Goldpreis 999: der Preis für Gold von höchster Reinheitsstufe

Gold, dieses begehrte Edelmetall, ist der Stoff aus dem schon immer Träume sind und auch künftig sein werden. Es ist eines der wenigen farbig vorkommenden Metalle.  In der Chemie trägt es das Elemente-Symbol „Au“ als Kürzel für das lateinische Substantiv Aurum, Gold. Da es an einigen Orten der Erde auch in gediegener (wenn auch nicht reiner) Form in der Natur auftritt, ist Gold auch ein anerkanntes Mineral.

Seit nunmehr 100 Jahren wird der „Goldpreis 999“ täglich auf einen aktuellen Wert fixiert. Auf diese Weise nimmt der Goldpreis direkten Einfluss auf das Börsengeschehen an den weltweiten Finanzplätzen.

Gold als Fluchtpunkt bei Krisen

Gold ist ein seltenes und nicht zuletzt deshalb auch wertvolles Metall. Die politischen und wirtschaftlichen Krisen an verschiedenen Brennpunkten der Welt bewegen Anleger und Investoren an den Börsen seit geraumer Zeit wieder in stärkerem Masse zu Investitionen ins gelbe Edelmetall. Diese Vorgehensweise hat sich in der Historie bereits vielfach bewährt, und so setzen viele Börsianer bei der Wichtung der Werte ihres Depots anteilig auf Gold. Bei kluger Wichtung der Werte lasse sich jedes Depot „erden“, so schwören Investoren mit ausgeprägter Krisenerfahrung.

Gold: Edelmetall für hochwertige, rostfreie Legierungen

Die Bearbeitungsmöglichkeiten von Gold werden als „vorzüglich“ eingestuft. Da es nicht korrodiert, ist es eine konstante Größe. Diese Faktoren machen das gelbe Metall für Legierungen geeignet. Eine weltweit verzweigte Schmuckindustrie macht sich diese Alleinstellungsmerkmale zunutze. Goldlegierungen unter Hinzufügen von Kupfer, Silber, Nickel oder Zink lassen Schmuck-Werkstoffe entstehen, die wir beim Kauf an ihrer ins Metall eingeschlagenen Punze als 585er, 750er oder 916er Gold erkennen. Erst Legierungen mit anderen Metallen machen Schmuckstücke finanziell erschwinglich und durch die Härte der Legierung alltagstauglich. Denn reines Gold ist ein sehr weiches und deshalb leicht verformbares Metall.


85 % der Goldförderung gehen in die Schmuckindustrie. (Bild: Andrew Lam / shutterstock.com)


85 % der Goldförderung gehen in die Schmuckindustrie

Ein von vielen nicht erwartet hoher Anteil von 85 Prozent der aktuellen Goldförderung geht in die Schmuckindustrie. Weitere 12 Prozent werden von Industriebetrieben für die Veredelung ihrer Produkte eingesetzt. Die Schwerpunkte liegen bei der Elektronik, gefolgt von Medizin und Optik. Für viele Bürger des weltweit anerkannten Bankenstandorts Schweiz steht vermutlich die Frage im Raum: Was ist mit den Goldbarren? Die Antwort ist für manchen ernüchternd, denn nur 3 Prozent der Förderung verschwinden als Wertanlagen in den Tresoren der Banken. Der Goldpreis 999, das ist der Preis für reines Gold, orientiert sich massgeblich an zwei Faktoren. Faktor 1 ist die Welt-Leitwährung US-Dollar ($) und Faktor 2 der Ölpreis. Explizit festgelegt wird der Tageskurs des Goldes seit dem Jahre 1919 in einer Rothschild-Bank im Londoner Bankenviertel. Auf diesem Wege trägt das gelbe Metall täglich aufs Neue zur Bildung der Börsenkurse an den Finanzplätzen dieser Welt bei.

24 Karat ist identisch mit 999er Feingold

Aus der Historie heraus ist die Reinheit des Goldes in Karat (kt) definiert. Die qualitative Bezeichnung „24 Karat (kt)“ steht für reines Gold. Als die Umstellung aufs metrische System in Kraft trat, wurde eine Konvertierung des Wertesystems auf Promille-Angaben vorgenommen. Die Basis-Formel lautet: „Feingold 999 entspricht 24 Karat Feingold.“ An dieser Marke lassen sich die Anwendungsgebiete für das gelbe Edelmetall leicht verständlich interpretieren. Während der 18-karätige Schmuck einen Anteil von 750 Promille in seiner Legierung ausweist, besteht das für Kapitalanlagen konfektionierte Gold aus Feingold 999. In Konfektionsgrößen von 1 Gramm (g) bis 1 Kilogramm (kg) geht dieses für Wertanlagen bestimmte Gold in Form von Barren und Münzen in den Handel.

Gold als Anlage ist ausnahmslos reines Gold

Weit über 33’000 Tonnen Gold werden rund um den Globus als Währungsreserven und Wertanlagen eingesetzt. Diese Menge entspricht einem aktuellen Wert von mehr als 1.07 Billionen Schweizer Franken (SFr). Dabei handelt es sich ausnahmslos um 999er Gold, d. h. Gold in seiner reinsten Form. Der Begriff 999er Gold hat sich in der Umgangssprache so weit etabliert, dass die Stelle hinter dem Komma beim Hinweis auf die höchste Reinheit entfällt. Hinter dem Begriff „999er Gold“ verbirgt sich mit 999.9 von 1’000 möglichen Promille praktisch reines Gold.

Ein aktuelles Beispiel für das Edelmetall als Krisenindikator liefert die in den ersten Märztagen des Jahres 2014 aufflackernde Krim-Krise. Während wichtige Aktien-Indizes ins Minus rutschen, steht die Krisenwährung Gold ganz besonders hoch im Kurs. Der Preis für eine Feinunze Gold kletterte am 4. März 2014 mit 1’350 $ auf ihren höchsten Wert seit vier Monaten. Damit hat Gold seit Jahresbeginn um stolze 12 Prozent zugelegt. Im vergangenen Jahr 2013 war er zeitweise auf bis zu 1’180 $ abgerutscht. Anhand dieses ganz aktuellen Beispiels lässt sich ausmachen, wie „wetterwendisch“ das Edelmetall bewertet wird.

Anleger mit voluminösen Depots können mit einem überschaubaren Anteil an Gold spekulieren, ohne existenzielle Risiken einzugehen. Für börsenunkundige Normalverbraucher sind diese Spekulationen mit mühsam erspartem „kleinem Geld“ nicht empfehlenswert. Zu schnell führt ein überraschend eintretendes politisch oder wirtschaftlich begründetes Tagesereignis zu gravierenden Veränderungen bei der Wertstellung. Dann hilft oft nur der „lange Atem“ aus der Verlustzone.

 

Oberstes Bild: © Oleksiy Mark – shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});