Polstermöbel: So reimt sich modern auf bequem

Früher war alles einfacher. Aber früher war auch alles langweiliger. Jemand gab den Trend vor – der Konsument folgte. Und auch der Stil war einfach. Es gab eine Leitfarbe, es gab genau festgelegte Materialien und Formen.

Und schliesslich wurde einem vorgeschrieben, was man wohin zu stellen hatte. Wer sich daran hielt, war modern. Wer es ignorierte, hatte keinen Geschmack.

Inzwischen ist dies anders geworden.

Das Angebot auf dem Einrichtungsmarkt ist riesig, die Einrichtungsstile vielfältig. Wirklich kreative Designer haben das Fahrwasser der festen Stilrichtungen verlassen und setzen auf Mixed Media. Unterschiedliche Formen und Materialien so miteinander zu kombinieren, dass sich trotz der Diversität ein stimmiges Ganzes ergibt – das ist die höchste Herausforderung und Kunst moderner Innenarchitektur. Ob Tapete, Kleinmöbel, Accessoire, Polstergruppe: Die Vielfalt fordert das Auge heraus und schickt den Betrachter auf eine Entdeckungsreise. Der wirkliche Trend 2014 ist ein Materialmix.

Mixed Media macht vor Ihrem Wohnzimmer nicht halt

In der Kunst kennt man das schon lange: Es wird nicht mehr ausschliesslich in Öl, Aquarell oder Acryl gemalt. Der Künstler lässt sich nicht mehr in die Schubladen der verschiedenen -ismen stecken, sein Stil changiert. Er kombiniert Gegenständliches mit Abstraktem, Acryl mit Collage, Ausgearbeitetes mit Skizzenhaftem. Mixed Media ist ein Augenabenteuer für den Kunstbetrachter. Viele Bilder lesen sich wie Geschichten und geben zwischen den Zeilen immer mehr preis, je länger man sie ansieht. Mixed Media ist modern.

Warum eigentlich? Vielleicht weil der zeitgenössische Lebensstil weniger feste Bezugspunkte und weniger hierarchische Festlegungen besitzt. Was auf dem Gebiet der bildenden Kunst gelingt, funktioniert auch im Bereich der Möbel- und Einrichtungskunst. Nehmen wir einen klassischen Einrichtungsgegenstand wie das Polstermöbel, um den Materialmix zu veranschaulichen. Sofas und Sitzgruppen waren früher grosse Ungetüme, posamentenverziert zwecks der Betonung ihrer einzigen Daseinsberechtigung: der Gemütlichkeit.


Polstermöbel sollten in erster Linie bequem sein. (Bild: © Frank Eckgold – fotolia.com)

Darauf folgte eine Zeit ungemütlicher Möbelentwürfe von kantig-schmalen Polstermöbeln, die cool aussahen, aber wenig zum Ausruhen einluden. Heute haben wir ein entspannteres Verhältnis zur Gemütlichkeit. Jüngere Menschen machen es sich nicht gemütlich, sie chillen. Das gemütliche, runde Polstermöbel ist wieder angesagt – allerdings ohne allen grossväterlichen Zierrat.

In Zeiten von Mixed Media ist weder festgelegt, aus welchem Material ein „anständiges“ Sofa gefertigt sein sollte, noch, wo es genau zu stehen hat. Alles ist der Fantasie und Kunstfertigkeit des Einrichters überlassen. Und weil Polstermöbel nicht mehr konventionell an der Wand aufgestellt sein müssen, werden hochwertige Möbel heute mit erstklassig verarbeiteter Rückfront ausgeliefert. So kann ein Sofa, mittig platziert und umgehbar in die Mixed-Media-Wohnlandschaft integriert, ringsum seine Wirkung entfalten.

Zurück zur Vielfalt der Natur

Mixed Media an Polstermöbeln kann bedeuten, dass neben den klassischen Ledersofas beispielsweise auch solche gebaut werden, bei denen das Leder gleichwertig neben Materialien wie Wollfilz, Stoff und sogar Kunststoff steht. Auch bei den Farben wird gerne gemixt, beispielsweise indem das Möbel in zwei Kontrastfarben gestaltet ist. Dennoch ist eine Farbe der Saison auszumachen: Grau nämlich ist bei vielen Möbelentwerfern und deren Kunden der Renner. Ansonsten ist das Motto „Zurück zur Natur“ weiter modern und drückt sich zum Beispiel in den rauen Furnierflächen vieler Polstermöbel aus. Auch die abgerundeten, „gemütlichen“ Formen der Polstermöbel verdanken wir diesem Leitsatz.



Mixed Media herrscht bei den Stoffbezügen, deren Musterung und ornamentaler Gestaltung in einer riesigen Bandbreite vor. Ebenfalls Teil des Mixed-Media-Stils ist die Umbaufunktion vieler Sofas. Die improvisiert wirkenden Wohnlandschaften werden dann bei Bedarf als Gästebett umgebaut. Wer es sich auch ohne Umbau gemütlich machen will, findet an vielen modernen Sofas eine Ottomane vor: Die niedrige Liege strahlt eine schöne Behaglichkeit aus.

 

Oberstes Bild: © arsdigital – fotolia.com

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