Management ohne Kompromisse: Konsequent zu erfolgreicher Führung

Als Manager oder Führungskraft sind Sie dafür verantwortlich, dass Ihr Unternehmen rundläuft. Sie müssen den Überblick behalten, organisieren, koordinieren, delegieren und kooperieren und ackern deshalb oft an vielen Fronten zugleich. Wenn die gewünschten Ergebnisse trotzdem ausbleiben, weil Sie ständig Sand im Unternehmensgetriebe finden, wird es Zeit,  die wichtigste Führungsstellschraube zu drehen: Konsequenz im Denken und Handeln.

Wo von einem konsequenten Führungsstil gesprochen wird, bildet sich schnell ein schaler Beigeschmack von Härte und Strafe. Dabei ist gelebte Konsequenz kein mittelalterliches Instrument der Züchtigung, sondern gerade in disruptiven Zeiten des permanenten Wandels die Grundlage für Effizienz und Effektivität in Unternehmen. Nur wo Mitarbeiter und Führungskräfte Dinge verbindlich vereinbaren und konsequent zu Ende denken, bleiben Innovation und Erfolg keine Zufallsprodukte.

Schluss mit Tradition

Sind Sie ergebnisorientiert? Diese fast rhetorisch klingende Frage wird schnell und oft bejaht. Trotzdem checkt der Chef allmorgendlich die Produktionshalle oder der Teamleiter sitzt bei jedem Meeting gehetzt in der Ecke, obwohl seine Anwesenheit nicht notwendig wäre. Steigert das wirklich die Produktivität oder ist es einfach Routine? Lernen Sie, solch alte Zöpfe konsequent abzuschneiden – und das nicht nur bei alten Gewohnheiten, sondern auch bei Methoden, die ihren Zenit lange überschritten haben.

Aussagen und Handlungen à la „Das haben wir immer schon so gemacht“ bringen Sie zielsicher ins Mittelmass, niemals aber an die Spitze. Eliminieren Sie den verlockenden Aktivitätswahn und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie am Ende erreichen wollen. So schaffen Sie Zeit, um neue, kreative und objektiv bessere Vorgehensweisen zu reflektieren.



Schluss mit falschen Prioritäten

Insbesondere jetzt zum Jahreswechsel hin tönt es von allen Seiten: „Wie schnell das Jahr verflogen ist. Und wieder nichts von den guten Vorsätzen realisiert.“ Auf die Frage nach dem Warum kommt die feige Antwort: „Keine Zeit gehabt.“ Feige deshalb, weil sich der, der keine Zeit hat, im Kern nur um klare  und bewusst gesetzte Prioritäten drückt. Was ist wirklich wichtig, dringend und kann nur von Ihnen gemacht werden? Was kann weg? Wer mehr als drei Prioritäten hat, hat eigentlich keine. Denn wo alles von hoher Wichtigkeit ist, ist gar nichts mehr wichtig. Denken Sie auch hier wirklich nach, bevor Sie machen. Scheinbare Prioritäten auszuradieren kostet zwar Mut, spart dafür aber Zeit, Energie und Nerven.

Schluss mit Perfektionismus

Sie feilen wieder und wieder an letzten Kleinigkeiten, während Ihre Konkurrenz ein Produkt nach dem anderen auf den Markt wirft – und schon längst Gewinne einfährt. Gerade bei grossen, komplexen Projekten neigen wir dazu, uns nach allen Seiten hin abzusichern und die Motivation im wahrsten Sinne tot zu analysieren. Dabei vergessen wir eins: Es geht darum, als erster mit einem guten Produkt am Markt zu sein und nicht darum, das perfekte Feature-Monstrum mitzubringen. Optimieren können Sie immer noch. Konsequenz zu erzeugen, bedeutet eben auch: Geschwindigkeit aufzunehmen und Impuls zu gewinnen.

Schluss mit Macher-Denken

Wenn Sie sich von Überpriorisierung und Kontrollwahn distanzieren, gewinnen Sie noch mehr, nämlich die Freiheit, Dinge zu delegieren. Oft verleihen wir jemandem, der dauerhaft busy ist, das Attribut des „Machers“. Eine Führungskraft, die alles selbst managen will, vergibt jedoch nicht nur wertvolle Zeit, sondern verrät auch mangelndes Vertrauen in ihr Team. Delegieren hat zwei ganz direkte Vorteile: Sie schaffen Raum für echte Managementaufgaben: Konzepte, Planung, Strategien. Darüber hinaus spornt das geschenkte Vertrauen Ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen an.

