Das Geschäft mit Expired Domains: Wie und für wen lohnt es sich?

Expired Domains sind abgelaufene Domains, die von ihren Inhabern abgemeldet wurden und die günstig gekauft werden können.

Haben diese noch gute Rankingwerte und ein gutes Backlinkprofil kann sich der Kauf lohnen. Erfahren Sie hier mehr!

Wie entstehen expired Domains?

Domains müssen regelmässig verlängert werden. Wenn ein Besitzer dies vergisst oder bewusst nicht tut, weil die Domain keinen Zweck mehr für ihn hat oder aus anderen Gründen, durchläuft die Domain mehrere Phasen:

Die Grace Period (Kulanzfrist) dauert meist 30–45 Tage, in denen der ursprüngliche Besitzer die Domain noch verlängern kann. Die Redemption Period (Löschungsfrist) dauert 30 Tage. In der Phase kann sie gegen eine Zusatzgebühr zurückgeholt werden Die Pending Delete dauert ca. 75 Tage. Dann wird die Domain endgültig zur Löschung freigegeben und ist für jeden registrierbar.

Warum sind expired Domains manchmal wertvoll?

Nicht alle expired Domains sind wertvoll, aber manche Domains sind sehr alt, manche haben gute SEO-Werte. Das ist zum Beispiel eine starke Backlink-Struktur, die in Google bereits gut etabliert ist. Eine neu registrierte Domain hat diesen Vorteil nicht.

Alte Domains haben oft noch eingehenden Traffic, weil sie mit anderen Artikeln verlinkt sind. Wertvolle Domains kann man gut wieder verkaufen. Man kann sie auch zum Markenaufbau für neue Projekte nutzen.

Wie kann man expired Domains finden?

  • Domain-Marktplätze wie Expireddomains.net, GoDaddy Auctions, Sedo oder SnapNames bieten Listen von Domains an, die bald auslaufen oder kürzlich gelöscht wurden.
  • Backorder-Dienste: Anbieter wie Dropcatch oder NameJet reservieren Domains, sobald sie gelöscht werden, sodass man sie direkt bekommt.
  • Manuelle Suche: Es gibt Tools, um ablaufende Domains mit hoher Autorität zu scannen.

-> Tipp: Aktuelle Liste Expired Domains auf Sedo.com einsehen.

Wie nutzt man expired Domains richtig?

  • Weiterleitung (301-Redirect) auf eine bestehende Seite, um den Linkjuice zu übernehmen.
  • PBN (Private Blog Network): Aufbau eines Netzwerks aus alten Domains für bessere SEO-Rankings.
  • Wiederaufbau der alten Seite (Rebuild) mit ähnlichen Inhalten.
  • Verkauf an Interessenten, die genau diese Domain suchen.


Risiken & Nachteile

Oft haben scheinbar gute Domains in Wahrheit eine Google Penalty. Das bedeuet, falls die Domain vorher für Spam genutzt wurde, kann sie abgestraft sein. Ebenso kann sie sehr viele unpassende Backlinks haben, die nicht zu einer neuen Nutzung der Seite passen. Es kann auch rechtliche Probleme gegeben haben.

Das Geschäft mit expired Domains kann also sehr lukrativ sein, erfordert aber Fachwissen, um die wirklich wertvollen Domains herauszufiltern und sinnvoll einzusetzen. Man sollte anfangs auf keinen Fall viel Geld investieren und vor allem die Seite nicht mit eigenen Seiten verlinken, bevor alles durchgecheckt ist.

Wie kann man Expired Domains im Kleinen nutzen ohne gross einzusteigen?

 Als SEO-Boost für bestehende Webseiten

  • Kaufen Sie eine expired Domain mit guter Backlink-Struktur und leiten Sie sie per 301-Redirect auf Ihre bestehende Seite um.
  • Achten Sie aber darauf, dass das Thema der Domain zu Ihrer Seite passt. Beispiel: Eine alte Möbel-Domain auf Ihren Möbel-Shop  umleiten.

Mini-Nischen-Websites erstellen (Affiliate oder AdSense)

  • Falls Sie eine expired Domain mit einem bestimmten Nischenthema finden (z. B. „gamingstühle-test.de“), können Sie darauf eine einfache Affiliate-Seite oder einen Blog aufbauen.
  • Dadurch profitieren Sie von bereits vorhandenen Backlinks und haben eine höhere Chance, in Google schnell zu ranken.

Domains weiterverkaufen (Domain Flipping)

  • Registrieren Sie wertvolle expired Domains und bieten Sie sie direkt wieder auf Sedo.com oder Flippa zu höheren Preisen zum Verkauf an.
  • Das funktioniert besonders gut mit einprägsamen oder keyword-relevanten Domains wie „beste-kaffeemaschine.de“.

