Mobiles Bezahlen auf dem Schweizer Markt

An der Kasse das Portemonnaie zu zücken oder im Internet manuelle Überweisungen per Banktransfer durchzuführen, wird in der heutigen digitalisierten Welt immer mehr zum Ding der Vergangenheit. Bezahlen funktioniert heute digital, kontaktlos und mobil.

In der Schweiz handelt es sich aktuell zwar bei den mobilen Bezahlmethoden noch um eine Nische, der Aufwind des neuen Bezahlprozesses ist jedoch eindeutig. Bereits die Mobile Payment Studie Schweiz 2018 konnte eine Verdopplung der Anzahl der Schweizer Nutzer feststellen. Mithilfe entsprechender Apps und Technologien kann im Ladengeschäft und Onlinehandel mit dem mobilen Endgerät gezahlt werden.

Internationale Player als auch lokale Anbieter sind in der Schweiz auf dem Gebiet des Mobile Payments vertreten. Das Schweizer Unternehmen Twint ist mit über einer Million registrierten Nutzern der Marktführer des Landes, doch auch grosse Player wie Google Pay und Apple Pay bahnen sich ihren Weg.

Das digitale Portemonnaie im Netz

Die fortwährende Digitalisierung hat die Art, wie Menschen Einkäufe tätigen und Zahlungen durchführen grundlegend verändert. Laut einer Studie nutzen bereits 90 Prozent der Deutschen und Westschweizer das Internet für ihre Einkäufe, mit einem Umsatzwachstum von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wächst der Onlinehandel in der Schweiz erkennbar. Mit dieser Entwicklung geht auch eine Digitalisierung des Bezahlprozesses einher.

Während man sich zunehmend von traditionellen Bezahlmethoden wie der Überweisung oder Kreditkarte entfernt, sind ePayment-Methoden auf dem Vormarsch. Sie krempeln die Art zu bezahlen in sämtlichen Branchen um. Auf eBay erfolgen Ein- und Verkäufe über Paypal, der Verkaufsgigant Amazon baut auf seine eigene Amazon-Payment-Option. Auch in der Entertainmentbranche geht es digital zu. Das Serien-Abo auf Netflix wird in erster Linie mit Paypal bezahlt, während der populäre Poker-Anbieter PokerStars auf die Vorzüge des Finanzdienstleisters Neteller baut, um Ein- und Auszahlungen zu tätigen. Mit derartigen Entwicklungen werden Kaufabschlüsse beschleunigt und vereinfacht, da keine Kreditkartendaten eingegeben oder mühselige Überweisungen durchgeführt werden müssen.

Smartphone zücken statt Münzen suchen

Doch nicht nur im Internet, denn auch an der Ladenkasse findet die Digitalisierung bereits statt. Neun von zehn Schweizern besitzen ein Smartphone und verlassen das Haus nur selten ohne den Taschencomputer. Durch die Etablierung der mobilen Bezahlmethoden im Schweizer Handel braucht man auch kaum noch etwas anderes. Das Portemonnaie befindet sich inzwischen in Form von Apps auf dem Mobilgerät. Twint ist der Service der Züricher Kantonalbank und aktueller Marktführer in der Schweiz. Doch auch die Big Player wie Apple, Samsung und Google sind vertreten.

Apple Pay

Die mobile Bezahlmethode des Tech-Giganten aus den USA kam bereits 2016 in die Schweiz. Mit der „Wallet“ von Apple Pay auf dem Mobilgerät kann kontaktlos an der Ladenkasse bezahlt werden. Mithilfe der NFC-Technologie muss das Smartphone lediglich an das Terminal gehalten werden, woraufhin sich die App automatisch öffnet. Die Gesichtserkennung des Geräts ersetzt die PIN-Eingabe, was einen erhöhten Grad an Sicherheit gewährleistet. Durch die hinterlegte Kreditkarte ist die Bezahlung schnell abgeschlossen.

Samsung Pay

Einen Vorteil gegenüber Apple hat aktuell Samsung. Das Unternehmen hat sich mit der Schweizer Grossbank Credit Suisse zusammengesetzt und eine Partnerschaft abgeschlossen. Die von Swisscard herausgegebenen Kreditkarten können nun mit Samsung Pay verknüpft werden. Auch u.a. Cornèrcard, Miles & More (Swiss), Neue Aargauer Bank und Swiss Bankers ermöglichen die Verknüpfung. Die Bezahlung erfolgt ebenfalls über die NFC-Technologie kontaktlos, während die Bezahlung durch Iris-Scan, Fingerabdruck oder PIN-Eingabe autorisiert werden kann.

Google Pay

Der Zahlungsdienst von Google ist der dritte internationale Player in der Schweiz, der erst im April 2019 in den Markt trat. Mit der mobilen Google Pay App wird das Smartphone sowohl online als auch im Ladengeschäft zum Portemonnaie. Unter anderem Digitec Galaxus, Ricardo und Media Markt nehmen im Netz die Bezahlmethode an. Im stationären Handel mit kontaktloser Bezahloption wird das Bezahlen über Google Pay ebenfalls möglich. Hierzu muss lediglich die Kredit- oder Debitkarte hinterlegt werden, wie etwa von Cornèrcard, BonusCard oder Swiss Bankers. Durch die Möglichkeit der Hinterlegung der Debitkarte ist dieser Dienst auf dem Schweizer Markt, auf für jene attraktiv, die noch immer nur ungern die Kreditkarte zücken.



Twint

Zahlreiche Schweizer Banken unterstützen den örtlichen Finanzdienstleister Twint. Dieser ist unter Schweizern sehr beliebt, wenn auch in erster Linie für Überweisungen zwischen Privatpersonen. Mit wenigen Klicks hat man vom Smartphone aus das Geld überwiesen. Nun soll der Zahlungsdienst auch im Handel mehr zum Einsatz kommen. Der Prozess gestaltet sich hier jedoch etwas komplizierter, als bei den Konkurrenten aus den USA. Statt kontaktlos zu zahlen, muss in der App ein Code eingegeben und die Zahlung bestätigt werden. Besonders praktisch erweist sich die App zur Bezahlung an der Parkuhr, wo komplett ohne Münzen durch das Einscannen des Codes am Automaten das Ticket gezogen werden kann.

Der Markt der mobilen Bezahlmethoden verändert sich stetig. Aktuell liegt der Marktanteil mit und 1,75 Millionen Transaktionen pro Monat noch bei geringen 0,5 Prozent. Während aktuell Twint noch die Nummer eins ist, mischen sich mit Apple, Samsung und nun auch Google immer mehr internationale Player ein, die den Markt des Mobile Payments in der Schweiz langfristig verändern könnten.

 

Titelbild: Gorodenkoff – shutterstock.com

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