Wie Freiwilligenarbeit Ihre Job-Kompetenz stärkt

Rund ein Viertel der Schweizer leisten Freiwilligenarbeit. Das Bundesamt für Statistik weist dabei einen leicht höhere Anteil an Männern in ehrenamtlichen Tätigkeiten aus. Frauen übernehmen mehr sozial-karitative, Männer eher kulturelle, sportliche und auch politische Aufgaben.

Gehören Sie auch zu dieser Gruppe Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen? Oder denken Sie gerade darüber nach, ob Sie Zeit für ein Ehrenamt hätten – denn das nötige Wissen und die Erfahrung sind vorhanden?

Umfragen haben ergeben, dass gemeinnützige Beschäftigung in vieler Hinsicht einen ausgesprochen positiven Einfluss auf Ihre berufliche Karriere hat. Das macht auch die Einbindung von Mitarbeitern in Corporate Volunteering-Projekte zu einem interessanten Tool für Arbeitgeber. Wir zeigen Ihnen die fünf wichtigsten Gründe, warum Sie auch um Ihrer persönlichen Kompetenzentwicklung willen nicht zögern sollten, sich zu engagieren.

1. Sie arbeiten mit mehr Befriedigung

Es gibt so gut wie keinen Job auf der Welt, in den Sie alle Ihre Fähigkeiten zu gleichen Teilen einbringen können. Das bedeutet automatisch, dass Sie den grössten Teil Ihres täglichen Lebens an einem Ort und mit Tätigkeiten verbringen, die Sie nicht in Ihrer Ganzheit fordern und fördern. Oft ist die Konsequenz Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeit – analog zur Partnerschaft, in der viele Partner irrigerweise vom anderen verlangen, alle emotionalen und intellektuellen Bedürfnisse zu erfüllen, statt Defizite über einen aktiv kultivierten Freundeskreis zu kompensieren. Ebenso, wie dies unrealistische Erwartungen im Privaten puffert, kann das Ehrenamt Ihnen die Erfüllung vermitteln, die Ihr Arbeitsplatz Ihnen vorenthält.

Sie arbeiten hauptsächlich mental, verfügen aber über beträchtliche handwerkliche Fähigkeiten, die momentan brach liegen? Dann initiieren Sie doch zweiwöchentlich ein Repair Café, in dem nicht nur Sie selbst, sondern auch andere diese Seite ihrer Persönlichkeit realisieren können. In Konsequenz werden Sie es nicht länger Ihrem Job anlasten, dass sein Tätigkeitsspektrum sich nicht zu 100% mit Ihren Kompetenzen deckt. So können Unzufriedenheit und Bore-Out deutlich abgebaut werden.

2. Sie machen Ihr Gehirn wieder fit

Egal, wie gut die Absichten: Oft finden Menschen sich in einer Tretmühle der ewigen Wiederholung, was die Aufgaben und Projekte ihres Jobs angeht. Entweder bietet der Arbeitgeber keine Weiterbildungsmöglichkeiten an oder die eigene Motivation zum Lernen ist erlahmt. Ehrenamtliche Arbeit ist ein ausgezeichnetes Vehikel, um dieser Bildungslethargie zu entkommen. Viele Organisationen bieten kostenfreie Aufbauprogramme an, in denen Freiwilligen die Basics der neue Aufgabe vermittelt und kontinuierlich durch Weiterbildungen ergänzt werden.


Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Gründe, warum Sie nicht zögern sollten, sich zu engagieren. (Bild: © Andrey_Popov – shutterstock.com)

So gewinnt Ihre Kognition wieder Lust am Lernen, im ganz physiologischen Sinne: Die Neuroplastizität wird angeregt (das ist die Fähigkeit auch des erwachsenen Gehirns, in jedem Lebensabschnitt zu lernen) und der Flow des Aneignens und dann Anwendens von Wissen wird in den meisten Fällen instinktiv auch auf alle anderen Lebensfelder einschliesslich des Jobs transferiert. Dieses „Gehirnjogging“ macht Sie zum natürliche Vertreter des lebenslangen Lernens.

3. Sie können gefahrlos Job-Alternativen testen

Sie spielen schon seit längerem mit der Idee, Ihre Job-Ausrichtung zu ändern, wollen aber die Sicherheit Ihrer momentanen Anstellung nicht aufgeben? Da kann ein ehrenamtliches Engagement genau das richtige Spielfeld sein, um Ihre Neigungen zu testen und sich die Bestätigung abzuholen, die Sie für eine endgültige Entscheidung noch brauchen.

Sie haben etwa zunehmend festgestellt, dass die Organisation von Meetings und Präsentationen Ihnen liegt und überlegen sich, auf Eventmanagement umzusatteln? Dann übernehmen Sie doch für eine Organisation oder einen Verein deren Veranstaltungsmanagement. So können Sie sich risikolos davon überzeugen, ob Sie tatsächlich die notwendigen Talente und Neigungen mitbringen, um aus dieser Vorliebe auch tatsächlich eine tagesfüllende Tätigkeit werden zu lassen. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie auf freiberuflicher oder selbstständiger Basis arbeiten wollen.

4. Sie werten Ihr CV auf

Inzwischen gibt es kaum mehr Personaler, die Lebensläufe und Resumés nicht auch nach Indikatoren für die sogenannten Soft Skills wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Resilienz oder Kompromissbereitschaft scannen – selbst dann, wenn Sie sich für eine technisch ausgerichtete Position bewerben. Gemeinnützige Arbeit ist eine erstklassige Gelegenheit, emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz nicht nur zu trainieren, sondern auch zu präsentieren.

Scheuen Sie sich deshalb vor allem bei Bewerbungsprozessen nicht, von der Leitung der Organisation, bei der Sie Freiwilligendienst leisten, eine Empfehlung zu erbitten. Diese muss nicht immer schriftlich erfolgen. Wenn Sie keine zeitlichen oder personellen Ressourcen binden wollen, dann fragen Sie einfach nach, ob die Weitergabe der Kontaktdetails an Ihre potenziellen neuen Arbeitgeber in Ordnung ist. Auch wenn Sie längere Zeit ohne Anstellung waren, hilft ein gemeinnütziges Engagement dabei, diese Lücke im CV „personalerfreundlich“ zu füllen.

5. Sie knüpfen wertvolle Kontakte

Natürlich sollte Networking nicht der primäre Grund sei, sich für eine gute Sache zu engagieren. Gleichzeitig gibt es wenige Orte, an denen so viele Menschen mit verschiedenen Ausrichtungen und Kontakten zusammenkommen wie etwa in Vereinen. Nichts spricht dagegen, auch hier persönliche Beziehungen aufzubauen, die später professionell genutzt werden können, solange dies auf einvernehmlicher Basis geschieht.

 

Oberstes Bild: © auremar – shutterstock.com

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