Wie der Umgang miteinander im Business besser wird

Unsere Geschäftswelt ist durch und durch rational, von harten Fakten, Absatzzahlen und Gewinnmargen geprägt, die unseren Alltag bestimmen. Umso erstaunlicher, dass der entscheidende Faktor, ob ein Geschäft zustande kommt oder nicht, oftmals der ist, ob ein(e) Unternehmen/Marke/Produkt/Dienstleistung und ein Unternehmer/Mitarbeiter/Verkäufer vertrauenswürdig ist.

Je wahr(-haftig)er und (auf-)richtiger Menschen auftreten, also auch Emotionen zeigen, umso schneller und leichter gelingt und umso erfolgreicher ist die Zusammenarbeit. „Vertrauen“, so Khalil Gibran, „ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“

Vertrauen kann man gewinnen, verlieren, verspielen, missbrauchen, geniessen. Es lässt sich schenken und fassen, einflössen und aussprechen. Vertrauen schafft Nähe und stärkt uns – nicht nur persönlich, sondern auch im Umgang mit anderen. Wir alle erleben Vertrauen als elementaren Wert.

Wie vertrauenswürdig jemand ist …

… entscheidet unser Gehirn, noch bevor wir bewusst darüber nachdenken. Die Amygdala, Teil des limbischen Systems in unserem Gehirn, stuft in Sekundenbruchteilen Gesichtszüge als mehr oder minder vertrauenswürdig ein. Auch wenn sich dieser Vorgang rational nicht begründen lässt, ist er wissenschaftlich erwiesen.

Ganz einfach ausgedrückt: Mundwinkel nach oben schaffen Vertrauen, Mundwinkel nach unten werden negativ bewertet. Dass Khalil Gibran das Vertrauen im Herzen angesiedelt hat, sei ihm nachgesehen – er war Philosoph und kein Gehirnforscher. Die Karawane des Denkens erreicht es trotzdem nicht. Denn wer Vertrauen hat, muss nicht unbedingt alles beweisen, sondern kann die Dinge laufen lassen – in dem Bewusstsein, dass alles gut wird. Schliesslich werden die rationalen Punkte auch so abgearbeitet.

Es gehören immer zwei dazu

Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit: Der eine kann es nur dann besitzen, wenn es ein anderer schenkt. Der eine verliert es, wenn es der andere entzieht. Vertrauen wird ausgelöst durch individuelle Empfindungen, ist also immer etwas sehr Persönliches und Subjektives – in beide Richtungen.

Nie gestaltet es sich objektiv und neutral. Eines steht dabei fest: Vertrauen bindet Menschen stärker aneinander. Gäbe es das menschliche Urvertrauen nicht, wären wir wohl alle um ein Vielfaches skeptischer und das Zusammenleben würde sich grundsätzlich schwieriger gestalten. Würde in Unternehmen kein gewisses Mass an Vertrauen herrschen, würden die Kosten des Controllings um ein Vielfaches steigen.

Das Vertrauen, das wir haben und geben, vereinfacht unser Miteinander in allen Bereichen. Informationen lassen sich leichter austauschen, weil ich mich darauf verlassen kann, dass der andere sorgfältig damit umgeht. Die Kommunikation wird erleichtert, weil ich offen sprechen kann. Und Entscheidungen werden schneller getroffen, weil ich weiss, dass ich mich auf den/die andere/n verlassen kann.

Alles beginnt beim uns(erem) SELBST

Wir Menschen neigen dazu, eher zu kritisch uns selbst gegenüber zu sein. Wir kämpfen mit Glaubenssätzen wie „Ich bin nicht gut genug für…“ oder „Ich bin es nicht wert, dass…“. Ganz nebenbei geschieht dabei folgendes: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schwindet. Um (Selbst-)Vertrauen zu entwickeln oder zu stärken ist es deshalb hilfreich, öfter einmal die eigenen Erfolge aufzuschreiben.

Notieren wir, was uns in den letzten Tagen und Wochen gelungen ist, fangen wir ein positives Gefühl ein und können uns auch in der Zukunft wieder daran erinnern. Schwarz auf weiss steht vor uns, was wir alles geschafft haben und dass wir in der Lage sind, Pläne anzugehen und umzusetzen. Dies geschieht übrigens völlig unabhängig davon, wie das Ganze letztendlich ausgeht – schliesslich steht das auch nicht immer in unserer Macht!

Punkt für Punkt können wir so auf unser Selbstbewusstseinskonto einzahlen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst. Wir überzeugen uns praktisch selbst, dass es richtig ist, uns heute und in Zukunft mehr zu vertrauen. Oder wie der Dichter Matthias Claudius sagte: „Die grösste Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.“ Warum sich diese Ehre also nicht auch selbst erweisen?

