Wenn sich die Experten treffen: Tipps von der SIC

Es gibt mittlerweile zahlreiche Konferenzen zum Thema Online-Marketing. Die SEOkomm, die wir Ihnen vor Kurzem exemplarisch vorstellten, spiegelt natürlich nur einen sehr kleinen Bereich wieder. Jetzt möchten wir Sie gerne von einer weiteren Konferenz profitieren lassen – und diesmal zeigen wir Ihnen nicht nur, was Sie auf solchen Konferenzen prinzipiell erwartet, sondern geben konrete Inhalte wieder.

Im folgenden Artikel geben wir Ihnen drei „takeaway messages“ von der Seattle Interactive Conference (SIC).

Seattle wird als eine der innovativsten Städte der Welt gehandelt. In den letzten Jahren stellte die amerikanische Westküstenstadt ihr Innovationspotential immer wieder unter Beweis und stieg dadurch in der Bewertung der australischen Agentur für Innovationen 2ThinkNow stark nach oben. Innerhalb von vier Jahren kletterte Seattle so von Platz 54 auf aktuell Platz 10.

In dieser Zeit der wachsenden Möglichkeiten für neue (Geschäfts-)Ideen wurde im Jahr 2011 die Seattle Interactive Conference ins Lebens gerufen. Wer im Geschäftsbereich durch Online-Marketing mit Kunden in Kontakt kommen oder bestehende Kontakte ausbauen möchte, der ist hier genau richtig. In diesem Jahr fand die Konferenz Ende Oktober statt. Von all den dort vorgestellten Themen präsentieren wir Ihnen hier drei wesentliche Punkte.

Als Marke zum Kunden durchdringen: Mund-zu-Mund-Propaganda ist notwendig

Langfristige Geschäftsbeziehungen werden durch Vertrauen aufgebaut. Um die eigene Firma als vertrauenswürdige Marke zu etablieren, braucht man überzeugte Kunden, die ihr soziales Umfeld via Mundpropaganda mit der Firmenmarke vertraut machen – und auf diese Weise Vertrauen in die Marke erzeugen. „Die Herausforderung für Marken ist Vertrauen. Menschen strahlen Vertrauen aus und nicht die Marken an sich“, sagt David Shing, der auch als „digitaler Prophet“ der AOL-Werbeabteilung betitelt wird.

Seine Empfehlung zur Stärkunge der eigenen Marke in der Zukunft lautet, über die Bereitstellung von nützlichem oder interessantem Content hinaus, auch gezielt die Interaktion mit den Menschen zu suchen. In seinen eigenen Worten bringt er es wie folgt auf den Punkt: „Marken sind nicht mehr allein Kuratoren von Content, Sie sind Kuratoren von Konversation.“ Da Interaktion auch vom Gegenüber gewollt sein muss, solle man sich als Unternehmen fragen, was man seinem Gegenüber bieten kann – am besten als praktische Hilfe bei dessen Alltagsgeschäft. Um es wieder mit Shings eigenen Worten zu pointieren „nützlich ist das neue neu“.



Auf sozialen Plattformen ist Authentizität gefragt – Selbstbeweihräucherung hindert da nur.

Jason Carmel und Ray Page von der Kreativagentur POSSIBEL (zu deren Branding-Kunden z.B. Coca-Cola oder Microsoft gehören) zeigen anhand von zwei Beispielen auf, wie man auf sozialen Medien auftreten sollte und wie man es lieber nicht tun sollte: Die Bank of America (BofA) sehen Sie als zu selbstfixiert, während mint.com es genau richtig mache, indem es seine Kunden in den Mittelpunkt stellen würde.

Wirft man einen Blick auf die beiden Internetseiten, mag man diese Einschätzung kaum bezweifeln. Während man bei mint.com unter „what is mint“ die Erklärung findet: „Mint pulls all your financial accounts into one place. Set a budget, track your goals and do more with your money, for free!“, findet man bei der BofA unter „about us“ eine Auflistung zahlreicher Projekte des Unternehmens. Die Unterzeilen der Projekte lesen sich so: „Our 2013 Students Leaders Program…“, „Locally and globally, we’re making the connections that help improve lives…“, „Lear more about our 90-year commitment to service members and veterans“ usw.

Es ist sicher kein Fehler, Informationen über das eigene Engagement zur Verfügung zu stellen. Wenn sich die öffentliche Wahrnehmung aber dahin wandelt, so etwas schnell negativ als Egozentrierung aufzufassen, kann man über neue Formulierungen nachdenken oder die Intensität herunterfahren, mit der man die eigenen Leistungen präsentiert. Den frei gewordenen Platz auf der Webseite kann man dann mit Content füllen, der verkündet „Wir wollen etwas für Sie tun“.

Wir leben im Zeitalter der subtilen Verkäufe

Red Bull ist eine gutes Beispiel dafür, wie man sich in dieser Zeit als Unternehmen präsentiert – als Förderer im Hintergrund, der sich den Zuschauern gar nich direkt zeigen möchte. „Red Bull leistet hervorragende Arbeit wenn es darum geht, den Menschen ohne Worte vor Augen zu führen, was Red Bull so besonders macht. Wenn man sich Ihren produzierten Content anschaut, wird man fast nie eine Red Bull Dose zu Gesicht bekommen, dafür aber Athleten, die erstaunliche Dinge tun und dadurch Menschen bewegen, ein Teil dieser Gemeinschaft sein zu wollen.“ So sieht es Andrew Grinaker, der ebenfalls der Kreativagentur POSSIBLE angehört.

 

Oberstes Bild: JMG  / pixelio.de

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Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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