Sechs Handlungsfelder als Grundlage für eine kohärente Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen

Basel (ots) –

Interpharma, der Verband der forschenden Pharmaindustrie, hat heute an einem Mediengespräch seine Roadmap „Erfolgsfaktor – Digitales Gesundheitsdatenökosystem“ vorgestellt. In diesem Rahmen beleuchteten René Buholzer (Geschäftsführer Interpharma), Damian Page (Head Health Data Ecosystems Roche) und Serge Bignens (Institutsleiter BFH, Mitgründer midata) die zahlreichen Vorteile, die ein Datenökosystem im Gesundheitswesen für Patientinnen und Patienten, für die Krankheitsprävention, das Gesundheitswesen und für die Forschung haben. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass die forschende Pharmaindustrie kein Interesse an Gesundheitsdaten hat, die Rückschlüsse auf Personen erlauben. Es geht um Daten, die sich anonymisieren und zu möglichst grossen Sets aggregieren lassen. Zusätzlich hat Johanna Seppänen (Director Social and Health Data Permit Authority Findata, Helsinki) am Beispiel von Finnland gezeigt, wie ein fortschrittliches Gesundheitsdatenökosystem aussehen könnte und was es dafür braucht.

Gesundheitsdatenökosysteme versprechen einen gewaltigen Nutzen: Patientinnen und Patienten profitieren von besserer und personalisierter Medizin, Forschende können leichter nach neuen Lösungen suchen, der Forschungsstandort Schweiz wird dadurch gestärkt und die öffentliche Gesundheit als Ganzes wird transparenter und effizienter. Mit einem besseren Zugang zu Daten lässt sich zudem die Prävention stärken, wodurch sich das System nicht nur am Heilen von Krankheiten ausrichtet, sondern am Fördern dessen, was es im Namen trägt: Der Gesundheit.

Entsprechend betonte René Buholzer, Geschäftsführer von Interpharma: „Der gesellschaftliche Nutzen eines vernetzten Gesundheitsdatenökosystems ist gewaltig. Viele Staaten haben deshalb schon lange in den Aufbau investiert und können nun davon profitieren. Es ist höchste Zeit dass die Schweiz auch eine vernetzte und funktionierende Infrastruktur aufbaut, um Gesundheitsdaten nutzbar zu machen“.

Noch ist die Schweiz tatsächlich weit davon entfernt, ein stabiles Fundament für ein Gesundheitsdatenökosystem zu haben. Wie schlecht die Schweiz bezüglich Digitalisierung ihres Gesundheitswesens dasteht, zeigen auch internationale Vergleiche wie der Digital Health Index der Bertelsmann Stiftung. Hier belegt die Schweiz den 14. Rang von 17 untersuchten Ländern.

Roadmap für ein digitales Gesundheitswesen

Obwohl die Schweiz im Hintertreffen ist, bilden das ausgezeichnete Bildungssystem, die vielen Talente und die wettbewerbsstarke Forschung und Industrie beste Voraussetzungen für den Aufbau eines nachhaltigen digitalen Gesundheitsdatenökosystems. Wie ein solcher Plan in der Schweiz aussehen könnte, hat Interpharma mit sechs Handlungsfeldern aufgezeigt. Mit der Roadmap „Digitales Gesundheitsdatenökosystem“ trägt Interpharma zu einer faktenbasierten und konstruktiven Diskussion rund um das Thema Digitalisierung des Gesundheitswesens bei. Drei wichtige Forderungen in diesem Zusammenhang sind: Die Schweiz braucht eine vernetzte Daten-Infrastruktur mit einheitlichen Standards, also einer gemeinsamen Sprache. Weiterbraucht es Akzeptanz und Vertrauen in das System, so dass der Wert des Datenspendens für das Gesundheitswesen in der Gesellschaft verankert wird. Und ganz wichtig: Es braucht einen transparenten und konstruktiven rechtlichen Rahmen. Ein Datennutzungsgesetz wie in Finnland wäre auch in der Schweiz ein grosser Standortvorteil.

Anonymisierte Daten für die Pharmaindustrie

Dabei geht es der forschenden Pharmaindustrie nicht um Gesundheitsdaten, die Rückschlüsse auf Personen erlauben. Es geht um Daten, die sich anonymisieren und gut zu möglichst grossen Sets verknüpfen lassen.

„Für die Forschungsaktivitäten der Pharmaindustrie ist die Zusammenführung von grossen Datenmengen entscheidend, um gewisse Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Strukturierte und anonymisierte Gesundheitsdaten sind hierfür ausreichend – es geht immer um ein Datenprofil, nicht um die einzelne Person“, erklärt Damian Page, Head Healthcare Data Ecosystems bei Roche.

Daten-One-Stop-Shop in Finnland

Für den nötigen Schritt vorwärts braucht es nun den politischen Willen und Führung, um mit einem kohärenten Plan ein vernetztes Gesundheitsdatensystem zu verwirklichen. Dabei müssen alle betroffenen Anspruchsgruppen konsequent einbezogen werden und ihren Beitrag leisten. Dieser Meinung ist auch Serge Bignens, Institutsleiter BFH und Mitgründer midata: „Mit unserer politischen Stabilität, unserer starken Forschung und den innovativen Unternehmen hätte die Schweiz gute Voraussetzung für ein Gesundheitsdatenökosystem – es braucht jetzt den Mut und den Willen, dieses zu bauen.“

Einiges lernen kann die Schweiz von Finnland, das wohl das weltweit fortschrittlichste Gesundheitsdatenökosystem aufgebaut hat. Johanna Seppänen, die Direktorin der Aufsichtsbehörde Findata, hat heute eindrücklich gezeigt, wie das finnische Datenökosystem organisiert ist und dabei hervorgehoben: „Findata bietet einen One-Stop-Shop für Gesundheitsdaten in Finnland. Wir erteilen die Genehmigungen und sammeln die Daten für die Sekundärnutzung.“

Broschüre online verfügbar

Die Roadmap Digitales Gesundheitsdatenökosystem finden sie auf Interpharma-Website.

Pressekontakt:

Samuel Lanz, Leiter Kommunikation Interpharma
079 766 38 86
samuel.lanz@interpharma.ch

Original-Content von: Interpharma übermittelt durch news aktuell

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