Es werde Licht! -- Was die so genannte Beleuchtungsstärke-empfehlung Ihnen rät

Neben der farblichen Gestaltung und der zweckmässigen Einrichtung eines Raumes trägt auch die Beleuchtung massgeblich zu einem angenehmen Betriebsklima bei. So einfach wie im oben angeführten Bibelzitat ist die fach- und sachgerechte Illumination von Arbeitsplätzen jedoch nicht.

Weil Hygiene-Beauftragte, Sicherheitsinspektoren und Psychologen das wissen, verweisen sie gern auf die so genannte Beleuchtungsstärkeempfehlung. Wer diesen finster klingenden Begriff noch nie gehört hat und schon beim Lesen desselben schwarz sieht, wird durch den nachfolgenden Artikel möglicherweise nachhaltig „erleuchtet“.

Wie die einzelnen Bestandteile des Wortungetüms schon vermuten lassen, gibt die „Beleuchtungsstärkeempfehlung“ Ratschläge zu den optimalen Lichtverhältnissen in verschiedenen Lebens-, Arbeits- und Tätigkeitsbereichen. Diese Hinweise sind deshalb wichtig, weil jeder Raum eigene Anforderungen an die Leistung, die Platzierung und die Sicherheit der verwendeten Leuchtmittel stellt. Welche das sind, hängt vom Konzept und der vorrangigen Nutzung der jeweiligen Räume ab.

In vielen Fällen dient Licht nicht nur dem blossen Sehvermögen, sondern gleichzeitig auch dem Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit, der Kennzeichnung von Gefahren sowie der Präsentation von Objekten. Aus diesem Grund verweist die Beleuchtungsstärkeempfehlung sowohl auf die zu erzielende Helligkeit als auch auf die Bedingungen, denen Leuchtkörper in verschiedenen Räumen gerecht werden müssen. Nachfolgend haben wir einige der wichtigsten Bereiche und die jeweils geltenden Empfehlungen für Sie aufgelistet.

Sanitärräume

Sanitäre Einrichtungen wie Bäder, Toiletten, Massagestudios oder Friseur- und Kosmetiksalons benötigen neben einer allgemeinen Beleuchtung zusätzlich punktuell ausgerichtete Lichtquellen. Die ergänzenden Leuchtkörper sollten so montiert werden, dass sie weder aus Sicht des Dienstleistenden noch aus Sicht des Kunden blenden oder Schatten werfen. Darüber hinaus müssen sie gegen Schäden durch auftreffende Feuchtigkeit geschützt sein.

Verwaltungs- und Büroräume

Auch in Büro- und Verwaltungsräumen wird in der Regel eine Kombination verschiedener Lichtquellen benötigt. Da einzelne Leuchtkörper selbst tagsüber ständig eingeschaltet sind, müssen sie sowohl arbeitsfreundlich als auch kostengünstig sein.


Verkaufsräume sollen dem Kunden eine angenehme Atmosphäre bieten. (Bild: Minerva Studio / shutterstock.com)


Verkaufsräume

Verkaufsräume sollen dem Kunden eine angenehme Atmosphäre bieten und gleichzeitig die ausgestellte Ware (re-) präsentieren. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt es sich, die Grundbeleuchtung durch zusätzliche Lichtakzente zu ergänzen. Die hierbei eingesetzte Beleuchtung soll nicht nur einen Kontrast zur übrigen Umgebung schaffen, sondern auch die Farbwirkung und die Empfindlichkeit der Ware berücksichtigen.

Gastronomische Einrichtungen

In Restaurants, Bars, Cafés oder Hotels sollen sich Ankommende auch dann umgehend wohlfühlen, wenn ihnen die aufgesuchten Orte (noch) fremd sind. Daher dient die Beleuchtung hier vor allem der Kommunikation und der Orientierung. Um diesbezüglich relevante Bereiche besonders zu kennzeichnen bzw. um sie voneinander zu trennen, müssen die Lichtquellen entsprechend abwechslungsreich sein. Sie sollten die Unterschiede zwischen Arbeits-, Aufenthalts- und Sanitärbereich kennzeichnen sowie auf gästefreie Zonen aufmerksam machen.

