Das Für und Wider von One Pagern

Content-Marketing gliedern sich mittlerweile in zahlreiche, teils hochspezialisierte Unterdisziplinen auf. Neben der professionellen Zielgruppenanalyse und einer optimalen Anpassung des Inhalts auf den jeweils angepeilten Kanal – soziale Plattformen, Websites, Apps – wird besonderer Wert auf die richtige Erzählweise gelegt.

Diesbezüglich hat sich die Bezeichnung Storytelling etabliert. Darunter versteht man die Kunst, eine Botschaft sehr lebendig werden zu lassen, sie unter die Haut gehend wiederzugeben und sie damit zu emotionalisieren.

Storytelling unterstützt somit die Wirkung des Contents und wird durch geeignetes Webseiten-Layout gut ergänzt. Sogenannte One Pager sind immer häufiger die bevorzugte Lösung bei der Websitegestaltung. Wir stellen dieses Konzept kurz vor und bringen es mit Storytelling, SEO und Conversion in Zusammenhang.

Unter One Pagern versteht man Websites, deren Inhalte in der Regel auf einer einzigen Seite platziert sind. Solche Seiten wirken oftmals sehr aufgeräumt, sie ziehen sich dann aber bisweilen entsprechend weit nach unten. Das bekannte Navigationsdesign wird teilweise beibehalten – verschiedene Reiter oben führen auf einzelne Unterseiten. Bei One Pagern befinden sich die verschiedenen Themenbereiche untereinander auf ein und derselben Seite, die Navigation springt lediglich zur entsprechenden Stelle, es muss aber keine neue Seite geladen werden.

Besonderheiten dieser Seiten

Im Online-Artikel des Fachmagazins für neue Technologien t3n notiert der Redakteur Sébastien Bonset als Vorteil, dass mit dieser Layoutanlage eine natürliche Formatierung für das Storytelling gegeben sei. „Inhalte lassen sich am besten vermitteln, wenn man eine dazu passende Geschichte erzählt. One-Page-Design ist dafür wie gemacht, denn es eröffnet die Möglichkeit, dem Besucher seine Botschaft übersichtlicher, klarer und überzeugender zu präsentieren“, schreibt Bonset.

Der Redakteur macht auf weitere besondere Eigenschaften aufmerksam:

  • man erhält alle relevanten Informationen auf einer Seite, insofern stellt ein One Pager die ausgezeichnete Wahl für eine Landing Page dar
  • der Seitenbetreiber hat die Möglichkeit, den Besucher von oben nach unten durch seine Seite zu führen, mit einer allgemeinen Einleitung, über relevante Produktinformationen bis hin zur Kaufoption – als ein direkter Weg zur Conversion. Man sollte aber nicht sofort damit rechnen, dass Interessenten dadurch gleich zu Käufern werden
  • Die Verwendung von Prallax Scrolling bietet sich bei One Pagern besonders an. Sie vermittelt den Seitenbesuchern ein visuelles Erlebnis
  • Content, der für mobile Endgeräte ausgelegt ist, weist sehr oft das Schema einer schmalen, weit nach unten scrollbaren Seite auf. Werden die Webnutzer an dieses Format gewöhnt, gibt es später keinen fühlbaren Medienbruch, falls die Seite auf Smartphone & Co. angesteuert wird – und umgekehrt

One Pager aus der SEO-Sicht

One Pager können aus der Perspektive SEO nicht durch grosse Zahlen interner Links auf sich aufmerksam machen, büssen daher hier ihre Sichtbarkeit bei den Suchmaschinen ein. „Dazu kommt, dass interne Links extrem wichtig für die Suchmaschinenoptimierung sind“, erklärt Bonset und merkt an: „Dessen sollten sich Seitenbetreiber bewusst sein, bevor sie sich für einen One Pager entscheiden.“

Demgegenüber befinden sich alle relevanten Keywords bezüglich eines Themas natürlich auf ein und derselben Seite. Aus diesem Grund könnten One Pager selbst herkömmliche Seiten aus SEO-Sicht ausstechen, wenn sie ein sehr eng gefasstes Themengebiet beinhalten, schreibt Bonset.

One Pager können meist mehr Interaktion und eine längere Verweildauer erreichen, was von den Suchmaschinen positiv bewertet wird. Mehr Inhalt ohne Seitenwechsel macht dies möglich und ist nur eine logische Folge – vor allem, wenn der Inhalt stimmig ineinander greift und den Seitenbesucher zu fesseln vermag. Was im Web ein Vorteil ist, kann auf mobilen Endgeräten allerdings von Nachteil sein: Mehr Inhalt bedeutet verlängerte Ladezeiten, die sich bei mobilen Geräten spürbar auswirken.



Ein paar grundsätzliche Tipps zum Thema SEO im Jahr 2014 finden Sie nebenbei bemerkt hier.

Zusammenfassung

  • One Pager eignen sich gut als Landing Pages zur Produktpräsentation
  • Das Design lässt sich ohne nennenswerten Medienbruch vom Web auf mobile Endgeräte übertragen
  • Wenn viele verschiedene Themengebiete auf einer Webseite untergebracht werden müssen, sind One Pager eher ungeeignet
  • Umfangreiche One Pager können zu langen Ladezeiten führen, was sich im mobilen Bereich negativ auswirkt
  • Es sind deutlich weniger interne Links vorhanden, was beim SEO beachtet werden muss; Suchmaschinen bewerten dies unünstig
  • Die Aufmachung eignet sich gut fürs Storytelling und kann langfristig betrachtet zur Steigerung der Conversion-Rate führen

 

Oberstes Bild: © ronstik – shutterstock.com

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Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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