Die Schweiz will das Stromnetz modernisieren

Messtechnik genauer, Verbrauch intelligenter: Das Schweizer Stromnetz soll in den kommenden Jahren für Verbraucher deutlich modernisiert werden, verspricht der Bund. Allerdings lässt er sich dafür wie gewöhnlich viel Zeit.

Wie so häufig, steckt auch in diesem Plan der Teufel im Detail – beispielsweise beim Stromzähler. Gerade bei den umweltfreundlichen, aus Solartechnik bestehenden Lösungen gibt es offenbar Schwierigkeiten bei der Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs und Verbrauchs – was den grünen Strom derzeit teurer macht als nötig.


Was haben Sie von der neuen Regelung?

Neu sind die intelligente Verteilung von Strom und die präzise Zählung nicht: Schon heute bieten kleine Unternehmen dies für Besitzer von Photovoltaikanlagen an. Das Bundesamt für Energie möchte die dafür notwendigen Stromzähler zwar gerne ebenfalls verteilen, allerdings soll es allein bis zur Erfassung der Gerätestandards noch bis zum Jahr 2020 dauern. Anschliessend steht die Debatte über den Datenschutz an. Denn die Stromzähler würden natürlich protokollieren, wer wann wie viel Strom verbraucht – und auch dies wird die Umsetzung weiter verzögern, denn gerade die zahlungskräftigen Unternehmen müssen beim Thema IT- und Datensicherheit zufriedengestellt werden. Das Ziel hinter diesem ganzen Aufwand ist jedoch, dass die bereits installierten Zähler wohl nur angepasst (und nicht erneuert) werden müssten. Das dämpft die Kosten und kommt am Ende auch dem Verbraucher zugute.

Und was heisst das alles für Sie als Stromkunde?

Präzisere Messtechniken sollen für ebenso präzise Abrechnungen sorgen. Somit sollen Sie demnächst praktisch auf die Wattstunde genau Ihre eigenen Stromkosten begleichen können. So etwas ist derzeit, insbesondere bei den erwähnten Solarlösungen, kaum möglich. Das Bundesamt für Energie nennt diese Lösung „Smartgrid“: Ein intelligentes Netz für die Stromverteilung, das sich die technischen Möglichkeiten zunutze macht.

Wird Strom wieder günstiger?

Trotz der Milliardeninvestitionen, die zunächst erbracht werden müssen, könnte dies langfristig den Strommarkt liberalisieren und damit zu sinkenden Preisen führen. Derzeit verlangen beispielsweise die Stromanbieter pro Jahr etwa 1.400 Franken von den Produzenten von Solarstrom (auch Privatpersonen), nur um die Messung des Stromflusses vorzunehmen. Falls allein dieses Beispiel durch neue Stromzähler wegfällt, wird die monopolartige Stellung der Stromunternehmen langfristig aufgeweicht – ein gesunder Wettbewerb müsste daher zu fallenden und faireren Preisen führen.

 

Oberstes Bild: © R Kristoffersen – shutterstock.com

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