"Sharing Economy": Schweizer teilen eigene vier Wände ungern
VON Agentur belmedia News
Schweizer sind nicht bereit, ihre Wohnung mit Fremden zu teilen. Das ergab eine von homegate.ch durchgeführte repräsentative Studie. In der Umfrage wurde gezielt auf die Nutzung des Community-Marktplatzes Airbnb für die Buchung und Vermietung von Unterkünften eingegangen.
Die Mehrheit der schweizweit Befragten kann sich nicht vorstellen die eigene Unterkunft über das Portal zu vermieten.
61,5 Prozent der Schweizer sind mit ihrer Wohnsituation ganz zufrieden, wobei sogar 19 Prozent der Deutschschweizer angeben in ihrem absoluten Traumobjekt zu wohnen. Teilen mögen die Schweizer ihren Wohn(t)raum jedoch nicht. In Bezug auf die Nutzung von Airbnb hat homegate.ch ermittelt, dass über 60 Prozent die Vermietung der eigenen vier Wände an Feriengäste ganz klar ablehnen.
Unter den Gründen für diese Ablehnung rangiert der Unwille, Fremde in die eigenen vier Wände zu lassen, an erster Stelle (66,6 Prozent DCH / 46,2 Prozent FCH). An zweiter Stelle wurde vor allem Platzmangel als Hinderungsgrund angegeben (30,7 Prozent DCH / 32,8 Prozent FCH). Der durch die Untervermietung resultierende Zustupf an die eigenen Mietkosten scheint ebenfalls kein Anreiz zu sein, denn 74% der Schweizer halten die Höhe ihrer Miete für gerechtfertigt.
New York, Paris, Berlin
Auch was die eigene Nutzung von Airbnb für die Mietung von Ferienunterkünften anbelangt sind Schweizer extrem zurückhaltend. Und das trotz der schweizweit recht guten Bekanntheit des Portals bei rund 52 Prozent der Befragten. Auffallend ist, dass Airbnb vor allem im Tessin kaum bekannt ist: Nur 14,5 % der Tessiner geben an schon davon gehört zu haben. Gesamtschweizerisch haben nur etwa 5 Prozent der Befragten selbst schon eine Unterkunft darüber gebucht und damit gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere das gute Preis-/Leistungsverhältnis für attraktive Objekte von netten Vermietern wird dabei besonders geschätzt. Unter den über Airbnb gebuchten Logiernächten stehen New York, Paris und Berlin hoch im Kurs.
«Trotz des weltweiten Trends zur Sharing Economy scheint bei uns in der Schweiz eine andere Mentalität vorzuherrschen, wenn es um die eigene Privatsphäre geht», sagt Daniel Bruckhoff, Mediensprecher von homegate.ch.
Über die homegate.ch Themenstudie Mai 2015
Methode: Online-Befragung in den repräsentativen von LINK verwalteten Tamedia-Panels der Deutsch- und Westschweiz und des Tessins
Grundgesamtheit: 15-74-jährige Personen, die mindestens einmal pro Woche das Internet nutzen.
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