Instagram, FB und Co. für Unternehmen - was bringen sie wirklich?

Die Antwort vorne weg: Social Media Kanäle bringen Unternehmen sehr viel  – vorausgesetzt die Accounts werden optimal gepflegt!

Mit ein paar lustigen Posts und fleissigem Netzwerken neue Kunden gewinnen und eine grosse Reichweite aufbauen? Der Weg über Fb, Instagram und co. erfolgreicher zu werden, scheint kinderleicht zu sein. Ist er aber nicht.

Kostenlos, unkonventionell und unkompliziert – die sozialen Netzwerke haben Vor- und Nachteile

Zugegeben, es ist heute leicht über die sozialen Netzwerke seine Kunden zu erreichen, am Ball zu halten und an seinem Image zu arbeiten. Doch so toll die Möglichkeiten sind, so schwer ist das ganze auch langfristig umzusetzen.

Obwohl die Accounts kostenlos sind und man sie fast nach Lust und Laune nutzen kann, ist bei vielen Unternehmen bald die Luft raus und obendrein viel Geld verpulvert.

Natürlich muss der  Social Media Manager bezahlen werden. Die Probleme fangen bei der Bezahlung an: Was ist eine Betreuung des Fb-Accounts denn wert? Es gibt keine festen Regeln dafür.

Wer sich auskennt weiss: Über soziale Medien ist sehr viel möglich, an Kundengewinnung, Umsatzsteigerung und Verkäufen. Aber der Weg dorthin ist nicht so leicht. Weil der Erfolg eines Social-Media-Accounts von vielen Faktoren abhängt.

Etliche Unternehmen haben intern keine Fachleute dafür und wissen auch nicht, wen sie extern beauftragen könnten.

Sie nehmen die neuen Kommunikationswege einerseits nicht richtig ernst, wissen aber, dass sie mitspielen sollten.

Aber: Wenn man Fb, Insta und Co. als Unternehmen nicht ernst nimmt, kann ein schlecht geführter Account dem Unternehmen mehr schaden als nutzen. Ein verwaister Account ohne Interaktion wirkt merkwürdig auf die Kunden.


Soziale Medien sind sehr lebendig. Es geht um Likes, Views, Shares, Comments. Wer sich nicht auskennt, ist schnell überfordert und verliert die Lust. Ein wenig Talent zum Multi-Tasking muss vorhanden sein, wenn man in diesem Bereich arbeiten und Erfolg haben will. (Bild: Sammby – shutterstock.com)

Tipps zum Führen der Social Media Kanäle

  • Machen Sie sich sehr gut vertraut mit den einzelnen Social Media Kanälen, es ist nämlich jedes anders.
  • Nehmen Sie die Sache ernst, es geht nicht um Unterhaltung, lockere Diskussionen, sondern um das Image des eigenen Unternehmens.
  • Setzen Sie nicht irgendjemanden für die Betreuung der Social Media Kanäle ein. Wenn Sie niemand Passendes haben oder finden, führen Sie lieber gar keine!
  • Passen Sie die Aktionen auf den Social Media Kanälen haargenau dem Angebot, der Tonalität und dem Image Ihres Unternehmens, an.
  • Agieren und posten Sie regelmässig!
  • Achten Sie auf hochwertige Bilder und Inhalte und beachten Sie die Regeln zum Teilen von Inhalten!
  • Moderieren Sie in Ihren Accounts und greifen Sie ein: Ihre Kanäle sollen kein Ort für Streithähne und Pöbler sein.
  • Bleiben Sie stets am Puls der Zeit und reagieren Sie auf aktuelle Ereignisse.
  • Arbeiten Sie die Person, die Ihre Social Media Kanäle betreuen soll, wirklich gut ein: Sie soll sich perfekt auskennen mit Ihrem Angebot und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Die Arbeit soll Spass machen, darf nicht aufgedrückt sein.

Viele Faktoren spielen in den Erfolg eines Unternehmens mit hinein. Es braucht eine Digitale Strategie. (Bild: Iryna Sunrise – shutterstock.com)

Häufige Fehler beim Führen der Social Media Kanäle:

