Krankenkasse: Santésuisse rechnet mit drastischer Prämienerhöhung für 2015

In Sachen Beitragserhöhungen sind Schweizer Krankenversicherte bereits einigen Kummer gewohnt.

Doch die jüngst veröffentlichte Prognose der Santésuisse, dem Dachverband der Krankenkassen, war selbst für eingefleischte Pessimisten ein echter Schreck: Für das kommende Jahr rechnen die Experten mit einer durchschnittlichen Prämienanhebung um 4,5 % – im Vergleich zu den Vorjahren ist dies eine mehr als deutliche Steigerung der Krankenversicherungsbeiträge.

Krankenkasse: Stärkste Erhöhung seit 2011

2014 erhöhten sich die Prämien durchschnittlich um 2,2 %. Auch in den beiden Vorjahren waren die Prämien mit 1,5  % beziehungsweise 2,2 % nur gemässigt gestiegen. Umso tiefer sitzt der Schock nach Bekanntgabe der neuesten Prognose der Santésuisse, die beim Versicherten die Frage aufwirft, aus welchen Gründen er im kommenden Jahr noch mehr für seine Gesundheit ausgeben muss.


Steigende Prämien der Krankenkasse machen Versicherten zu schaffen. (Bild: © fotomek – Fotolia.com)

Neue Spitalfinanzierung und ambulante Leistungen für Prämienerhöhung verantwortlich

Grund für den Anstieg um 4,5 % sei die intensivere Inanspruchnahme von ambulanten Leistungen in Spitälern und Arztpraxen, erklärt Santésuisse. Auch die seit 2012 geltende neue Spitalfinanzierung trage ihren Anteil bei. Doch bisher lässt sich noch nicht sagen, wie stark jeder einzelne Versicherte von den angekündigten Erhöhungen betroffen sein wird.

Gruppe der jungen Versicherten erneut am stärksten belastet?

Die Beiträge in den einzelnen Regionen werden sich wie in den Vorjahren deutlich voneinander unterscheiden. Auch das Alter der Versicherten hat einen erheblichen Einfluss auf den zu entrichtenden Beitrag bei der Krankenkasse. Im vergangenen Jahr mussten vor allem die jungen Versicherten besonders hohe Steigerungssätze verkraften, was ihren Lebensstandard deutlich belastet. Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass es häufig nicht die jungen Männer und Frauen sind, die diese Beiträge finanzieren, sondern ihre Eltern – also die etwa 50-Jährigen. Ob sich diese Verhältnisse im kommenden Jahr ändern werden, kann auch der Dachverband noch nicht mit Sicherheit sagen.



Trotz Beitragssteigerungen keine Einheitskasse

Die Vermutung, dass die anhaltenden Beitragssteigerungen sich politisch wesentlich stärker auswirken könnten, hat sich, wie das Abstimmungsergebnis über die Einführung einer Einheitskasse am 28. September zeigte, nicht bestätigt. Trotz gestiegener Kosten wird das bisherige Krankenkassensystem weiterhin bevorzugt. Im Vorfeld lieferten sich Befürworter und Gegner heftige Wortgefechte, in denen unter anderem der Verdacht geäussert wurde, dass die wahre Ursache für die Kostensteigerungen die Schaffung neuer Posten in den Krankenkassen sein könne. So berichteten Blick-Redakteure, dass etliche Politiker in den vergangenen Monaten gut dotierte Posten in den Verwaltungsräten manch einer Krankenkasse bekommen hatten. Doch auf Nachfrage beteuerten die Politiker einmütig, dass sie trotz dieser Posten gänzlich unabhängig seien. Trotz der Tatsache, das das bestehende Krankenkassensystem bestätigt wurde: Die Versicherten bleiben skeptisch, aber müssen zahlen.

 

Oberstes Bild: © sunt – Fotolia.com

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