Bevor Sie für ein neues Projekt eine neue Domain registrieren, schauen Sie sich abgelaufene Domains mit Traffic und Backlinks an. (Bild: azrin_aziri – shutterstock.com)

Wo Sie als Einsteiger schnell expired Domains finden und kaufen können

Hier sind die besten Plattformen, auf denen Sie sofort laufend aktualisierte Listen von Expired Domains finden:

EpiredDomains.net (kostenlos, beste Wahl für den Einstieg):

  • Zeigt tagesaktuell abgelaufene Domains mit SEO-Daten (z. B. Backlinks, Domain Authority).
  • Filter nach Endung (.de, .com, .ch, etc.), Keyword, Alter, Backlinks usw.
  • Dort können Sie sehen, welche Domains noch frei sind, und sie über einen Anbieter wie GoDaddy oder Namecheap zu registrieren.

GoDaddy Auctions (Bezahlplattform für Domain-Auktionen):

  • Hier können Sie Domains ersteigern, die bald auslaufen oder bereits gelöscht wurden.

Snap Names & DropCatch (Für Dropcatching von hochwertigen Expired Domains):

  • Falls eine sehr begehrte Domain kurz vor der Löschung steht, können diese Services sie automatisch für Sie registrieren.

Expired Domains kann man für seine SEO-Strategie nutzen. (Bild: Jack_the_sparow – shutterstock.com)

Seo-Daten checken:

Bevor Sie eine Domain kaufen, prüfen Sie via Ahrefs, Moz oder Majestic die wichtigsten Daten, wie: Hat sie wertvolle Backlinks oder Spam-Links? Hat sie eine gute Domain Authority (DA)? Gibt es noch bestehenden Traffic?

Themenrelevanz beachten:

Kaufen Sie eine Domain mit Backlinks aus einem thematisch völlig anderen Bereich, schadet das mehr, als es nützt.

Backlist prüfen:

Schauen Sie ob die Domain nicht von Google abgestraft wurde. Nutzen Sie das Tool  „site:deinedomain.de“ in Google – wenn nichts erscheint, könnte sie gebannt sein.


Expired Domains mit Traffic können direkt Einnahmen generieren, (Bild: Sutthiphong Chandaeng – shutterstock.com)

Kurze Anleitung zum Einstieg in das Expired Domains Geschäft

Rufen Sie die Seite ExpiredDomains.net auf und suchen Sie nach freien Domains mit einer guten Endung, die Backlinks aufweist. Testen Sie ob Sie sie für eine Weiterleitung, SEO oder für einen kleinen Blog nutzen können.

Falls Sie eine gute Domain gefunden haben, bieten Sie sie auf Sedo zum Verkauf an.

Starten Sie mit Themen/Keywords, die Ihnen geläufig sind und bei denen Sie die Werte mit Ihren eigenen Websites vergleichen können. Allgemein sollten Sie schon etwas Erfahrung haben mit dem Online-Geschäft, eigene Domains besitzen und sich mit SEO-Werten auskennen.

Wirklich hochwertige Domains werden schnell von Profis weggekauft, schauen Sie sich also nach interessanten Nischenthemen um. Lassen Sie sich inspirieren und schauen Sie die aktuellen Listen von Expired Domains öfters mal durch, um sich einen Überblick zu  verschaffen. Schauen Sie sich auch die Preise für ähnlich lautende Domain-Namen an.

Aufgrund der Masse an Endungen und ähnlich lautendenden Domains haben manche scheinbar interessanten Namen doch nicht so einen guten Wiederverkaufswert.


Expired Domains lassen sich für ein PBN nutzen. (Bild: Vlyaks – shutterstock.com)

Nach welchen Werten die Domain aussuchen?

Domain mit hohem Majestic BLS Wert:

Ein hoher Majestic BLS Wert bedeutet eindeutig, dass die Domain viele Backlinks hat, aber nicht zwangsläufig, dass dies gute Backlinks sind. Hat sie viele gute Backlinks, kann man eine SEO-Weiterleitung zur Traffic-Steigerung eigener Seiten vornehmen oder ein Private Blog Network (PBN) aufbauen, auch zur Steigerung des Traffics eigener Seiten.

  • Prüfen Sie vorab mit den Tools Majestic oder Ahrefs, ob die Links nicht von Spam-Seiten stammen. Manche Domains mit auffallend hohem BLS wurden früher für Black-Hat-SEO genutzt, können Google Penalty haben und werden nur deswegen abgegeben.

Domain mit hohem Google Search Wert

Dieser Wert nennt den organischen Google Traffic. Ist er hoch, kann die Seite direkt Einnahmen generieren. Manche Domains haben aber nur temporär einen hohen Wert. Dies kann man mit Google Analytics oder Ahrefs über die Keyword-Analyse prüfen. Ideal wäre es, wenn die Domain bei beiden Bereichen hohe Werte hat.
Ein bisschen spielerisch darf und sollte man das Ganze sehen, allerdings nur Geld investieren, das man übrig hat, wie bei Aktien und wirklich prüfen, dass man keine Domain kauft, die abgestraft wurde und ein fragwürdiges Backlinkprofil aufweist.

 

Titelbild: Karen roach – shutterstock.com

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