In all diesen Bereichen kommen LED-, Leuchtstoff- oder Glühlampen zum Einsatz. Zusätzliche Stufenschalter oder Dimmer sorgen dafür, dass sich die Helligkeit bzw. Intensität der verwendeten Leuchtmittel individuell regulieren lässt. Auf diese Weise kann das zur Verfügung stehende Licht noch besser an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.

Neben den bereits genannten Räumen gibt es innerhalb von Unternehmen auch Bereiche, in denen Licht eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Hier müssen Leuchtkörper sehr spezifischen Aufgaben gerecht werden und von vornherein entsprechend konzipiert sein. Zu den Räumen mit solch konkreten Beleuchtungsanforderungen gehören unter anderem

Gesundheitsräume

In Sprechzimmern, Behandlungsräumen, Laboratorien oder Operationssälen muss hinsichtlich der Hygiene und der Sicherheit ein Höchstmass eingehalten werden. Hier sind durch Nachtarbeit, ärztliche Untersuchungen oder chirurgische Eingriffe oft besonders helle und intensiv strahlende Leuchtmittel erforderlich. Darüber hinaus können im Rahmen einer UV- oder Farblichttherapie aber auch Speziallampen bzw. -leuchtmittel zum Einsatz kommen.

Industrieräume

In industriell genutzten Räumen müssen neben den eigentlichen Arbeitsplätzen auch die Sicherheitsbereiche beleuchtet sein. Da diese oft sehr detaillierten Vorgaben bezüglich der Farbe, der Helligkeit oder den Abmassen des ausgeleuchteten Terrains unterliegen, sollten die Leuchtmittel hier mit besonderem Bedacht ausgewählt werden. Neben gezielt ausgerichteten Strahlern empfehlen sich unter anderem Lichtbänder oder -leisten.

Kultur- und Kunsträume

Räume, die der Aufführung oder Präsentation von Kunstwerken dienen, benötigen sowohl dauerhaft betriebene als auch temporär zuschaltbare Lichtquellen. So ist in Theater-, Konzert- und Kinosälen ein häufiger bzw. stufenweiser Wechsel von Hell zu Dunkel (und natürlich umgekehrt) notwendig. Die eingesetzten Leuchtmittel müssen dieser Belastung standhalten und im Bedarfsfall mit zusätzlichen Blenden, Filtern oder Linsen ergänzt werden können.

Zur Schonung von Ausstellungsstücken in Museen oder Galerien sieht die Beleuchtungsstärkeempfehlung licht- und wärmereduzierte Leuchtmittel vor. Um Gemälde, Fotografien, Skulpturen und ähnliche Schöpfungen werterhaltend zu beleuchten, eignen sich neben satinierten Glühlampen oder Leuchtstoffröhren auch so genannte Kaltreflektoren oder Leuchtkörper mit Bewegungsmeldern. Letztere haben den Vorteil, dass sie sich nur dann einschalten, wenn Besucher vor das Objekt treten. Auf diese Weise werden die Oberflächen und das Material vor den oft schädlichen Einflüssen von Licht und Wärme geschützt.

Auch wenn Sie weder Arzt, Museumsbetreiber noch Wirt oder Inhaber eines Lichtspielhauses sind, geben Ihnen die oben angeführten Beleuchtungsstärkeempfehlungen wichtige Anhaltspunkte für die Illumination Ihres Unternehmens. Nutzen Sie diese, um Ihre Produkte oder Ihre Mitarbeiter ins „rechte Licht“ zu rücken und für wahrhaft „erhellende“ Momente zu sorgen.

 

Oberstes Bild: © Pavel L Photo and Video – shutterstock.com

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Mehr zu Christiane Dietering

Christiane Dietering hat eine handwerkliche, zwei kaufmännische und eine Autoren-Ausbildung absolviert. Sie arbeitet als freie Texterin, Rezensentin und Journalistin in den Themenbereichen Kunst und Kultur. Ihre Hauptauftraggeber sind Veranstalter von Musikaufführungen, Lesebühnen und Erotik-Events.

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