CMTA veröffentlicht gemeinsame Standards für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte

Genf (ots) – Gemeinsame Standards für die sichere Verwahrung von digitalen Vermögenswerten sind ein wichtiger Schritt für die Digitalisierung des Finanzsektors

Die Capital Markets and Technology Association (CMTA), eine unabhängige Schweizer Vereinigung, welcher führende Schweizer Akteure aus den Bereichen Finanzen, Technologie und Recht vereint, veröffentlicht gemeinsame Standards für die sichere Verwahrung von digitalen Vermögenswerten. Der Entwurf für solche Standards betreffend Verwahrung digitaler Vermögenswerte durch professionelle Finanzintermediäre ist derzeit in der Vernehmlassung bei den Mitgliedern der CMTA.

Für den Finanzmarkt ist die Fähigkeit, professionelle und qualitativ hochwertige Lösungen für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte (wie Investitions- und Zahlungsmittel sowie andere Vermögenswerte, die durch digitale Token repräsentiert werden) anzubieten, eine zentrale Herausforderung. Im Gegensatz zu traditionellen Vermögenswerten, bei denen die Verwahrung stark zentralisiert ist, werden digitale Vermögenswerte nicht an einem einzigen Ort verwahrt, sondern in dezentralen Registern (distributed ledgers) einer Gemeinschaft von Teilnehmern erfasst. Die Kontrolle über diese Vermögenswerte wird durch sogenannte private Schlüssel (private keys) sichergestellt, also digitale Informationen, die dazu dienen, Transaktionen, die auf der jeweiligen distributed ledger-Infrastruktur getätigt werden, kryptographisch zu schützen und zu validieren. Für digitale Vermögenswerte ist daher die Kontrolle privater Schlüssel von grösster Bedeutung. Die Speicherung solcher privaten Schlüssel ist jedoch eine heikle Angelegenheit. Elektronische Speichergeräte können gehackt werden und nicht-vernetzte Geräte (z.B. für sogenannte „cold storage“-Lösungen) können verloren gehen oder gestohlen werden.

Für Investoren ist daher die Verfügbarkeit von hochsicheren Aufbewahrungslösungen für private Schlüssel unerlässlich. Aufgrund der spezifischen Eigenschaften digitaler Vermögenswerte unterscheiden sich diese Lösungen erheblich von denjenigen, welche für traditionelle Vermögenswerte verwendet werden. Während die Verwahrung traditioneller Vermögenswerte detaillierten Regelungen unterliegt, gibt es derzeit keine allgemein anerkannten Standards für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte. Technologielieferanten, Endverbraucher, Revisionsstellen und Regulierungsbehörden befinden sich daher gleichermassen in einer unbefriedigenden Situation, in welcher es keine Richtlinien gibt, die Bedürfnisse dieser Marktteilnehmer zu adressieren.

Das Technologiekomitee der CMTA hat deshalb Standards entwickelt, um diese Lücke zu schliessen. Die vorgeschlagenen Standards beschreiben die Art und Weise, wie Verwahrer die Kundenvermögen in einem distributed ledger kontrollieren können (z.B. durch ‚gepoolte‘ oder ’segregierte‘ digitale Adressen für das dezentrale Register) und bieten Mindestanforderungen und Empfehlungen für die Verfahren, in denen die privaten Schlüssel auf sichere Weise generiert, verwahrt und wiederhergestellt werden können.

Die CMTA konsultiert derzeit ihre Mitglieder zu den vorgeschlagenen Standards, die es der Finanzindustrie ermöglichen werden, gemeinsame Grundsätze einzuführen. Dies wird die Herausgabe und Nutzung digitaler Vermögenswerte erleichtern und damit Unternehmen und Investoren erhebliche neue Geschäftsopportunitäten eröffnen.

Dr. Jean-Philippe Aumasson, Vorsitzender des Technologiekomitees der CMTA und Mitglied der Geschäftsleitung der Taurus Group SA, sagt: „Die Kombination moderner Verschlüsselungstechnologien mit strengen Schlüsselerstellungs- und Wiederherstellungsverfahren ermöglicht es Intermediären, zuverlässige Verwahrungslösungen für Investoren anzubieten. Dies ist eine wesentliche Dienstleistung in einer vernetzten Wirtschaft, die zunehmend Missbrauch und Verletzungen der Datensicherheit ausgesetzt ist“.

Fedor Poskriakov, Generalsekretär der CMTA und Banking Partner der Anwaltskanzlei Lenz & Staehelin, kommentiert: „Nach der Veröffentlichung eines Blueprints für die Tokenisierung von Beteiligungspapieren für Schweizer Unternehmen und der Einführung von Standards betreffend Geldwäschereibestimmungen für digitale Vermögenswerte sind die CMTA Standards für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte ein weiterer wichtiger Baustein für die Entwicklung digitaler Vermögenswerte in der Schweiz. Die Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und den Finanzsektor sind nur schwer zu überschätzen. Insbesondere wird die Digitalisierung der Finanzmarktinfrastrukturen den Zugang von Unternehmen zu den Kapitalmärkten und damit die Kapitalbeschaffung erleichtern und allgemein zur Förderung von Innovation, Beschäftigung und Wertschöpfung in unserem Land beitragen“.

Kontakt:

Amal El Alami – CMTA-Kommunikationsmanager
media@cmta.ch
+41 22 708 11 50

Shepard Fox Communications
Axel Schafmeister
axel.schafmeister@shepard-fox.com
+41 44 252 0708

Original-Content von: Capital Markets and Technology Association CMTA übermittelt durch news aktuell

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