Spitzenwerte für globale Smartphone-Verkäufe

368 Millionen Smartphones wurden im vierten Quartal 2015 weltweit verkauft. Im Vergleich zum dritten Quartal bedeutet das eine Steigerung von 14 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal hat die Nachfrage um 6 Prozent zugenommen. Der Durchschnittspreis ist im Jahresvergleich jedoch um 6 Prozent gefallen.

Das kompensiert das Absatzwachstum und führt zu einem stagnierenden Umsatz von 115 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr 2015 wurden insgesamt 1,3 Milliarden Smartphones verkauft, das sind 7 Prozent mehr als im Jahr 2014. Der zweiprozentige Rückgang des globalen Durchschnittspreises glich das Absatzwachstum jedoch teilweise wieder aus. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr daher etwas moderater um 5 Prozent auf 399 Milliarden Dollar.

APAC-Schwellenländer als Wachstumstreiber

Mit einem Absatzwachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal bleiben die Schwellenländer der APAC-Region der wichtigste Wachstumsmotor des globalen Smartphone-Markts.

Auf Länderebene ist Indien mit einem Absatzwachstum von 34 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 die treibende Kraft in dieser Region. Dazu trägt vor allem das dominierende untere Preissegment (Geräte unter 100 Dollar) bei. Mit einem Plus von 76 Prozent wuchs der Absatz hier im Vergleich zum Vorjahr rasant. Da die Durchdringung des Markts im Niedrigpreissegment jedoch nur bei 24 Prozent im vierten Quartal 2015 lag, gibt es unter den Erstkäufern noch immer eine grosse Nachfrage nach Smartphones.

Kräftiges Wachstum in China im vierten Quartal 2015

Nach zuvor vier Quartalen in Folge, in denen der Markt rückläufig war, kehrte China bereits im dritten Quartal 2015 zu einem moderaten Wachstum zurück. Im vierten Quartal 2015 beschleunigte sich die Nachfrage nach Smartphones nun nochmals und legte im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 12 Prozent zu. Mit 106,6 Millionen verkauften Geräten erreichte der Absatz im vierten Quartal 2015 ein Rekordhoch. China trug mit einem Zuwachs von elf Millionen verkauften Geräten zur Hälfte zum gesamten globalen Wachstum im vierten Quartal 2015 bei.

Im Jahresvergleich verbesserte sich die Nachfrage über alle Preissegmente hinweg. Gleichzeitig liess sich eine deutliche Verschiebung hin zu High-End-Modellen (Geräte über 500 Dollar) verzeichnen. Das Segment konnte seinen Marktanteil von unter 15 Prozent im vorherigen Quartal auf 18 Prozent erhöhen. Im Ergebnis stieg der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vorjahr um Prozent auf 314 Dollar. Auch der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 33 Milliarden Dollar.


China trug mit einem Zuwachs von elf Millionen verkauften Geräten zur Hälfte zum gesamten globalen Wachstum im vierten Quartal 2015 bei. (Bild: © elwynn – shutterstock.com)

Die Entwicklung hin zu LTE-fähigen Geräten mit grösserem Bildschirm hält in China an. Im vierten Quartal hatten 71 Prozent der dort verkauften Smartphones einen Bildschirm von 5 Zoll oder grösser. Im vierten Quartal 2014 betrug der Anteil noch 53 Prozent. Insgesamt hat der Anteil LTE-fähiger Geräte in China nun einen gewissen Sättigungsgrad erreicht. GfK prognostiziert eine deutliche Abschwächung des Absatzwachstums von 248 Prozent im Jahr 2015 auf 17 Prozent in 2016. Lokale Marken mit konkurrenzfähigen Preisen gewinnen weiterhin Marktanteile. Während ihr Anteil an verkauften Smartphones im vierten Quartal 2014 bei 69 Prozent lag, sind es ein Jahr später 75 Prozent.

Nachdem es in China insgesamt im Vergleich zum Vorjahr in 2015 einen zweiprozentigen Wachstumsrückgang gab, prognostiziert GfK in 2016 die Rückkehr zu einem moderaten Wachstum von 3 Prozent. Dazu tragen voraussichtlich auch die Subventionen der Netzbetreiber bei.

Naher Osten und Afrika: Ägypten an der Spitze

Trotz eines verlangsamten Wachstums legte der Absatz von Smartphone im Nahen Osten und Afrika gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Prozent zu. Besonders deutlich stieg die Nachfrage in Ägypten – und zwar um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Lateinamerika: Verbraucher bevorzugen preiswertere Geräte

Die Nachfrage nach Smartphones in Lateinamerika ist auch im vierten Quartal 2015 weiter zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent gefallen. Ursache dafür ist eine schlechte gesamtwirtschaftliche Lage in Brasilien, die zu einem Nachfragerückgang von 26 Prozent gegenüber 2014 führte. Da die Verbraucher zunehmend preiswerte Geräte bevorzugen, ist auch der Durchschnittspreis in der Region im Jahresvergleich um 12 Prozent gefallen.

Die geringere Nachfrage in Kombination mit einem niedrigeren Durchschnittspreis führte zu einem Umsatzrückgang auf 7 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Minus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

APAC-Industrienationen: Nachfrage auf stabilem Niveau

Nachdem die Nachfrage in den APAC-Industrieländern im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 3 Prozent zurückging, blieb sie im vierten Quartal 2015 stabil. In Südkorea legte die Smartphone-Nachfrage zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2013 wieder zu.

Das Wachstum betrug 8 Prozent im Vergleich zum sehr schwachen Vorjahresquartal. Das Wachstum in der Region wurde jedoch durch eine geringere Nachfrage in Japan abgeschwächt. Sie ging gegenüber dem Vergleichsquartal 2014 um 6 Prozent zurück.



Westeuropa: Wachstum in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien

Der Absatz von Smartphones in Westeuropa wuchs im vierten Quartal 2015 um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dazu trug das Wachstum von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr im Niedrigpreissegment bei (Geräte unter 100 Dollar). Insgesamt hat das Wachstum in den drei grössten Märkten – Frankreich, Deutschland und Grossbritannien – zugenommen.

Zentraleuropa: Polen sorgt für leichtes Wachstum

Mit einem Plus von 4 Prozent entwickelte sich der Absatz von Smartphones in Zentraleuropa verglichen zum Vorjahr schwach. Lediglich Polen sorgte mit einem starken Wachstum von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr für eine Steigerung. Aufgrund politischer und wirtschaftlicher Probleme fiel die Nachfrage in Russland und der Ukraine um 7 beziehungsweise 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Artikel von: GfK SE
Artikelbild: © nenetus – shutterstock.com

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