Seit Jahrtausendwende: Banken ziehen sich aus Hunderten von Gemeinden zurück

Seit der Jahrtausendwende hat ein Fünftel aller Schweizer Bankfilialen dichtgemacht. In immer mehr Gemeinden gibt es keine bedienten Bankschalter mehr. So haben 348 Schweizer Gemeinden seit der Jahrtausendwende keine Bankfiliale mehr. Zu diesem Resultat kommt eine Untersuchung der „Handelszeitung“ anhand von Telefonbucheinträgen für die Jahre 2001 bis 2017.

Es ist die erste Datenanalyse dieser Art, die den Strukturwandel im Finanzbereich auf der Ebene einzelner Gemeinden dokumentiert.

Der Wandel trifft Gemeinden wie Breggia im südöstlichsten Zipfel des Tessins, wo in den letzten 16 Jahren vier Banken verschwunden sind. Breggia hält damit den Negativrekord: Die Gemeinde weist den grössten Schwund an Filialen unter allen von Banken verlassenen Gemeinden auf. Dahinter folgen La Baroche im Kanton Jura, Schwerzenbach in Zürich und Mettauertal im Aargau. Von hier verabschiedeten sich gemäss der HZ-Zählung je drei Bankfilialen.

Die Liste zeigt, dass das Bankensterben kein Problem nur von Berggebieten und Randregionen ist, sondern quer übers ganze Land stattfindet. Am stärksten betroffen ist der Aargau. Aktuell gibt es in 98 von 213 Gemeinden im Kanton mindestens eine Bankfiliale. Zur Jahrtausendwende hatten noch 148 Gemeinden eine Bank. 51 Gemeinden sind somit zu bankfreiem Territorium geworden. Ähnlich grosse Werte ergibt die Zählung in Bern, Waadt und Zürich.

Ein Grossteil der Schliessungen geht auf die Raiffeisen-Gruppe zurück. In der dortigen Zentrale weist man auf veränderte Bedürfnisse hin. „Kunden nutzen nicht mehr nur die lokale Infrastruktur, sondern auch elektronische Dienstleistungen. Der Bankschalter wird als Bargeldbezugsort unwichtiger.“ So würden Geschäftsstellen an wenig frequentierten Lagen geschlossen.

 

Quelle: Handelszeitung
Artikelbild: Symbolbild © Tibor Ritter- shutterstock.com

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