Schweizer Wirtschaft muss sich auf globalen Ressourcen-Engpass einstellen - das kommt teuer zu stehen

Olten, Brugg (ots) –

Die Arbeitswelt nach Corona ist grundlegend anders – dies belegen Daten der Dynajobs AG eindrücklich. Hatte die Schweiz bisher mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen, ist es ab sofort ein akuter Ressourcen-Engpass. Er wird uns bis 2025 60 Milliarden Franken Einbussen an Wirtschaftsleistung kosten. Es geht aber nicht nur um Geld, sondern auch um die Gesundheit der Angestellten.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Aktuell fehlen gegen 85 000 Fachkräfte in der Schweiz, um das Wachstum vor Corona wieder zu erreichen. Das ist aber noch harmlos im Vergleich zu dem, was uns in naher Zukunft erwartet. Bis 2025 steigt der Mangel in der Prognose von Dynajobs auf 365 000 Fachkräfte! Stark bis sehr stark betroffen sein werden 229 Berufsausbildungen in 15 Branchen mit 2,3 Millionen Arbeitsplätzen. Bis 2035 wird sich der Trend weiter verschärfen. (Für Details siehe das Papier „Der Fachkräftemangel wird zum globalen Ressourcen-Engpass„). „Die Auswirkungen auf die Wirtschaft werden enorm sein“, sagt Tino Senoner, Geschäftsführer von Dynajobs. „Eine Vielzahl von Unternehmen wird sich gezwungen sehen, auf einen Teil ihrer Investitionen zu verzichten – mit verheerenden Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaftsleistung. Der Ressourcenengpass wird nach unserer Schätzung die Schweizer Wirtschaft 60 Milliarden Franken an BIP kosten.“

„Die Ressourcenknappheit ist eines der bedeutendsten Geschäftsrisiken in der Industrie und mittelfristig eine Gefahr für den Innovationsstandort Schweiz“, sagt Alexander Bélaz, Präsident der Angestellten Schweiz und Vizepräsident des Europäischen Betriebsrats in einem grossen Unternehmen der Industrie. „Wenn der zweite Sektor schwächer wird, gefährdet dies den Wohlstand des ganzen Landes“, befürchtet er.

Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren funktioniert nicht mehr, da auch andere Länder Fachkräfte dringend benötigen. Der Kampf um die Ressourcen wird sich weiter verschärfen. Gemäss Tino Senoner führt dies dazu, dass in diversen Qualifikationsprofilen quasi Vollbeschäftigung herrscht.

Aktuell arbeiten viele Unternehmen mit personellem Unterbestand, was sich auf die Gesundheit der Angestellten auswirkt. Jan Borer, BSc Arbeitspsychologie, von den Angestellten Schweiz, stellt zudem fest: „Die Belastungen durch die Corona-Krise haben die Einstellung der Berufstätigen zur Arbeit verändert. Für viele hat die die Work-Life-Balance einen neuen Stellenwert bekommen.“ (Siehe dazu das Papier „Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz„.)

Verfügbare Ressourcen besser einsetzen

Was kann die Schweiz tun, damit der Ressourcen-Engpass nicht zum grossen Problem wird? „Es geht nicht mehr darum, Fachkräfte zu finden, sondern die bestehenden Ressourcen besser einzusetzen“, sagt Tino Senoner. Dies bedingt für Alexander Bélaz unter anderem „eine Bildungsoffensive, damit die Skills aller Arbeitskräfte besser auf die Anforderungen der Unternehmen und Organisationen passen.“ Im Weiteren müssen die Unternehmen das Potenzial der Digitalisierung und Automatisierung voll ausschöpfen, gerade in der Industrie, aber auch im Gesundheitswesen. Dadurch werden neue Arbeitsplätze im Inland geschaffen.

Ein besserer Einsatz der Arbeitskräfteressourcen darf aber nicht auf Kosten der Gesundheit der Arbeitskräfte gehen: „Der Mensch, als wichtigstes Kapital der Schweiz, sucht gleichzeitig ein neues Gleichgewicht“, betont Jan Borer.

Hinweis an Redaktionen: Inhalte dieser Medienmitteilungen wurden im Blick von heute als Primeur veröffentlicht.

Pressekontakt:

Tino Senoner, Geschäftsführer Dynajobs AG, 079 240 39 01, tino.senoner@dynajobs.com

Alexander Bélaz, Präsident Angestellte Schweiz, 079 597 73 53, alexander.belaz@angestellte.ch

Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, 044 360 11 21, hansjoerg.schmid@angestellte.ch

Original-Content von: Angestellte Schweiz / Employés Suisse übermittelt durch news aktuell

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