SRG 2021: ein anspruchsvolles und herausforderndes Jahr, finanziell und strategisch auf Kurs
Bern (ots) –
Die SRG schliesst das Jahr 2021 mit einem positiven operativen Unternehmensergebnis von 10,3 Millionen Franken ab. Die konsequente Umsetzung der 2018 ausgelösten Kostensenkungsmassnahmen hat die finanzielle Situation der SRG weiter stabilisiert.
Die SRG blickt auf ein ereignisreiches und erneut herausforderndes Jahr zurück, das weiterhin stark von der Covid-19-Pandemie geprägt war. Die Berichterstattung im Newsbereich verzeichnete sehr hohe Marktanteile und Reichweiten, was auch im programmlich attraktiveren Umfeld zu höheren kommerziellen Erträgen führte als im Vorjahr. Der Trend der insgesamt sinkenden Erträge hält aber an. Im Vergleich zum Jahr 2019 fallen die TV-Werbeerträge mit 164,1 Millionen Franken 2021 um 14,7 Millionen Franken tiefer aus.
Die olympischen Sommerspiele in Tokio, die Fussball Europameisterschaften in diversen europäischen Ländern sowie die alpinen und nordischen Ski Weltmeisterschaften in Oberstdorf, Deutschland, beziehungsweise Cortina d“Ampezzo, Italien, führten zu höheren Kosten, trugen aber auch zu höheren kommerziellen Erträgen bei.
Jubiläen, Kooperationen, eine Charta und ein neuer GAV
Das von der SRG 2021 zu feiernde 90-Jahr-Jubiläum wurde mit einer speziellen Kollektion von Dokumentarfilmen auf der SRG-Streaming-Plattform Play Suisse begangen. Auch die Glückskette, der humanitäre Arm der SRG, konnte 2021 das 75-Jahr-Jubiläum feiern. Dank der grossartigen Solidarität der Schweizer Bevölkerung konnten seither mit fast 2 Milliarden Franken Spenden mehr als 5000 Projekte in der Schweiz und im Ausland finanziert werden.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnten sich die SRG und der Sozialpartner Syndikat Schweizer Medienschaffender (SSM) 2021 erfolgreich auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) einigen, der am 1. Januar 2022 in Kraft trat. Nach engagierten und spannenden Diskussionen über alle Sprachregionen hinweg hat die SRG eine Charta der Zusammenarbeit mit neun Verhaltensgrundsätzen eingeführt. Diese legt fest, wie bei der SRG miteinander umgegangen und zusammengearbeitet werden soll. Neben der Charta haben Geschäftsleitung und Verwaltungsrat ein Reglement über den Schutz der persönlichen Integrität und eine neue Personalpolitik gutgeheissen.
Im 2021 konnte die SRG ihre Vertragspartnerschaft mit der UEFA für die Übertragungsrechte an sämtlichen Spielen des Schweizer Männer-Fussballnationalteams bis 2028 verlängern. Und auch mit dem Eidgenössischen Schwingerverband wurde die Vertragspartnerschaft um weitere sechs Jahre bis mindestens 2028 verlängert.
Die 2020 lancierte Streaming-Plattform Play Suisse konnte weiter ausgebaut werden, zählt mittlerweile mehr als 3000 in den Landessprachen untertitelte oder synchronisierte Inhalte und 500″000 Abonnenten. Sie schaffte es so in ihrem ersten Jahr auf Platz zwei der meistgeschauten Streaming-Plattformen der Schweiz. Und jede vierte Minute der Nutzung findet bereits über die Sprachregion hinweg statt.
Auch 2021 investierte die SRG im Rahmen des „Pacte de l“audiovisuel“ 32,5 Millionen Franken ins unabhängige Filmschaffen in der Schweiz. Mit den zusätzlichen Mitteln für neue Serien und den „Tatort“ waren es insgesamt gar 50 Millionen Franken, welche in die Filmbranche flossen.
Covid-19-Pandemie beeinflusste erneut die finanzielle Situation der SRG
Die sukzessive, mindestens teilweise Rückkehr zur Normalität führte dazu, dass sich die Betriebskosten wieder erhöhten beziehungsweise normalisierten. Die Kosten bewegten sich aber noch auf einem leicht tieferen Niveau als vor der Pandemie, weil immer noch deutlich weniger Produktionen durchgeführt werden konnten.
Der Verkauf zweier Immobilien in Zürich und Genf, die betrieblich nicht mehr benötigt wurden, führte zu einmaligen Buchgewinnen von 38,4 Millionen Franken, was das Ergebnis auf 48,7 Millionen Franken verbesserte. Damit wird das Eigenkapital der SRG nach zwei Jahren mit Verlusten wieder gestärkt.
Ohne Berücksichtigung des ausserordentlichen Immobiliengewinns schliesst das Jahr 2021 mit einem positiven operativen Unternehmensergebnis von 10,3 Millionen Franken ab.
Die konsequente weitere Umsetzung der 2018 ausgelösten Kostensenkungsmassnahmen hat die finanzielle Situation der SRG weiter stabilisiert. Die Erhöhung des Medienabgabeanteils um netto 48,8 Millionen Franken trug ebenfalls einen wesentlichen Teil dazu bei. Weil aus dem alten Gebührensystem (Billag) neun Millionen Franken weniger an die SRG flossen, beträgt der positive Effekt aus Gebührenertrag im Vergleich zum Vorjahr 39,8 Mio. Franken.
Die Transformation des Unternehmens geht auch im laufenden Jahr weiter. Die SRG muss sich den veränderten Marktverhältnissen und Nutzungsgewohnheiten weiter anpassen unter Beachtung eines immer enger werdenden Finanzrahmens. Nachdem das 2018 lancierte Sparprogramm von 100 Millionen Franken 2020 abgeschlossen werden konnte, musste die SRG aufgrund des rückläufigen Trends der kommerziellen Einnahmen im Oktober 2020 ein zusätzliches Sparprogramm von 50 Millionen Schweizer Franken bis 2024 lancieren, das konsequent weiter umgesetzt wird.
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