  • Unregelmässiges Posten und Interagieren mit den Nutzern: 1 Monat sehr viel, den nächsten kaum etwas.
  • Die Person, die die Accounts betreut, spricht eine völlig andere Sprache, als die, in der das Unternehmen kommuniziert, also beispielsweise zu flapsig und jugendlich. Bleiben Sie beim „Sie“, wenn das die normale Ansprache Ihrer Kunden ist. Haben Sie z.B. einen Schmuck-Shop für Kunden, die viel Geld für Diamanten, Gold und co. ausgeben, dürfen die Posts nicht umgangssprachlich und jugendlich sein. Es sind auch viele ältere Kunden im Netz unterwegs.
  • Die Person, die die Accounts betreut, kennt sich gar nicht wirklich gut mit Ihrem Angebot und Ihren Waren aus. Sie versucht die Follower bei Laune zu halten, aber kann nichts Sinnvolles für das Unternehmen posten und beisteuern – solche Accounts sind für die Katz!
  • Die Interaktion mit den Followern ist schlecht. Da sich die Person, die die Accounts betreut, nicht unbedingt mit dem Unternehmen identifiziert, kann sie auf Fragen und Antworten der Kunden/Follower auch nicht entsprechend antworten. Gleichzeitig hat sie meist keinen Ansprechpartner, der einschreiten kann. So wird sie allgemein antworten und Fragen weiterleiten. Auch das wirkt enttäuschend auf die Nutzer.
  • Die Fb-Seite/der Instagram-Account wird nicht gross moderiert. Das bedeutet, wenn die Nutzer sich gegenseitig beleidigen, ist niemand da. Es werden nur Beiträge, Posts und Werbung gepostet, aber ansonsten ist der Admin abwesend. Die Folge ist: Kunden, die dort beleidigt und angegriffen werden, fühlen sich auf Ihrem Account unwohl und verschwinden wieder. Ja, es ist so: Ihre Kunden brauchen auch Ihren Schutz! Vielleicht ist ja auch ein Kontrahent, der auf ihrem Account für schlechte Stimmung sorgen will.

Merke: Die Social-Media-Kanäle sind die neuen PR-Kanäle eines Unternehmens und die Online-Visitenkarte! Sie sollten nicht vernachlässigt und lasch geführt werden!


Instagram funktioniert auch für Unternehmen gut mit Coverbildern. Sie animieren dazu, das Angebot oder den Artikel auf der Website genauer anszusehen. (Bild: Soikina Kateryna – shutterstock.com)

Aktuelle Schwierigkeiten mit den einzelnen Social Media Kanälen

Zugegeben, wenn ein Kanal so gar nicht läuft, liegt nicht nur alleine die Schuld beim Nutzer, sondern auch daran, dass Fb und co. selbst ihre Hände mit ihm Spiel haben und manipulieren oder vorsortieren.

Die Inhaber möchten ja Geld mit den Portalen verdienen und sind scharf auf bezahlte Werbeanzeigen. Daher machen sie es schon schwerer, sich kostenlos eine grosse Reichweite aufzubauen.

Schwierigkeiten auf Facebook:

So ist es für Fb-Fanpages schon seit geraumer Zeit recht schwer, die Community am Ball zu halten, da Fb immer wieder ändert, was dem Nutzer in seiner Timeline angezeigt wird.

Die Absicht ist zwar, dem User vor allem seine Lieblingsseiten zu zeigen, aber oft weiss er anfangs gar nicht, was seine Lieblingsseite werden könnte. Er soll sich schon beim ersten „Gefällt mir“ dazu entscheiden, eine Seite zu abonnieren und zu den Favoriten hinzufügen.

Ein kleines „Gefällt mir“ bedeutet aber noch lange kein so intensives Interesse. Also wird er in den meisten Fällen die Seite nicht zu den Favoriten hinzufügen und viele Beiträge der Seite nie zu sehen bekommen.

Fb zeigt dem Nutzer am ehesten die Seiten, wo der Nutzer oft kommentiert und liked. Das bedeutet aber keineswegs Desinteresse an anderen Seiten. Man verliert Follower und Interaktionen, weil Fb viele Beiträge den Fans gar nicht anzeigt.

Das ist auch der Grund, warum etliche Fb-Seiten und Fanpages, auch grosser bekannter Unternehmen seit längerer Zeit verwaist aussehen, keine Interaktionen zu sehen sind.

Wer vorher viel Erfolg mit Fb-Seiten hatte oder durchstarten möchte, braucht aktuell viel Geduld und muss auch kostenpflichtige Anzeigen schalten, damit auf dem eigenen Account etwas passiert.

Instagram und sein spezieller Stil:

Instagram ist ein völlig anderes Portal und man tut gut daran, es sich ganz genau anzuschauen, denn sonst geht man dort entweder unter oder man macht sich lächerlich, weil man mithalten will.

Für Instagram ist es wichtig, dass es hier um eigene Fotos und Stories geht. Je persönlicher umso besser, lautet das Credo für erfolgreiche Influencer.

Nun ist ein Unternehmen kein einzelner Influencer, der junge Menschen zum Kauf von überteuerten Beauty-Produkten animieren will – aber persönlich und individuell sollte das Profil schon sein.

