Texten fürs Web - worauf es bei Online-Texten ankommt

Dem Namen entsprechend werden Online-Texte für das Internet verfasst und unterscheiden sich allein schon wegen der unterschiedlichen Art der Veröffentlichung von Texten für Printmedien. Die Unterschiede beziehen sich einmal auf die Struktur der Texte sowie auf ihre Inhalte und die damit verbundene Lesbarkeit.

Anders als bei Print-Texten besteht bei Online-Texten die Gefahr, dass sie sich im World Wide Web ungelesen verlieren. Doch es gibt einige Besonderheiten und Regeln, deren Einhaltung Online-Texten Beachtung auch in der Fülle des Webs bescheren.

Herausforderungen beim Online-Texten

Der User surft durch das Netz, und das mit einer entsprechenden Geschwindigkeit. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde wird er entscheiden, ob ein Text ansprechend genug ist, um ihn zu lesen. Angesichts der Fülle von Texten steht eine grosse Auswahl bereit. Der User hat ein hohes Tempo und klickt im Schnitt alle sieben Sekunden weiter, wobei er zusätzlich abgelenkt wird durch werbeintensive Eyecatcher wie Links, Buttons, Videos und Fotos.

Für Unternehmen und Dienstleister, die ihr Portfolio auch im Netz anbieten, kann es deshalb richtig schwierig werden, potenzielle Käufer auf die Unternehmenswebsite zu lotsen und zum Lesen eines Textes zu animieren. Interesse weckt ein Text nur dann, wenn er übersichtlich und bildhaft gestaltet sowie leicht verständlich geschrieben und deshalb leicht zu verdauen ist.

Das Leseverhalten der User kennen

Nur wer das Leseverhalten der User bei Online-Texten kennt, hat eine Chance, Leser zu gewinnen. Auf der Suche nach Informationen werden Suchmaschinen aktiviert und die vorgeschlagenen Links auf der Suche nach den gewünschten Informationen überflogen. Ist ein Text gefunden, wird der Inhalt nach spezifischen Suchwörtern und Inhalten durchforstet. Entscheidend sind dabei die Überschrift, ein packender Vorspann sowie die Struktur und die Aufmachung der Texte. „Das Wichtigste kommt zuerst“ ist also einer der Grundsätze, den es beim Online-Texten zu beachten gilt. Die Lektüre des Textes muss sich lohnen, weshalb die Überschrift locken und die ersten Sätze die zentrale Botschaft enthalten sollen.

Kurz und knackig und Häppchen für Häppchen

Im Wesentlichen entspricht der Online-Text der klassischen Pressemitteilung in den Printmedien, in der ebenfalls in den ersten Sätzen die wichtigsten Informationen auf die wichtigsten Fragen geliefert werden. Die Texte fürs Web zeichnen sich durch eine schlagkräftige und sehr viel deutlichere Sprache aus. Häppchen für Häppchen wird der User durch den Text geführt, der übersichtlich in Absätze gegliedert und mit Zwischenüberschriften versehen ist.

Mit jedem Absatz wird der User immer neugieriger auf nachfolgende Details. Auch wenn im Web in der Kürze die Würze liegt, darf der Stil des Textes nicht darunter leiden. Bildhafte Formulierungen sowie eine, auch für kompliziertere Sachverhalte einfache Sprache, deren Zeitform Aktiv und nicht Passiv ist, lassen den Text lebendig werden. Dazu gehört auch, blosse Füllwörter ebenso zu vermeiden wie Modalverben, beispielsweise sollen, müssen und können.

Bildhafte Würze

Wer fürs Netz textet, weiss, dass nicht alle Informationen in diesem einen Text Platz finden können und müssen. Was ein Nachteil zu sein scheint, entpuppt sich in Wahrheit als besondere Stärke von Web-Texten. Bilder, Verlinkungen, Videos und Slideshows reichern den Text in einer lebendigen Weise an und kommen dem Verhalten des Users entgegen, sich immer weiter zu klicken. Diese bildhaften Anreicherungen des Online-Textes stören den Textfluss nicht, sondern untermauern die Glaubwürdigkeit seiner Inhalte.

Eine Kommentarfunktion ermöglicht ein zeitnahes Feedback. Und so entwickelt sich aus den anfänglich sachlichen Webtexten eine Art Konversation zwischen Autor und Leser, der selbst durch Kommentierungen zum Autor wird. Der Blick des Users folgt beim Lesen von Online-Texten immer denselben Gesetzmässigkeiten: Er wandert von links oben nach rechts unten, weshalb zentralen Aussagen der Platz links oben überlassen werden sollte.


Wer einen Online-Text schreibt, tut das mit dem Ziel, dass dieser im Web auch tatsächlich gefunden wird. (Bild: venimo / Shutterstock.com)


Online-Texte und Suchmaschinenoptimierung

Wer einen Online-Text schreibt, tut das mit dem Ziel, dass dieser im Web auch tatsächlich gefunden wird. Die Regeln für die Gestaltung der Textinhalte zu beachten reicht allein nicht aus. Deshalb ist es sinnvoll, den Suchmaschinen zu gefallen und Keywords unterzubringen. Keywords sind Schlüsselwörter, durch die Suchmaschinen die Texte finden und ihr Ranking verbessern. Die am häufigsten bei den Suchmaschinen nachgefragten Keywords kann man über entsprechende Keyword-Tools ausfindig machen, was gleichermassen für Synonyme gilt.

Die von Suchmaschinen favorisierten Keywords werden in einer wohldosierten Anzahl im Text platziert. Sie dürfen sich durchaus wiederholen, sollten jedoch den Text nicht zu Lasten seiner Lesbarkeit überfrachten. Im Verhältnis zur Gesamtwortzahl empfiehlt sich eine Keyworddichte von 3 bis 4 Prozent. Doch bei der Dosierung der Schlüsselwörter ist Vorsicht geboten, denn es gibt Suchmaschinen wie Google oder Bing, die die übermässige Nutzung von Schlüsselwörtern abstrafen, indem sie sie beim Ranking nicht berücksichtigen. Auch wenn das Suchmaschinenranking von besonderer Wichtigkeit ist, liegt der Schwerpunkt auf der Lesbarkeit eines Online-Textes.

Sachlich bleiben

Die Fülle an Informationen, die das Internet bietet und seine unglaubliche Dynamik sollten kein Anlass dafür sein, Online-Texte ebenso rasant zu formulieren. Wer durch gute Texte überzeugen möchte, sollte Abstand nehmen vom sogenannten „Happy Talk“, der sich oberflächlicher Floskeln bedient ohne greifbare Inhalte. Tatsächlich kann man mit sachlichen und stilvollen Texten sowie mit seriösen Inhalten punkten und an Glaubwürdigkeit und Vertrauen gewinnen.

 

Oberstes Bild: © TonTonic / Shutterstock.com

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