EU-Studie: Lombardei sollte mehr aus ihrem Abfall machen / Europäische Regionen haben laut Untersuchung unterschiedliche Kreislaufwirtschaftsmodelle

Brüssel (ots) –

Eine neue europäische Studie hat ergeben, dass die Lombardei und andere stark urbanisierte Gebiete – wie etwa Berlin, die Île-de-France, Madrid und Zürich – ihre Bemühungen um eine bessere Nutzung ihres Abfalls verstärken sollten.

Die Studie wurde im Rahmen des Projektes CIRCTER durchgeführt, das Teil des auf regionale Analysen spezialisierten Europäischen Kooperationsprogramms ESPON ist. Sie kam zu dem Schluss, dass diese Regionen – im Vergleich zu den verbrauchten Materialien – die größten Abfallmengen erzeugen.

„Das Vorhandensein eines dichten sozioökonomischen Gefüges und der Mangel an primären Rohstoffen könnten den Einsatz von Strategien der Kreislaufwirtschaft begünstigen, die sich auf die Verwertung von Abfällen stützen“, erklärten die Forscherinnen und Forscher.

Anhand der Analyse von Daten zum Materialverbrauch und zum Abfallaufkommen sowie neuer Indikatoren, die sich auf die sektoralen Aspekte einer Kreislaufwirtschaft konzentrieren, ermittelten die Forschenden mehrere verschiedene regionale Modelle für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in der EU.

Regionale Merkmale, die unterschiedliche Kombination sozioökonomischer Faktoren (wie etwa Bevölkerungs- und Unternehmensdichte) und die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen bestimmen häufig die Rahmenbedingungen der Kreislaufsysteme – also die Modelle des Geschäfts- und Verbraucherverhaltens und die Lösungen zur Umwandlung von Abfällen in Ressourcen, erklärten die Forscherinnen und Forscher.

Die Untersuchung zeigte, dass regionale Wirtschaftssysteme, die über größere natürliche Ressourcen verfügen, ein Pluspunkt für bioökonomische Kreislauf-Initiativen sind.

Ein hervorragendes Beispiel für eine solche Region ist das grenzüberschreitende Gebiet Zentralskandinavien.

Die norwegischen Regionen Innlandet und Viken sowie die schwedischen Regionen Dalarna und Värmland gehören zu den größten Anbietern von Nutzholz – und das nicht nur in Norwegen und Schweden, sondern weltweit. Sie haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, zur führenden Region in der forstwirtschaftlichen Bioökonomie zu werden.

Für die Lombardei und andere dicht besiedelte Gebiete, die nicht so reich an Rohstoffen sind, ist es von grundlegender Bedeutung, Initiativen zur Abfallvermeidung und zur Änderung des Verhaltens der Verbraucherinnen und Verbraucher zu realisieren.

Einen Sonderfall stellt Estland dar.

Aus der Studie geht hervor, dass das hohe Abfallaufkommen in diesem Land, das als Region mit geringer Bevölkerungsdichte angesehen werden kann, vor allem auf die nationale Wirtschaftsstruktur mit ihrer starken Abhängigkeit vom Ölschiefer zurückzuführen ist

Wie die Untersuchung zeigte, erzeugt Estland 35 Mal mehr gefährliche Abfälle pro Kopf als der EU-Durchschnitt, 98% davon stammen aus der Verbrennung und Raffination von Ölschiefer.

Der Übergang zu einem Kreislaufsystem sollte sich daher auf die Reduzierung solcher Abfälle konzentrieren und ihre Wiederverwertung steigern, um die Umweltqualität im ganzen Land und insbesondere in der Bergbauregion im Nordosten Estlands zu verbessern.

Pressekontakt:

Nikos Lampropoulos
Press and Media Project Expert
nikos.lampropoulos@espon.eu
www.espon.eu

Original-Content von: ESPON übermittelt durch news aktuell

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