Schweizer Konsumenten machen sich den starken Franken für verstärkte Auslandseinkäufe zunutze – nicht nur durch Einkaufsfahrten, sondern auch im Internet.
In diesem Jahr werden die Eidgenossen in den Onlineshops der Nachbarländer voraussichtlich Waren für eine Milliarde Franken ordern.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte in der letzten Woche überraschende Zahlen: Demnach erlebt die Schweiz derzeit sowohl bei den Geburten als auch bei den Eheschliessungen einen Boom. Trotzdem ist das Bevölkerungswachstum in der Schweiz fast ausschliesslich der Zuwanderung geschuldet.
In der Schweizer Wirtschaft machen sich dagegen Zukunftssorgen breit. In einer aktuellen Umfrage zeigten sich vor allem exportorientierte KMUs unerwartet pessimistisch. Neben dem Franken-Hoch könnte sich auch der Börsencrash in China als Bremse für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz erweisen – die ersten besorgten Stimmen dazu kamen aus der Uhrenindustrie.
Die Zukunft Griechenlands bestimmte auch in der letzten Woche die politischen Debatten. Eine überraschend klare Entscheidung der griechischen Wähler folgte gestern.
Über 60 % der Griechen sagten Nein zum bisherigen Sparprogramm und sprachen der Regierung Tsipras damit ihr Vertrauen aus.
Die wirtschaftlichen Debatten in der Schweiz werden durch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und das Franken-Hoch geprägt.
Der Branchenverband Swissmem forderte jetzt, an den bilateralen EU-Verträgen festzuhalten, um die Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder zu sichern.
Die prognostizierten Haushaltsüberschüsse für die Schweiz haben sich angesichts des Franken-Hochs und der abgeschwächten Konjunktur in ein strukturelles Defizit verwandelt. In den kommenden Jahren folgt daraus die Notwendigkeit umfangreicherer Sparprogramme.
Weitgehend ausgenommen ist davon die Aktivierung des Schweizer Arbeitskräftepotenzials. Durch ein Förderprogramm im Umfang von 100 Millionen Franken soll innerhalb von vier Jahren bis zu ein Viertel mehr Medizinstudienplätze entstehen. Die CVP will ausserdem die Zulassung zum Medizinstudium reformieren und den Numerus clausus durch ein Praktikum ersetzen.
Am Sonntag haben die Schweizerinnen und Schweizer über vier Volksinitiativen abgestimmt. Die neue Gesetzesvorlage zur Präimplantationsdiagnostik (PID) war für eine klare Mehrheit überzeugend, für die Änderung des RTVG gab es dagegen nur ein äusserst knappes „Ja“.
Die Erbschaftssteuer- und Stipendieninitiative sind bei den Wählerinnen und Wählern dagegen durchgefallen.
Die beherrschenden Wirtschaftsthemen in der Schweiz sind nach wie vor der starke Franken und die negativen Zinsen. Viele Schweizer Firmen bewerten ihre Geschäftsaussichten angesichts der Euro-Krise nicht sehr optimistisch. Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Jean-Pierre Danthine, ist der Ansicht, dass die Schweizer das Franken-Hoch mitverursacht haben.
Aus Sicht des Notenbankers soll der Negativzins der SNB unter anderem die Auslandsinvestitionen von Schweizer Unternehmen treiben und damit die Nachfrage nach der Schweizer Währung limitieren. Verschiedene Top-Banker in der Schweiz gehen davon aus, dass sich an niedrigen bis negativen Zinsen auch international bis auf weiteres nichts ändern wird. Die wichtigsten aussenpolitischen Themen der vergangenen Woche waren die Wahlen in Grossbritannien und die Zukunft Griechenlands, das über seine Finanzpolitik nun möglicherweise eine Volksabstimmung initiiert.
Am Mittwoch dieser Woche hat Griechenland termingerecht 200 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gezahlt, in der kommenden Woche steht eine weitere Zahlung über 756 Millionen Euro an.
Nach aussen zeigen sich die Gläubiger des südeuropäischen Krisenstaates unerbittlich, hinter den Kulissen gibt es jedoch offenbar Debatten über einen Schuldenschnitt.
Am letzten Wochenende wurde Nepal von einem verheerenden Erdbeben getroffen, grosse Teile des Landes sind zerstört. Bereits jetzt ist absehbar, dass der Wiederaufbau Jahrzehnte dauern wird.
Der Frankenkurs ist in den letzten Wochen wieder stärker unter Druck geraten, sehr wahrscheinlich interveniert die SNB auf den Devisenmärkten, um eine längerfristige Parität zum Euro zu verhindern. Der Mobilfunkanbieter Orange firmiert seit Donnerstag unter dem neuen Unternehmens- und Markennamen Salt.
Am vergangenen Sonntag waren die Schweizer wieder dazu aufgerufen, über zwei Volksinitiativen abzustimmen. Die Initiatoren der Referenden haben offensichtlich sehr weit an den Vorstellungen der Stimmbürger vorbei geplant – angenommen wurde weder die Energiesteuer- noch die Familien-Initiative.
Schweizer Medien spekulierten in der vergangenen Woche, welchen Kurs die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrer Zinspolitik künftig einschlägt. Erwartet wird eine Steigerung der negativen Zinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab sich indessen optimistisch, dass die Euro-Staaten vom Anleihenkaufprogramm der EZB, das am heutigen Montag startet, sehr bald profitieren werden.