7 Social Media Fehler, die du dringend vermeiden musst

Ohne Social Media geht beim Online Marketing nichts mehr. Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass es für das digitale Überleben so wichtig wird, die eigene Zielgruppe im Netz direkt anzusprechen und mit relevanten Informationen zu versorgen?

Die aktuelle Transformation von Facebook als weltweit grösstes soziales Netzwerk mit 1,44 Milliarden aktiven Nutzerinnen und Nutzern zu einem Direct-Marketing-Channel und der Vormarsch des mobilen Internets zeigen es ganz deutlich: Die Informationen müssen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bei der richtigen Zielgruppe landen.

Genau das kann Social Media leisten und die Möglichkeiten werden immer besser. Allerdings gibt es zahlreiche Stolperfallen und noch immer werden viele vermeidbare Fehler gemacht: In diesem Artikel zeige ich 7 dieser Fehler und wie du sie vermeidest.

Fehler #1: Keine durchdachte Social Media Strategie

Ohne Strategie sind fast alle Aktivitäten in Social Media zum Scheitern verurteilt. Das Problem: Ohne Strategie gibt es auch keinen Plan, an den du dich halten kannst, um dein Ziel zu erreichen.

Doch auch das Ziel ist oft nicht wirklich existent. Es gibt Firmen, die wollen Social Media machen und legen einfach los – ohne zu wissen, welcher Inhalt auf welchem sozialen Netzwerk die richtige Zielgruppe überhaupt erreicht. Der entsprechend ausbleibende Erfolg führt dann in der Regel zu der falschen Annahme, Social Media würde nicht funktionieren.

Deine Strategie muss wie ein Wegweiser sein: Wenn du vorher genau weisst, was du willst und wie du dieses Ziel erreichen kannst, dann musst du einen Plan entwickeln und dich daran halten. Einzelne Taktiken können sich ändern, die grundsätzliche Strategie allerdings sollte nur im äussersten Notfall angepasst werden.


Für Social Media braucht es eine durchdachte Strategie. (Bild: © Sergey Nivens – shutterstock.com)

Fehler #2: Zu viele Accounts auf zu vielen Netzwerken

Es ist stark von der eigenen Strategie abhängig, in welchen Netzwerken du dich überhaupt engagierst. Wenn zum Beispiel der Aufbau von möglichst viel Reichweite das Ziel ist, dann kommt Facebook als reichweitenstärkstes soziales Netzwerk in Frage.

Das Prinzip „Giesskanne“ ist in Social Media nicht unbedingt erfolgreich. Viele vor allem unerfahrene Social Media Marketer sind der Meinung, auf so vielen sozialen Netzwerken wie möglich aktiv sein zu müssen – dieses Vorgehen schadet allerdings mehr als es nutzt.

Wer im Rahmen einer sinnvollen Strategie-Erstellung herausgefunden hat, wo sich die richtige Zielgruppe aufhält, wird auch kein Problem haben, sich auf die richtigen sozialen Netzwerke zu konzentrieren. Dann gibt es keine Streuverluste und der eigene Content erreicht die richtigen User – das ist viel besser, als einfach nur in der vagen Hoffnung auf Erfolg Inhalte so weit wie möglich zu streuen.


Das Prinzip „Giesskanne“ ist in Social Media nicht unbedingt erfolgversprechend. (Bild: © Sunny studio – shutterstock.com)

Fehler #3: Gefakte Fans und Follower kaufen

Dass man sich Freunde nicht kaufen kann, sollte eigentlich klar sein. Auf sozialen Netzwerken wie Facebook scheint sich das aber noch nicht herumgesprochen zu haben.

Im Internet kannst du an jeder Ecke Fans und Follower für alle gängigen sozialen Netzwerke kaufen. Diese Fans sind nie real und erzeugen so auch keine Interaktion – und das ist das eigentliche Problem mit Fake-Fans und Fake-Followern.

Um beim Beispiel Facebook zu bleiben: Auf Facebook ist nicht die Anzahl der Fans und Follower wichtig, sondern wie gut sie interagieren und wie oft sie auch gepostete Beiträge klicken, um so Traffic zu erzeugen. Nicht reale Personen tun genau das nicht und allein schon aus diesem Grund sind gekaufte Fans und Follower nicht mehr als Geldverschwendung.


Gefakte Fans erzeugen keine Interaktion. (Bild: © Gustavo Frazao – shutterstock.com)

Fehler #4: Nur über die Marke oder das Produkt sprechen

Auch in dieses Fettnäpfchen treten viele Marketer gern: Sie denken, dass sie die eigene Marke oder das eigene Produkt in Social Media promoten müssen und sprechen aus diesem Grund von nichts anderem. Keine Frage, Marke und Produkt sollen auf jeden Fall bekannter gemacht werden – aber ein soziales Netzwerk ist kein reiner Abladeplatz für plumpe Werbebotschaften.

Stattdessen steht der Dialog im Vordergrund. Wenn du Informationen über deine Marke und deine Produkte mit themenrelevanten Inhalten verknüpfst und diese Inhalte dann veröffentlichst, wird sich um diese Inhalte herum ein Dialog mit anderen Usern entwickeln. Lass dein Publikum also wissen, dass du zum Dialog bereit bist und dass du mit deinem Content Mehrwerte schaffen und Vorteile bieten willst.

