Die Lebensmittelproduktion muss transparenter werden

Schweizer Verbraucher zahlen für Produkte, die direkt aus der Schweiz kommen und nicht erst importiert werden mussten, gern etwas mehr. Sie verlassen sich auf die hohe Qualität der Waren, die nachweislich in der Schweiz hergestellt wurden. Doch können sie sich sicher sein?

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Stichwort bei der Lebensmittelproduktion, auf das die Konsumenten grossen Wert legen. In der Schweizer Bundesverfassung wird die nachhaltige Entwicklung zum Staatsziel erklärt und als „ein auf Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen der Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch den Menschen anderseits“ definiert.

Das soll auch für die Lebensmittelproduktion gelten, bei der neben der Qualität die Naturbelassenheit der Waren eine grosse Rolle spielt. Ausserdem will der Verbraucher wissen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie weiterverarbeitet wurden.

Die Transparenz bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln liegt nicht nur im Interesse des Konsumenten, sondern ist auch ökologisch sinnvoll, da so sichergestellt werden kann, dass Nahrungsmittel regional produziert und jahreszeitlich vermarktet werden. So können frische und gesundheitlich wertvolle Produkte bei nur geringer Belastung der Umwelt auf kurzen Wegen zum Verbraucher transportiert werden. Vertreter der Verbraucherschutzvereinigungen weisen ausserdem darauf hin, dass auch die Landwirtschaft nachhaltig organisiert sein sollte und das Tierwohl bei der Produktion von tierischen Nahrungsmitteln besonders beachtet werden muss.

Auch gentechnisch veränderte Lebensmittel lehnen die meisten Menschen in der Schweiz ab. Sie entsprechen nicht der Forderung nach ökologischem Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln und Futtermitteln für die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern. Aus diesem Grund wurde das Gentech-Moratorium, das eigentlich im November 2013 auslaufen sollte, um weitere vier Jahre verlängert. Um die Einhaltung all dieser Qualitätskriterien zu gewährleisten, ist ein für alle Produzenten geltendes transparentes System zur Prüfung und Nachverfolgung von Lebensmitteln notwendig.

Die Stiftung für Konsumentenschutz in Bern setzt sich dafür ein, dass zumindest die Standards für die Angabe der in Lebensmitteln enthaltenen Inhaltsstoffe so umfassend sein sollen, wie das schon in den Ländern der Europäischen Union der Fall ist – und das sollte möglichst bald passieren. Eine weitere Forderung zur Verbesserung des Verbraucherschutzes ist die lückenlose Nachvollziehbarkeit der einzelnen Produktionsschritte bei der Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere von Unternehmen, die international agieren. So kann der Verbraucher verfolgen, was vom Feld bzw. Stall bis auf seinen Teller passiert. Lebensmittelskandale wie in der Vergangenheit sollen dadurch vermieden werden.



Diese Regelungen würden auch die zuständigen Behördenstellen in die Lage versetzen, bessere Kontrollen durchzuführen, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Gerade bei den Lebensmitteln, die von Tieren stammen, kam es immer wieder zu Täuschungen bezüglich der Herkunft der Tiere und zu Problemen im Herstellungsprozess. Staatliche Richtlinien könnten zugleich die Anforderungen einer artgerechten Tierhaltung und des Tierschutzes berücksichtigen.

 

Oberstes Bild: © Zorabc – shutterstock.com

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