Schluss mit Unzuverlässigkeit

Wo Chaos und Unsicherheit herrschen, haben Sie als Führungskraft keine Chance mehr. Sie müssen sich auf Ihre Mitarbeiter verlassen können und diese sich auf ihre Kollegen. Geplatzte Meetings, überschrittene Deadlines und fadenscheinige Ausreden torpedieren Ihr Unternehmen schneller als Sie „gesehen, gelacht, gelocht“ sagen können. Damit muss Schluss sein! Mit der Formel „VVV“ sorgen Sie für klare Absprachen und erfüllte Zusagen in Ihrem Unternehmen:

  • Vereinbarung heisst eine gegenseitige Übereinkunft bezüglich der Erwartungen und den dafür notwendigen Vorgaben.
  • Verbindlich ist, wer eine Vereinbarung unter Berücksichtigung aller relevanten Notwendigkeiten und Möglichkeiten schliesst und einhalten will.
  • Verlässlich ist, wer Vereinbarungen hält oder rechtzeitig neu verhandelt.

Etablieren Sie diese Grundsätze und weisen Sie zukünftig bei Absprachen deutlich darauf hin. Statt eines unreflektierten: „Ich erwarte die Präsentation morgen auf meinem Tisch“, klären Sie, ob Ihr Mitarbeiter über die notwenigen Ressourcen für die Aufgabe verfügt (Zeit und Kompetenz). Dann halten Sie Ihre Erwartung verbindlich fest: „Wir haben also eine Vereinbarung. Morgen um 10 Uhr legen Sie mir die Präsentation vor. Ich verlasse mich auf Sie und bin gespannt auf Ihre Ausarbeitung.“

Schluss mit falscher Toleranz

Wenn der Erfolg Ihres Unternehmens also massgeblich davon abhängt, wie verlässlich Sie und Ihre Mitarbeiter miteinander umgehen, dann ist Toleranz an dieser Stelle nicht nur überflüssig, sondern schädlich. Eine konsequente Vereinbarung enthält kein „eventuell“. Das bedeutet auch, dass Unzuverlässigkeit einer Konsequenzmechanik unterliegen muss. Wird eine klare Vereinbarung gebrochen, muss das absehbare Folgen haben, denn wo nichts passiert, wenn nichts passiert, passiert nichts.

Wichtig ist, dass Sie diese Konsequenzmechanik im Vorfeld für sich definieren. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie bei jedem Verstoss anders, und damit inkonsequent, reagieren. Sprechen Sie zum Beispiel jede Unzuverlässigkeit offen an, ohne in persönliche Angriffe zu verfallen. Ein einfaches „Ich halte Sie hier für unzuverlässig“ wirkt oft Wunder. Die Schuldgefühle, die unweigerlich ausgelöst werden, sind ein wertvoller Schritt hin zu mehr Verlässlichkeit und Re-evaluation der eigenen Arbeitsweise.

Schluss mit leeren Worten

Oft sind die ersten Massnahmen für mehr Konsequenz unpopulär. Stellen Sie sich auf Widerstand ein und darauf, wie er überwunden und notfalls gebrochen wird. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter darin, Konsequenz als einen Sport zu sehen, der Ihr Unternehmen fit für die Zukunft macht. Installieren Sie ein Verlässlichkeitsschwein. Wer etwas verschwitzt, steckt ein paar Euro hinein, und zwei Mal im Jahr gehen Sie vom Erlös mit dem Team nett essen. Wichtig ist nur, dass jeder weiss: Das Schwein ist nicht zum Freikaufen gedacht.

Also: Schluss mit „irgendwie“ und „vielleicht“

Wenn Sie das nächste Mal Sand aus dem Unternehmensuhrwerk fegen, denken Sie daran, dass Konsequenz bei Ihnen als Führungskraft beginnt. Werden Dinge „irgendwie“ erledigt und Abgabetermine „vielleicht“ eingehalten, kann Ihr Unternehmen auf Dauer nicht an der Front mitmischen. Vereinbarungen müssen konsequent eingehalten und Versäumnisse ebenso konsequent sanktioniert werden. Das klingt nach Härte, ist aber nichts weiter als ein offener, klarer Führungsstil, auf den sich Ihre Mitarbeiter einstellen können. Nur mit dieser Verlässlichkeit – die bei Ihnen ihren Ursprung finden muss – erreichen Sie den geplanten Erfolg.

 

Titelbild: Matthias Kolbusa (© Matthias Kolbusa)

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