Wissenschaftler bewerten die wichtigsten und gefährdetsten Bergwassertürme
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Washington (ots/PRNewswire) – Forschung liefert neue Erkenntnisse zu Berggletscher-Wasserversorgungssystemen, was weltweit etwa 1,9 Milliarden Menschen betrifft
Wissenschaftler aus aller Welt haben die 78 auf Berggletschern basierenden Wassersysteme des Planeten bewertet und sie erstmals nach Wichtigkeit für die angrenzenden Tieflandgemeinschaften geordnet und dabei ihre Empfindlichkeit gegenüber zukünftigen ökologischen und sozioökonomischen Veränderungen berücksichtigt. Diese Systeme, die als Bergwassertürme bekannt sind, speichern und befördern Wasser über Gletscher, Schneedecken, Seen und Flüsse und versorgen so weltweit 1,9 Milliarden Menschen – etwa ein Viertel der Weltbevölkerung – mit wertvollen Wasservorkommen.
Die Forschung, die in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Nature veröffentlicht (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2663259-1&h=2529775094&u=https%3A%2F%2Fwww.nature.com%2Farticles%2Fs41586-019-1822-y%2520&a=ver%C3%B6ffentlicht) wurde, erbringt den Nachweis, dass globale Wassertürme aufgrund der wachsenden Bedrohung durch Klimaänderungen, wachsende Bevölkerungen, schlechte Verwaltung von Wasservorkommen und andere geopolitische Faktoren gefährdet sind, teilweise sogar kritisch. Darüber hinaus schlussfolgern die Autoren, dass die Entwicklung internationaler, bergspezifischer Schutzrichtlinien und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sowie entsprechende Strategien unerlässlich seien, um sowohl die betroffenen Ökosysteme als auch Gemeinschaften zu schützen.
Ihrer Forschung zufolge ist der Indus-Wasserturm in Asien weltweit das Bergsystem, auf das die meisten Menschen angewiesen sind. Der Indus-Wasserturm, der weite Gebiete des Himalaya-Gebirges und Regionen in Afghanistan, China, Indien und Pakistan umschließt, ist jedoch auch eines der empfindlichsten Systeme. Wasserturmsysteme auf anderen Kontinenten, die weit oben auf der Liste stehen, sind die südlichen Anden, die Rocky Mountains und die europäischen Alpen.
Um die Wichtigkeit dieser 78 Wassertürme zu bestimmen, haben Forscher verschiedene Faktoren analysiert, die identifizieren, inwiefern die angrenzenden Gemeinschaften von der Wasserversorgung durch diese Systeme abhängig sind. Ebenfalls wurden anhand von Prognosen zu zukünftigen klimatischen und sozio-ökonomischen Veränderungen die Empfindlichkeit von Wasservorkommen sowie die Menschen und Ökosysteme, die auf diesen angewiesen sind, bewertet.
Nachstehend sind jeweils die fünf Systeme pro Kontinent aufgelistet, auf die von den weltweit 78 identifizierten Wassertürmen die meisten Menschen angewiesen sind:
- Asien: Indus, Tarim, Amu Darya, Syr Darya, Ganges-Brahmaputra - Europa: Rhone, Po, Rhein, Nordküste des Schwarzen Meers, Küste des Kaspischen Meers - Nordamerika: Fraser, Columbia und Nordwesten der Vereinigten Staaten, Pazifik- und arktische Küste, Saskatchewan-Nelson, Nordamerika - Colorado - Südamerika: Südchile, Südargentinien, Negro, Region La Puna, Nordchile
Die Studie, die von 32 internationalen Wissenschaftlern verfasst wurde, wurde von Prof. Walter Immerzeel und Dr. Arthur Lutz der Universität Utrecht geleitet, erfahrene Forscher zu Wasser und Klimawandel im asiatischen Hochgebirge.
„Unsere Studie ist einzigartig, da wir die Wichtigkeit der Wassertürme bewertet haben, und zwar nicht nur hinsichtlich Speicherkapazität und Versorgungsvolumen, sondern auch in Bezug darauf, wie viel Bergwasser talwärts benötigt wird bzw. wie empfindlich diese Systeme und Gemeinschaften gegenüber einigen wahrscheinlichen Änderungen in den nächsten Jahrzehnten sind“, erklärte Immerzeel. Lutz fügte hinzu: „Durch die Bewertung sämtlicher Gletscherwassertürme auf der Erde konnten wir die zentralen Becken bestimmen, die ganz oben auf den regionalen und globalen politischen Agenden stehen sollten.“
Diese Forschung wurde von National Geographic und Rolex im Rahmen ihrer Perpetual Planet-Partnerschaft gefördert, durch welche die Herausforderungen beleuchtet werden sollen, denen die entscheidenden Lebenserhaltungssysteme auf der Erde gegenüberstehen. Zusätzlich sollen Forschung und Untersuchung dieser Systeme unterstützt und Führungspersönlichkeiten aus aller Welt ermächtigt werden, Lösungen zum Schutz des Planeten zu entwickeln.
„Berge sind rund um die Welt symbolträchtige und heilige Orte. Dennoch herrscht ein mangelndes Verständnis der wichtigen Rolle, die sie für den Erhalt von Leben auf der Erde spielen“, so Jonathan Baillie, Executive Vice President und Chief Scientist der National Geographic Society. „Diese Forschung wird Entscheidungsträgern auf globaler und lokaler Ebene helfen, zu priorisieren, wo Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Bergsysteme, die Ressourcen, die sie liefern, und die Menschen, die auf diese angewiesen sind, zu schützen.“
Weitere Informationen finden Sie unter natgeo.com/PerpetualPlanet.
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