Die perfekte Online-Bewerbung

Nur noch jede fünfte Bewerbung wird per Post versandt. Der Trend geht klar Richtung Online-Bewerbung, und die meisten Arbeitgeber sind auch voll darauf eingestellt. Allerdings gibt es ein paar Unterschiede zwischen der klassischen Papier- und der Porto sparenden Digitalbewerbung. Wir haben für Sie die wichtigsten Dos und Don’ts zusammengefasst.

Nur noch jeder zehnte Stellensuchende bevorzugt eine Bewerbungsmappe aus Papier, wie eine von monster.ch in Auftrag gegebene Studie der Universitäten Bamberg und Frankfurt herausgefunden hat. Um eine Online-Bewerbung auf den Weg zu bringen, gibt es zwei grundsätzliche Wege: Entweder per E-Mail oder das Bewerbungsformular auf der jeweiligen Firmenwebseite. Auf beiden Kanälen gibt es Besonderheiten zu beachten.

Der Klassiker: Bewerbung per E-Mail

Wer sich per E-Mail bewirbt, sendet am besten nur ein PDF. Darin enthalten sollten sein: Anschreiben, Lebenslauf und – falls vom potenziellen Arbeitgeber gewünscht – ein paar Arbeitsproben im Anhang. Benennen Sie das Dokument möglichst aussagekräftig, dann findet der Personaler Ihre Bewerbung wesentlich leichter wieder. Beispiel: „Bewerbung_AlinCucu.pdf“. Denken Sie daran, dass Personaler beim Sichten von Bewerbungsunterlagen meist nur wenige Sekunden oder Minuten haben. Fassen Sie sich deshalb auch im E-Mail-Text kurz. „Einfach die ersten zwei Absätze aus dem PDF-Anschreiben übernehmen“ rät etwa Maja Skubella, Bewerbungsberaterin im Büro Karriere & Entwicklung von Svenja Hofert. Wichtig auch: Das E-Mail-Anschreiben sollte, wie das PDF auch, eine Signatur enthalten, also den vollständigen Namen, Adresse, Telefon und E-Mail-Adresse. Bei letzterer ist darauf zu achten, dass sie einen seriösen Charakter hat – Mailadressen wie „kleinenachtfee@mailanbieter.ch“ machen sich in der Geschäftswelt nicht so gut.

Bewerbung über Formulareingabe

Viele Unternehmen bieten inzwischen auch Online-Formulare für Bewerbungen an. Dabei steigen immer mehr Firmen auf Kurzversionen um, in die man nur noch PDFs hochlädt und einige wenige Zusatzdaten angibt, so Maja Skubella. Dennoch gebe es nach wie vor immer noch „Riesenformulare“, die unübersichtlich und langwierig auszufüllen sind. Zudem zwingen manche Unternehmen die Bewerber, sich mit dem Empfang von Produktwerbung einverstanden zu erklären – ob das datenschutzrechtlich lupenrein ist, sei dahingestellt.

In jedem Fall sollte man sich beim Ausfüllen eines Online-Formulars Zeit nehmen. Hastigkeit ist nicht angezeigt, auch wenn die Angst vor dem Verlust der Serververbindung und damit der gesamten Eingabearbeit einen innerlich antreibt. Man sollte hinterher noch wissen, welche Angaben man gemacht hat – nicht unerheblich für ein eventuelles Bewerbungsgespräch. Seien Sie auch grundsätzlich ehrlich, damit es nicht später für beide Seiten zu unangenehmen Überraschungen kommt.


Das Online-Bewerbungsportal von Lufthansa (Screenshot: Lufthansa)


Mit Ihrer Online-Bewerbung könnte auch eventuell ein Test einhergehen. Procter & Gamble oder Lufthansa wollen auf diesem Weg Aufschlüsse über die „Employability“ der Bewerber gewinnen. Andere Formate zielen auf Englischkenntnisse oder spezifische Intelligenz ab und erinnern daher an einen IQ-Test. Manche Formulare nerven die Bewerber auch mit verpflichtenden Angaben, die sie gar nicht machen wollen, wie z.B. dem Gehaltswunsch. In einem solchen Fall kann man die Bewerbung einfach per E-Mail schicken oder aber ganz darauf verzichten. Wenn viele Bewerber das sperrige Online-Formular umgingen, passe das jeweilige Unternehmen es wahrscheinlich irgendwann an, meint Maja Skubella. Dennoch: Was verlangt wird, muss auch ausgefüllt werden.

Tipps für Berufseinsteiger

Was ist, wenn man gerade frisch die Uni oder Ausbildung hinter sich hat? Junge Kandidaten haben oft das Gefühl, das Feld „Berufserfahrung“ leer lassen zu müssen. Stimmt nicht: Wer bis dato Verantwortung übernommen hat, sollte das auch angeben. „Kann auch der Klassensprecher sein“ sagt Skubella. Auch soziale Ämter wie Studierendenvertretung, Sanitätsdienst oder auch sportliche und musikalische Leistungen können punkten. Was ist mit Online-Werkzeugen wie About.me oder vizify.me? Maja Skubella: „Das ist keine Standardempfehlung, da die meisten Personaler dafür nicht online gehen“. Sie empfehle diese Tools nur Bewerbern, die schon viel zu bieten haben. Richtig Sinn machten sie allerdings dann, wenn es um eine Bewerbung in einer „onlinenahen“ Branche wie Online-Marketing ginge.

Zusammengefasst: Die Dos…

  • Bei Online-Formularen: alles ausfüllen
  • Bewerbung (auch via Online-Formular) offline am eigenen Rechner vorverfassen und einer Rechtschreibprüfung unterziehen
  • Vergebene Passwörter notieren – nicht immer gibt es eine Wiederherstellungsfunktion
  • Bei Ausbleiben einer Empfangsbestätigung: nachhaken

…und Don’ts

  • Bei den Noten lügen
  • Arbeitserfahrung übertrieben darstellen
  • Fehler in Rechtschreibung und Grammatik
  • Vergessen des Passworts
  • Flapsiger Schreibstil
  • Bei Formularen: Falsche Felder verwenden (z.B. Lebenslauf in das Feld „Motivation“ eintragen)

 

Oberstes Bild: © momius – Fotolia.com

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