Einen guten Domainnamen finden – darauf sollten Sie achten

Für das SEO sind nicht nur der allgegenwärtigen PageRank, die Meta-Tags, die Keyworddichte und der konkrete Seiteninhalt wichtig. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit zwei weiteren und teilweise zusammenhängenden Seitenattributen, die für Suchmaschinen von Bedeutung sind.

Wenn Sie mit Ihrer Webpräsenz eine konkrete Geschäftsidee verfolgen, die Sie durch Content-Marketing unterstützen möchten oder wenn Sie einfach ein spannendes Thema mit Ihrer Webpräsenz bekannt machen möchten, dann haben Sie vermutlich bereits eine klare Vorstellung für eine passende(n) URL/Domainname(n).

Zur Verbesserung des SEOs können Sie sich im Zusammenhang mit dem – angestrebten oder bereits vorhandenen – Domainnamen folgende Fragen stellen:

Passt der Name zum Content des Webangebots?

Wenn eine Suchmaschine vor der Aufgabe steht aus einigen Suchkeywords eine Anfrage zu interpretieren und die dazu relevanten Websites aufzulisten, ist ein Vergleich von Suchkeyword und Domainname nur logisch. „Der Name einer Domain spielt beim Ranking, entgegen der Meinung einiger Experten, durchaus noch eine Rolle“, heisst es in einem Beitrag auf seo-united.de. Ein weiterer Grund für einen thematisch passenden Namen liegt in der Wirkung auf die Suchanfragensteller: In Suchmaschinen wird die Domain in der Regel unter dem Seitennamen angezeigt und lädt eben dann zum Klick ein, wenn der Name zur Suchanfrage passt.

Im Gegenzug kann ein thematisch falsch gewählter Name Nutzer anlocken, die schnell wieder gehen. Das führt zu einer erhöhten Absprungrate und geringer Verweildauer, was auf längere Zeit auch zur Abstufung im Suchmaschinenranking führt.

Ist er einprägsam und leicht auszusprechen?

Ein kurzer und präziser Name bleibt dem Nutzer im Gedächtnis und beim nächsten Mal steuert er Ihre Webseite vielleicht schon direkt an. Da es prinzipiell bei jeder Suchmaschinennutzung passieren kann, dass einer Ihrer „Stammbesucher“ auch eine andere, thematisch verwandte Seite aufsucht, sollte das Ziel einer erfolgreichen Webseite auch eine gewisse Unabhängigkeit von Suchmaschinen sein, z.B. durch direkte Ansteuerung Ihrer Domain von den Nutzern. Durch einen einfach zu merkenden Namen, kann man diesen Trend unterstützen. Auf die gleiche Weise hilft ein leicht auszusprechender Name indirekt bei der Mund-zu-Mund-Propaganda Ihrer Seite.


Passt der Name zum Content des Webangebots? (Bild: © Gonzalo Aragon – shutterstock.com)

Enthält er ein oder zwei relevante Keywords?

Keywords allein im Domainnamen sind vermutlich für die Suchmaschinen nicht mehr besonders wichtig, allerdings spielen Backlinks eine grosse Rolle und werden auf verschiedene Merkmale ausgelesen. Hierbei ist nicht allein der PageRank der verweisenden Domain für die Suchmaschinen interessant, sondern auch die sogenannten Anchortexte, also der Text, der mit dem Link ausgestattet wurde. Da Backlinks relativ häufig den Domainnamen der Zielseite als Anchortext verwenden, kann sich ein Keyword auf Dauer durchaus im Ranking bemerkbar machen. „Es ist daher womöglich sogar sinnvoll, eventuell einen Bindestrich in der Domain zu verwenden, da die dadurch getrennten Wörter in der Regel als zwei unterschiedliche Keywords gewertet werden“, heisst es auf seo-united.de. „Sie sollten sich bei der Wahl einer Domain auf maximal zwei Wörter, also höchstens einen Bindestrich beschränken.“

Verfüge ich (noch immer) über eine passende Top-Level-Domain?

Die Top-Level-Domain (TLD) bezieht sich auf die Endung. Schweizer Seiten enden in der Regel auf .ch, während international ausgerichtete oder Wirtschaftsseiten auf .com enden sollten. Besteht die Domain Ihrer Webseite schon länger oder hat sich die Ausrichtung Ihres Geschäftsfeldes geändert, könnte ein Wechsel der TLD sinnvoll sein.

Absprungraten-Paradoxon

Zum Schluss wollen wir noch auf ein interessantes Paradoxon hinweisen, das die Online-Marketer Kristin Gogolok und Angela Krause beschrieben haben. Content-Marketer können mit der Situation konfrontiert werden, dass ein ausgezeichneter Content-Beitrag den Nutzern genau das Gewünschte liefert und dies zu einer hohen Absprungrate führt. Wie kann es zu so etwas kommen?

Die Absprungrate ist der Anteil von Webseitenbesuchern, die nach dem Betreten der Seite diese ohne weitere Interaktion (klicken von externen oder internen Links) wieder verlassen. Suchmaschinen werten dies (vermutlich) in der Regel so, dass ein Besucher auf der Seite nicht das Gewünschte fand. Es ist aber auch möglich, dass er exakt das Gesuchte fand, deshalb nicht weiter auf der Seite navigieren musste und nach dem Konsum des Beitrags voll und ganz zufrieden gestellt wurde – und darum einfach wieder geht.



In solchen Fällen bietet es sich an, den Artikel inhaltlich zu erweitern und in einen untereinander verlinkten Zweiteiler umzuwandeln. So kann die Interaktion gefördert und die Absprungrate verringert werden. Allerdings ist es mittlerweile fraglich, ob Suchmaschinen die Absprungrate wirklich als relevantes Kriterium ansehen. Die sog. Serp-Return-Rate (die Rückkehr von einer Seite zu den Suchergebnissen) scheint deutlich wichtiger zu sein, als die Absprungrate.

 

Oberstes Bild: © Gajus – shutterstock.com

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Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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