KI-Revolution in Bayern: Deutscher Roboter entwickelt Eigenleben / Wissenschaftler beim DLR rätselten, wie der Humanoid "Justin" ohne entsprechende Programmierung Probleme lösen konnte
Hamburg (ots) –
Seit längerem diskutieren Wissenschaftler und Historiker wie Yuval Noah Harari über die drohende Gefahr sich selbständig machender Künstlicher Intelligenz (KI), also die Möglichkeit, KI könne eines Tages ein eigenes Bewusstsein entwickeln. In Oberpfaffenhofen/Bayern könnte nun ein Schritt in diese Richtung gemacht worden sein. Das berichtet das „DUP UNTERNEHMER-Magazin“ online. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben demnach bereits im Juni einen Durchbruch in der Roboter-Entwicklung erzielt: Der im DLR entwickelte humanoide Roboter „Justin“ löste mit einem Würfel in der Hand Aufgaben auf eine Weise, die ihm vorher niemand beigebracht hatte.
Professor Berthold Bäuml, dessen Forschungsgruppe innerhalb des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik „Justin“ entwickelt hat, war auf der „Automatica“ in München zunächst selbst verblüfft: „Er hat geschickte Bewegungsstrategien gefunden, bei denen wir uns hinterher tagelang gefragt haben: Wie macht er das genau?“, bestätigte er dem „DUP UNTERNEHMER-Magazin“. Auf jeden Fall herrschte Alarm-Stimmung bei den Wissenschaftlern in Bayern. War die KI erwacht und hatte sich selbständig gemacht?
Der Professor lehnt die Auslegung, „Justin“ habe ein Bewusstsein entwickelt, kategorisch ab und spricht von „Science-Fiction“. Er sagt aber: „Da sind Dinge, die nur der Roboter, weil er seinen Körper selber versteht, herausfinden konnte, und die wir händisch nie hätten programmieren können.“ Irgendwann habe man im Team die Lösung für die Bewegungen gefunden: „Manchmal hat er ganz schlau den Finger unter den Würfel geschoben, um ihn, falls er langsam runterrutscht, ihn wieder hochzulupfen.“
Bäuml bestätigte gegenüber dem „DUP UNTERNEHMER-Magazin“ außerdem, dass die Forschungsruppe an einer Haut für Roboterhände arbeite, um sie noch besser fühlen und realistischer aussehen zu lassen. „Das ist gerade der nächste Schritt, den wir tun: in dieses geschickte Manipulieren jetzt auch feinfühlige Haut mit einzubeziehen. Das wird definitiv völlig neue Fähigkeiten im Bereich Geschicklichkeit eröffnen.“ Der Roboter werde, kündigt Bäuml an, einmal so geschickt und feinfühlig sein, dass er eine Prise Salz so lange zwischen den Fingern reiben könne, „bis nur noch ein Salzkorn übrig“ sei.
Der Fall „Justin“ könnte Wellen schlagen. Es heißt, das Big-Tech-Unternehmen Apple beobachte die Höchstleistungen von „Justin“ mit Interesse – die iPhone-Produktion ist eine schweißtreibende Angelegenheit, allein am Standort Zhengzhou/China werden rund 200.000 Arbeiter beschäftigt.
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