Facebook-Postings, Tweets und E-Mails: So finden Sie den optimalen Zeitpunkt

Wann werden meine Postings, Tweets oder E-Mails am ehesten gelesen? Darüber wurde schon viel publiziert, ohne allgemein gültiges Ergebnis. Inzwischen muss man sagen: Es gibt nicht den optimalen Zeitpunkt, sondern viele optimale Zeitpunkte – je nach Ziel und Medium.

An der Präsenz in sozialen Netzwerken, Blogs und im E-Mail-Postfach hängen inzwischen ganze Industrien. Auch für Geschäftsleute ist es deswegen wichtig, im Strom der Informationsflut nicht unterzugehen und gelesen zu werden. Doch zu welchem Zeitpunkt hat man die grösste Chance darauf? Wir haben für Sie die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen.

Manche meinen, man sollte morgens senden, wenn sich die Leute in der Bahn per Smartphone oder Tablet auf den neuesten Stand bringen. Andere bevorzugen den Abend, weil viele den Feierabend zum Lesen nutzen. Auch für Postings am Wochenende gibt es gute Argumente. Tatsächlich muss man die Sache differenzierter betrachten.

Der optimale Zeitpunkt für Facebook-Postings

Mit der Umstellung des Newsfeed-Algorithmus hat sich bei Facebook die Priorisierung der Beiträge geändert. Das Ranking hängt jetzt in grösserem Masse davon ab, wie stark die Interaktion mit einem Post ist. Deshalb sollte bei Facebook dann veröffentlicht werden, wenn die Interaktionsrate am höchsten ist, schreibt Belle Beth Cooper im Buffer Blog. Wann ist das der Fall? Hierzu geben zwei Studien Auskunft. Die Nachforschungen der Buddy Media ergaben eine um 18 Prozent höhere Interaktion am Donnerstag und Freitag, wohingegen die Argyle-Social-Studie eine Steigerung um fast ein Drittel am Wochenende wahrnimmt.


Die besten Tage für Facebook-Postings: Ergebnisse der Buddy-Media-Studie (Quelle: Buddy Media)


Wann twittert man am besten?

Auch Twitter hat seine Besonderheiten. So gibt es im Nutzerverhalten des Kurznachrichten-Dienstes keine bevorzugten Besuchszeiten: Twitter-User werfen über den ganzen Tag verteilt einen Blick in ihre Timeline. Das mag auch damit zusammenhängen, dass das soziale Netzwerk hauptsächlich mobil genutzt werde, so Cooper. Sie empfiehlt einen stärkeren Fokus darauf, was getwittert wird und für wen. So sollen 140-Zeichen-Nachrichten am Wochenende zu höheren Klickraten führen als werktags. Hinsichtlich der Adressaten gibt es jedoch laut der Argyle-Social-Studie klare Unterschiede zwischen B2B- und B2C-Nachrichten. Marketer sollten demnach B2B-Inhalte wochentags verschicken, B2C-Posts jedoch am Wochenende.


Argyle-Social-Studie: Der optimale Versandzeitpunkt für Twitter und Facebook (Quelle: Argyle-Social-Studie)


Wann E-Mails am ehesten gelesen werden

Bei E-Mails verhält sich die Sache natürlich anders als mit Twitter- und Facebook-Postings. E-Mails verschwinden nämlich nicht einfach aus dem Blickfeld, sondern bleiben solange im Postfach, bis sie gelesen oder gelöscht werden. Dennoch gibt es auch hier ein klares Ranking: Was oben steht, wird zuerst gelesen. Auch für E-Mails gilt dabei, dass die erhaltene Aufmerksamkeit nicht nur mit der Tageszeit, sondern auch der Art des Inhalts einhergeht. Laut Dan Zarella von Hubspot gibt es für die verschiedenen Mail-Typen jeweils optimale Zeitpunkte. Ein Auszug aus seinen Erkenntnissen:

  • 00:00 – 06:00 Uhr: In der so genannten „Toten Zone“ werden kaum E-Mails geöffnet.
  • 06:00 – 10:00 Uhr: Verbraucherorientierte Marketing-E-Mails laufen am besten in den frühen Morgenstunden.
  • 10:00 – 12:00 Uhr: In diesem Zeitraum arbeiten die meisten Menschen und öffnen keine E-Mails.
  • 12:00 – 14.00 Uhr: Nachrichten- und Magazin-Updates sind in der Mittagspause beliebt.
  • 14:00 – 15.00 Uhr: Nach dem Mittagessen begeben sich viele Leute wieder an ihre Arbeit und ignorieren den Posteingang.
  • 15:00 – 17.00 Uhr: Angebote zu Immobilien und Finanzen werden am besten am frühen Nachmittag geklickt.
  • 17:00 – 19.00 Uhr: Urlaubsrabatte und B2B-Promotions sind am frühen Abend beliebt.
  • 19:00 – 22.00 Uhr: Verbraucher-Promotions sind dann nach dem Abendessen wieder populär.

Ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt ist, dass etwa 23 Prozent der versandten E-Mails binnen einer Stunde geöffnet werden sollten. Ist das nicht der Fall, wäre ein anderer Zeitpunkt ratsam – obige Zusammenstellung kann dabei eine Orientierung geben.

Blogposts: Überlegungen zum optimalen Versandzeitpunkt

Auch für Blogbetreiber stellt sich die Frage, wann sie ihre Inhalte am besten online stellen. Zu bedenken ist hierbei, dass man in der Rushhour des Datenstroms zwar untergehen kann, in Nebenverkehrszeiten aber auch weniger potenzielle Leser hat. Die Frage lautet also: Qualität oder Quantität der Leserschaft – worauf kommt es beim betreffenden Blogpost an? Eine Studie von Social Fresh hat zudem herausgefunden, dass montags veröffentlichte Blogposts mehr Traffic zur Folge haben, am Donnerstag geschaltete jedoch zu mehr Social Shares führen.

Allgemein gültige Tipps zum richtigen Versandzeitpunkt kann man also kaum geben. Stattdessen sollte man sich der Eigenheiten des Kanals, den man benutzt, gewahr sein und genau wissen, wen man erreichen will. Die genannten Studien bieten eine gute Orientierung – ausprobieren muss man es jedoch selbst.

 

Oberstes Bild: © pio3 – Fotolia.com

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