möglichkeit einer individuellen Gestaltung des Arbeitsplatzes.

Grundsätzlich gilt für alle Konzepte: Je wohler sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz fühlen, desto besser und effizienter fällt das Arbeitsergebnis aus!

 

Oberstes Bild: © Monkey Business Images – Shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

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