Gewinne zukunftsfördernd investieren

Endlich ist der Break-even geschafft. Jetzt können aus dem Umsatz echte Gewinne generiert werden, die nicht mehr in die Rückzahlung von Darlehen, Zinsen und anderen Schulden investiert werden müssen. Ein wahrhaft komfortabler Zustand, der leider bei Einzelunternehmen und kleineren Unternehmen schnell zum leichtfertigen Umgang mit den Gewinnen führt.

Nicht selten werden dann Anschaffungen getätigt, die keinen wirklichen Effekt bringen, private Entnahmen steigen überproportional an und so mancher Inhaber oder Geschäftsführer lässt es sich mit den verfügbaren Mitteln jetzt so richtig gut gehen. Sinnvoller ist es allerdings, Gewinne zumindest zu einem Teil so zu investieren, dass sie die Zukunft des Unternehmens sichern und im besten Fall weitere Einnahmen generieren können.

Wohin mit dem Geld?

Gewinne sind im unternehmerischen Kontext die Gelder, die nach Berücksichtigung aller betriebsrelevanten Kosten und Aufwendungen gewissermassen übrig bleiben. Nicht jedes Unternehmen kann aus dem Stand heraus solche Gelder generieren, zumal beispielsweise bei Einzelunternehmen auch der Bedarf des Unternehmers aus dem erzielten Erlös abgerechnet werden muss. Ist dann endlich ein Zustand erreicht, der einen echten Überschuss erwirtschaftet, heisst es, mit dem Geld sinnvoll umzugehen.

Jetzt stellt sich die Frage: Wohin mit dem Geld? Dazu ist es empfehlenswert, die Summe der Gewinne zunächst in drei Anteile zu splitten. Diese können so aussehen:

  • Rücklagen
  • Aufwendungen für Modernisierungen
  • Gelder für Erweiterungen der Produktion.

Die Rücklagen

Die Rücklagen sind hier praktisch der Anteil am Gewinn, der für unternehmerisch schlechtere Zeiten sicher zurückgelegt wird. Ein Zugriff darauf sollte nur erfolgen, wenn eine bestimmte Mindestsumme (am besten in der Höhe eines Jahresumsatzes) überschritten wird oder die Verbindlichkeiten höher werden als der Ertrag des Betriebes. Dann erfüllen diese Rücklagen den Sinn, wirtschaftlich schlechtere Zeiten zu überbrücken.

Werden solche Rücklagen nicht gebildet, dann können sich selbst kleinere Einbrüche bei Umsatz und Gewinn nachhaltig negativ auf das Unternehmen auswirken. Daher scheinen die Rücklagen einer der wichtigsten Anteile bei der Aufteilung von Unternehmensgewinnen nach Abzug der erforderlichen Kosten zu sein.

Aufwendungen für Modernisierungen

Ein weiterer Teil der Gewinne kann für die Modernisierung des Unternehmens eingeplant werden. Davon können beispielsweise neue Maschinen und Anlagen oder verbesserte Software und Hardware angeschafft werden. Solche Anschaffungen sollten aber nur dann getätigt werden, wenn sie tatsächlich eine absehbare Verbesserung in der Produktion und Verwaltung erreichen können. Eine Modernisierung nur um des schönen Scheins willen bringt keine nachhaltigen Effekte und kostet letztlich nur Geld.

Im Übrigen lassen sich ältere Maschinen und Anlagen bei der Modernisierung oftmals auch noch zu Geld machen. So beginnen beispielsweise viele Existenzgründer ihren Unternehmensstart gern auch mit gebrauchten Maschinen und Anlagen, sofern diese ihren Bestimmungszweck noch erfüllen. Und selbst Schrott kann zu Geld gemacht werden. Immerhin sind die Schrottpreise seit Jahren stetig im Steigen begriffen.

Wenn Sie modernisieren wollen, schaffen Sie damit vor allem noch bessere Voraussetzungen für ein weiterhin steigendes Betriebsergebnis. Dann macht eine Modernisierung auch nachhaltig Sinn und ist durchaus dazu geeignet, weitere Gewinne zu generieren.


Gelder für Erweiterungen der Produktion. (Bild: Milen / Shutterstock.com)
Gelder für Erweiterungen der Produktion. (Bild: Milen / Shutterstock.com)


Gelder für Erweiterungen der Produktion

Wenn Sie in Ihrem Geschäftsfeld erfolgreich sind, kann oftmals auch eine Erweiterung der Produktion zu noch mehr Erfolg führen. Allerdings muss vor einer blinden Erweiterung von Anlagen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze auch darüber nachgedacht werden, ob die Erweiterung der Kapazitäten auch von einer entsprechenden Nachfrage am Markt begleitet wird. Wenn Sie mit neu geschaffenen Kapazitäten letztlich auf Halde produzieren, entspricht dies sinnlos herausgeworfenem Geld mit oftmals hohen Folgekosten.

Auch eine Umstellung der Produktion auf neue Leistungen und Produkte kann eine Form der Betriebserweiterung sein. Dafür lohnt es sich ebenso, Gelder auszugeben, sofern ein lukrativer Markt für die neuen Produkte und Leistungen vorhanden ist. Hier Gelder aus den zuvor gemachten Gewinnen zu investieren, ist oftmals der beste und nachhaltige Weg zum Erreichen neuer Gewinne. Auch Investitionen in die Produktverbesserung und ein erfolgreicheres Marketing können hier sinnvoll sein.

Geld des Geldes wegen bunkern

Besonders kleine Unternehmen neigen dazu, Gewinne einfach nur zu bunkern. Damit lässt sich immerhin die Gesamtbilanz ungemein aufhübschen und bekanntermassen kann Geld auch beruhigende Wirkungen haben. Allerdings muss dann auch klar sein, dass ruhendes Geld nicht arbeitet und schon wegen der Inflationsrate auf Dauer an Wert verliert.

Unternehmerisch und betriebswirtschaftlich geschickt agierende Unternehmer setzen einen Grossteil der Gewinne so ein, dass diese wieder neue Gewinne generieren können. Da liegt es oftmals auch nahe, sich in anderen Unternehmen zu engagieren. Hier ist jedoch zu besonderer Vorsicht geraten. Wer Unternehmensgewinne in Beteiligungen an anderen Unternehmen steckt, riskiert unter Umständen auch einen Totalverlust. Dennoch kann es sinnvoll sein, ein eigenes Engagement in andere Firmen zu wagen, sofern sich daraus Umsätze und bestenfalls auch Gewinne generieren lassen.

Wer seine Gewinne zielgerichtet für die Optimierung der Zukunft seines Unternehmens einsetzt, kann damit Wirkungen erzielen, die zu mehr Sicherheit durch weitere Unternehmensgewinne führen. Das ist bei Weitem der beste Weg zur Investition eigener Gewinne und sorgt für ein insgesamt stabileres Unternehmen.

 

Oberstes Bild: © HieroGraphic – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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