Auch bei Instagram mauschelt der Betreiber viel mit. Damit die eigenen Posts vielen Leuten angezeigt werden, muss man auch selbst ein wenig aktiv sein oder man ist ein Star, wo die Fans eh sehr aktiv im Profil sind.

Instagram verkauft eine heile, ästhetische Welt und diesem Stil muss man sich anpassen. Die Bilder sollen eher schön, als realistisch sein und dafür stellt das Portal extra Filter zur Verfügung.

Es ist ein Medium, das vor allem über Optik, weniger über Inhalte funktioniert. Trotzdem ist Platz für Inhalte, nur müssen die geschickt transportiert werden und zwar so, dass sie in der Masse der schönen Bilder auch ankommen.

Für Instagram braucht ein Unternehmen eigene Bilder. Es kann nicht wie bei Fb, irgendetwas teilen, die Bilder im Profil müssen eigene oder frei verwendbare sein.

Will man Werbebotschaften und Inhalte über sein Unternehmen posten, so kann man diese entweder mit schönen Bildern verknüpfen oder man beschriftet Bilder und erstellt sogenannte Coverbilder.

Hierfür gibt es schon kostenlose Tools. Eines ist sehr empfehlenswert und ermöglicht auch Laien in ein paar Minuten coole beschriftete Posts zu erstellen. Man kann eigene Bilder hochladen oder Vorlagen verwenden. Dieses Tool ist Canva.com.


Bilder von der Geschäftsreise sind eine gute Idee für Instagram. Allerdings ohne Neid zu schüren, einfach informativ und sympathisch. (Bild: Personal Belongings – shutterstock.com)

Am wichtigsten sind bei Instagram jedoch mittlerweile die Stories: Die täglichen Stories halten die Fans auf dem Laufenden, ermöglichen Einblicke in den Alltag der Profile und dort wird am meisten verkauft.

Influencer bieten vor allem in den Stories die Rabattcodes der Firmen an, mit denen sie kooperieren.

Das ist auch eine Chance für jedes Unternehmen, hier seinen guten Kunden besondere Angebote zu machen oder sie einfach mit guten Inhalten dauerhaft zu binden und zu interessieren.

Als Story bietet sich ein Einblick in die Entwürfe neuer Produkte an oder ein Rundgang im Betrieb oder jemand erzählt beim Morgenkaffee gut gelaunt, was an diesem Tag so ansteht.

Die Story muss leicht verständlich, locker, freundlich und unterhaltsam sein. Aber niemand erwartet perfekte Comedy oder ernsthaft aufbereitete Nachrichten. Oft werden richtig banale Inhalte gepostet, allerdings in geschönter Umgebung.

Ästhetik ist das A und O auf Instagram. Das kann man dumm und oberflächlich finden, aber  wer sich hier nicht anpasst, wird keinen Erfolg haben. Und es ist sehr viel Erfolg via Instagram möglich.

Influencer verdienen mehrere tausend Euro im Monat nur dadurch, dass sie bestimmte Produkte anpreisen.

Jedes Unternehmen kann seine Botschaften in ästhetische Bilder und beschriftete Coverbilder verpacken, ohne sich und seine Werte zu verraten! Klar, es bedeutet Aufwand, aber aktuell lohnt er sich.

 Machen Sie sich auch mit Twitter und seinen Kommunikationsformen vertraut, Twitter ist ein Kurznachrichtendienst, der mit wenigen Worten viel erreichen kann!

Fazit:

  • Redaktionsplan: Mit entsprechender Vorbereitung und motivierten Mitarbeitern kann jedes Unternehmen auf Fb, Instagram und co. durchstarten.
  • Fingerspitzengefühl: Man muss den allgemeinen Jargon treffen, darf sich als Unternehmen aber nicht verbiegen und zu sehr anpassen. Eine Prise Humor bei den Posts ist gut, darf aber nicht in Häme und Geschmacklosigkeit abdriften.
  • Moderation: Die User müssen vor Pöblern geschützt werden und sich auf dem Account wohlfühlen und gerne äussern.
  • Community: Bauen Sie eine richtige Community rund um Ihr Unternehmen auf. Um diese muss sich aber gekümmert werden. Der Dank sind treue Stammkunden, die weiter empfehlen und kostenlos Werbung machen.

 

Titelbild: REDPIXEL.PL – shutterstock.com

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Mehr zu J. Florence Pompe

J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin. Spezialisiert auf die Arbeit mit Wordpress führt sie mit Freude eigene Blogs und übernimmt für Kunden die Blog-Betreuung.

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