Warum Vertrauen nicht gleich Vertrauen ist

Das Gefühl der mangelnden Sicherheit begleitet uns täglich. Ob Naturkatastrophen oder politische Umwälzungen – was wir in den Nachrichten zu hören bekommen, verunsichert und führt dazu, dass wir eigentlich keinem mehr trauen können. Trotzdem oder gerade deswegen müssen wir im Kleinen einfach öfter einmal Vertrauen schenken. Das sogenannte situationsbasierte Vertrauen ist eine Vorstufe des echten Vertrauens, weil wir es manchmal schnell – eben einfach aus der Situation heraus – geben.

Um die Chance darauf zu vergrössern, setzen viele Unternehmen oder Menschen bereits im Vorfeld eines persönlichen Umgangs miteinander auf vertrauensbildende Massnahmen, indem sie beispielsweise erst einmal mehr Informationen geben. Häufig anzutreffen ist die Form des eigenschaftsbasierten Vertrauens, das sich auf die grundsätzliche wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit des Gegenübers bezieht.

Wenn vermeintlich auch sehr subjektiv, greift hier – wie oben beschrieben – aber auch unser Gehirn steuernd und in den meisten Fällen mit der richtigen objektiven Schlussfolgerung ein. Schliesslich gibt es noch das identifikationsbasierte Vertrauen, das auf gemeinsamen Werten und Normen beruht.

Vertrauen hilft beim Outside the box-Denken

Perfektionisten neigen dazu, die an sie gestellten Aufgaben zu 100 %, nein 110 %-ig zu erledigen. Natürlich spricht nichts gegen Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit, sofern diese in einem gesunden Verhältnis zur Aufgabe und zum Ergebnis stehen. Dabei zählt für Perfektionisten übrigens nicht nur die Sicht des Auftraggebers, sondern vor allem die eigenen überspitzen Ansprüche. Natürlich vertrauen wir einem Menschen mit perfektionistischen Ansprüchen leichter, weil wir uns auf ihn verlassen können.

Schwieriger wird es oft, wenn wir mit diesem Perfektionisten zusammenarbeiten müssen. Dann verlieren wir das anfängliche Vertrauen vielleicht wieder, weil wir merken, dass alles nur langsam und mühsam vorwärts geht und das Ergebnis den Aufwand in keiner Weise rechtfertigt. Perfektionisten leiden meistens zwar selbst auch unter ihrem Zwang – doch gelingt es den wenigsten, loszulassen. Nicht alles unter Kontrolle zu haben, raubt ihnen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, auch mit ungeahnten Situationen umgehen zu können. Einfach einmal den inneren Schweinehund zu überwinden und eine Sache spontan anzugehen (oder eben auch liegen zu lassen) – genau für dieses Outside the box-Denken braucht der Mensch Vertrauen.


Für das Outside the box-Denken braucht der Mensch Vertrauen. (Bild: Melpomene – Shutterstock.com)

Eigentlich ist es gar nicht so schwierig: Sind wir konkruent, also ganz wir selbst, werden wir nicht nur als authentisch, sondern auch als vertrauenswürdig wahrgenommen. Tun wir dann auch noch, was wir versprochen haben, wächst das Vertrauen unseres Gegenübers weiter.

Das Gefühl der Verlässlichkeit entsteht also durch die Übereinstimmung von Aussage und Handeln. Zudem baut Vertrauen auf Ehrlichkeit und Respekt auf. Kongruente Menschen haben ausserdem einen weiteren Vorteil: Durch das Ruhen in sich selbst, können sie sich meist schneller und besser voll und ganz dem Gesprächspartner zuwenden. So gewinnen sie alleine schon dadurch Vertrauen, weil sie Menschen gut zuhören und sich so besser in deren Welt hineindenken können. Solch intensive Gespräche geben Sicherheit und erfüllen die Voraussetzung für wachsendes Vertrauen. Danke für Ihr Vertrauen!

Erfolgs-Event „No Limits!“ am 5./6. November 2016

In 48 Stunden mehr erreichen als in den vergangenen drei Jahren

„Ohne Grenzen leben – also „No Limits!“, das ist Marc M. Galals Lebensmotto. Am 5. und 6. November 2016 zeigt er bereits zum dritten Mal auf, wie tiefsitzende Glaubenssätze uns daran hindern, richtig erfolgreich zu sein. Weitere Informationen unter www.marcgalal.com/nolimits.

 

Artikelbild: OPOLJA – Shutterstock.com

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Mehr zu Marc M. Galal

Marc M. Galal ist Experte für Verkaufspsychologie und Verkaufslinguistik. Er ist lizenzierter Trainer der Society of NLP (USA) und wurde als Top Speaker 2014 ausgezeichnet. Mehr als 1,3 Mio. Menschen kennen die von ihm entwickelte und weltweit patentierte nls®-Strategie. Zu seinen Kunden gehören u. a. Generali Lloyd, Axa, Toyota, Renault und Altana Pharma.

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