Diese Vorgehensweise wird bei deinem Publikum gut ankommen. Zwar wollen sich die User auf sozialen Netzwerken wie Facebook zu einem grossen Teil unterhalten und untereinander austauschen – nur die wenigsten lehnen es aber ab, wenn du als Publisher dafür sorgst, dass deine User echte Vorteile von dem haben, was du tust.


In Social Media sollte man nicht nur über die Marke sprechen. (Bild: © Victor Correia – shutterstock.com)

Fehler #5: Zu viele geteilte Inhalte in zu kurzer Zeit

Auch wenn du hervorragende Inhalte hast, die die Welt noch nicht gesehen hat: Übertreib es nicht! Deine Fans und Follower wollen definitiv von dir unterhalten und informiert werden, sonst würden sie dir nicht folgen.

Allerdings sind sie auch schnell wieder weg, wenn du den Bogen überspannst. User in sozialen Netzwerken lieben Abwechslung und dementsprechend wollen sie nicht gelangweilt werden.

Indem du genau abwägst, wie viel Content deine Zielgruppe in einer bestimmten Zeit verträgt, wirst du erfolgreich (übrigens auch ein wichtiger Teil deiner Strategie). Durch Tests kannst du mit der Zeit ermitteln, bei welcher inhaltlichen Frequenz sich die grössten Erfolge einstellen – diese Frequenz behältst du dann bei und versuchst dich an immer weiteren Verfeinerungen.


Mit geteilten Inhalten sollte man es nicht übertreiben. (Bild: © Oleksiy Mark – shutterstock.com)

Fehler #6: Schlechte Rechtschreibung und Grammatik

Jeder macht mal Fehler und niemand ist perfekt – schon gar nicht in sozialen Netzwerken. Trotzdem solltest du darauf achten, dass dein Content fehlerfrei ist.

Hintergrund: Deine Fans und Follower wollen selbst nicht als Autoritäten gelten – sie wollen „nur“ konsumieren und im besten Fall von dir lernen. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass du etwas lehrst – und wer vertraut schon einem Lehrer, der selbst nicht weiss, wie korrekte Rechtschreibung und Grammatik aussieht?

Besonders bitter wird das, wenn du auf kleinem Raum viele Fehler machst, wie zum Beispiel auf Twitter. Dort gibt es ohnehin nur für 140 Zeichen Platz: Wenn du wirklich in der Lage bist, auf so wenig Raum Fehler zu produzieren, dann solltest du im Rahmen deiner Strategie überdenken, ob du deine orthografischen und grammatikalischen Fähigkeiten nicht verbessern musst.


In Tweets & Co. sollte man auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik achten. (Bild: © Pixsooz – shutterstock.com)

Fehler #7: Das „Social“ in Social Media vergessen

Facebook und Co. sind die digitalen Marktplätze der Gegenwart. Menschen kommen zusammen und tauschen sich aus, diskutieren und informieren sich über Angebote.

In diesem digitalen Ökosystem kannst du es dir nicht erlauben, als gesichtslose Marke oder anteilnahmsloses Produkt zu agieren. Du musst auf dein Publikum eingehen und zeigen, dass dir etwas an deinen Usern liegt.

Suche also den Dialog und biete Hilfestellungen, wenn Probleme auftreten. Sorge dafür, dass dein Publikum sich von dir verstanden und unterstützt fühlt, interessiere dich für deine Fans und Follower und führe einen offenen Dialog, der auch von Menschlichkeit geprägt ist und nicht nur den Erfolg deiner Marke oder deines Produkts fokussiert.


Führe einen offenen Dialog mit deinen Followers. (Bild: © Goodluz – shutterstock.com)

Fazit

Marken und Produkte brauchen eine eigene Identität, um im grossen Content-Teich sozialer Netzwerke beachtet zu werden. Engagiere dich in Communities und versuche, deinem Publikum etwas zu geben, was es woanders so nicht bekommt. Wenn du dich auf diese Art und Weise präsentierst, werden deine Fans und Follower eine besondere Beziehung zu dir aufbauen und dich viel mehr schätzen, als wenn du einfach nur herkömmliche Marketingbotschaften verbreitest.

 

Oberstes Bild: © Andresr – shutterstock.com

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Mehr zu Björn Tantau

Björn Tantau kann auf über 15 Jahre Erfahrung im Online Marketing zurückblicken und ist unter anderem als Blogger, Keynote-Speaker und Podcaster bekannt. Seine Website bjoerntantau.com gilt als einer der renommiertesten Online Marketing Blogs in Deutschland und wurde 2014 vom SearchEngineJournal zu einem der Top Marketing Blogs gewählt. In sozialen Netwerken folgen ihm mehr als 40'000 User und er hat mehrere Bücher geschrieben, darunter einen Amazon-Bestseller zum Thema “Website-Traffic”.

Als Head of Market Insights bei der Facelift BBT GmbH in Hamburg verantwortet er dort unter anderem das Content Marketing. Bisher wurde Björn Tantau mehrfach im TV interviewt, unter anderem vom ZDF, von RTL, von RTL 2, der Deutschen Welle und der 20-Uhr-Ausgabe der ARD-Tagesschau. Als Autor schreibt er regelmässig für grosse deutschen Websites, Blogs und Magazine und hat bereits auf zahlreichen nationalen und internationalen Konferenzen, Messen und Events gesprochen.

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