Wie komme ich als privater Dienstleister zu meinen Kunden?
VON Agentur belmedia GmbH Dienstleistungen
Als Sprachtrainer, Babysitter, Handwerker, Masseur, Computerfachmann, Texter oder anderweitiger Dienstleister können Sie heute das Internet prima zur Kundenakquise nutzen. Bieten Sie Ihre Dienstleistungen zum Beispiel einfach in einem virtuellen Marktplatz an und profitieren Sie von der enorm grossen Reichweite dieser Plattformen.
Wie Sie offline Kunden finden, wissen Sie sicher: Mund-zu-Mund-Empfehlungen, inserieren, Schwarze Bretter nutzen und vor Ort Kontakte knüpfen. Online funktioniert die Akquise nicht viel anders. Es geht darum, sich öffentlich zu präsentieren und bemerkbar zu machen, Kontakte herzustellen und zu pflegen. Letztendlich wird man durch Leistung überzeugen und neue Kunden durch Empfehlungen generieren.
Virtuelle Marktplätze – grosse Chancen, kleine Risiken
Ein virtueller Marktplatz wird von einem oder vielen Marktanbietern betrieben. Die Plattform stellt alle Strukturen und technischen Funktionen zur Verfügung, die zur Kontaktaufnahme und zur Abwicklung der Transaktionen nötig sind. Auf diese Weise ist es den Anbietern und Suchenden möglich, sehr viele Interessenten zu erreichen. Dabei zeigt die junge Plattform einer Startup-Unternehmung, wie auf einem solchen Marktplatz für Dienstleistungen die Möglichkeiten der heutigen virtuellen Zeit voll genutzt werden können.
Virtuelle oder elektronische Marktplätze werden zu privaten Verkäufen und Angeboten genauso genutzt wie für den Business-Bereich. Insgesamt werden auf solchen Plattformen allgemein Produkte und Dienstleistungen jeder Art offeriert. Die Portale können branchenspezifisch angelegt sein oder branchenübergreifend. Sind sie branchenspezifisch, nennt man sie vertikale Plattformen, branchenübergreifend heissen sie horizontal.
Wer einen virtuellen Marktplatz nutzen will, geht kaum Risiken ein und profitiert von der grossen Chance, mit seinem Angebot von sehr vielen Menschen wahrgenommen zu werden. Sogenannte B2B-Netzwerke funktionieren sogar weltweit. Kompass.com ist zurzeit die grösste globale B2B-Plattform, an die 60 Länder angeschlossen sind. Hier werden 3 Millionen Firmen und Unternehmen gelistet. Die Risiken bestehen lediglich darin, dass man auf unangenehme Personen und Betrüger trifft, die man aber melden kann. Zudem kann natürlich der Account gehackt werden, wie unlängst bei ebay geschehen. Dieses Risiko hat man im Web aber überall.
Wer möglichst viele virtuelle Marktplätze finden und testen möchte, der kann gleich die Suchmaschine eMarketservices.com aufrufen, sich dort registrieren und auf mittlerweile 700 internationale Marktplätze zugreifen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an kleine und mittlere Unternehmer.
Aufgrund des Überangebotes an virtuellen Marktplätzen hat der Nutzer natürlich die Qual der Wahl. Welche der Plattformen soll es denn sein oder wie viele sollte man nutzen?
Virtuelle Jobbörsen fast wie Sand am Meer
Immer mehr Jobbörsen und Jobportale für die Schweiz werden gegründet. Wenn Sie alle Jobbörsen finden möchten, nutzen Sie einfach die Google-Suche und geben Sie „Jobs Schweiz“ ein. Die aufgelisteten Jobportale sind alle ähnlich aufgebaut. Sie funktionieren über ein Suchfeld. Geben Sie hier Ihren Beruf ein und meist finden Sie schon entsprechende Job-Angebote, die Sie sich näher anschauen können. Meist können Sie diese Suche auch ohne Registrierung im entsprechenden Portal nutzen.
Doch taucht nicht jeder interessante Job und jede Stelle in diesen Portalen auf. Nutzen Sie unbedingt auch die normale Google-Suche, um Jobs zu finden, die beispielsweise nur auf firmeneignen Websites ausgeschrieben sind. Hierfür geben Sie verschiedene Suchbegriffe und Wortkombinationen in die Google-Suche ein.
Ich selbst werde als Online-Texterin beispielsweise öfters fündig, wenn ich „Redakteur Mode“ oder „Wordpress Texter“ oder „Online-Texter Mode“ und viele weitere Variationen eingebe. Versuchen Sie dies immer mal wieder, so finden Sie einige interessante Jobs und Stellenangebote von Firmen und Unternehmen, die diese Jobportale nicht nutzen und nur gezielt inserieren und dazu nur noch auf der eigenen Website. Diese Fundstücke, die im World Wide Web untergehen, sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
Netzwerk-Plattformen – bezahlte Mitgliedschaften, die sich auszahlen können
Neben den Jobportalen, die für jedermann geöffnet sind, gibt es auch noch die Portale, die auf Networking setzen. Für die Schweiz sind zwei empfehlenswert und interessant: bnischweiz.ch und svnm.ch. Beide Netzwerke kann man nur über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft nutzen.
BNI – professionelles Netzwerk für Empfehlungsmarketing
Das BNI ist ein international angelegtes Unternehmernetzwerk für Geschäftsempfehlungen. Das Besondere daran: Es gibt hier bestimmte „Chapter“ bzw. Kleingruppen für die Mitglieder. In diese wird pro Beruf oder Berufssparte nur ein Vertreter aufgenommen. In den Gruppen gibt es verschiedene Aufgaben zu erledigen und ein Führungsteam. Man trifft sich in den Gruppen einmal in der Woche. Die Treffen erfolgen nach einem bestimmten Ablauf, dies ist sogar weltweit festgelegt. Meist finden sie früh, also vor Arbeitsbeginn statt, z. B. als ein gemeinsames Frühstück.
Zunächst tauscht man sich allgemein aus. Dann wird das Treffen vom sogenannten Chapterdirektor eröffnet. Dieser begrüsst die Besucher und stellt das BNI-Konzept vor. Dann kommt es zu einer sogenannten „Trainings-Einheit“, in der einzelne Mitglieder ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen weitergeben. Anschliessend stellt sich in einer 60-Sekunden-Präsentation (Elevator Pitch) jedes Mitglied und jeder Gast kurz vor. Danach gibt es eine 10-Minuten-Präsentation, in der jede Woche ein anderes Mitglied seine Arbeit oder seine Projekte vorstellt. Das Treffen schliesst mit einer Engagement-Runde, in der die Mitglieder vorweisen, was sie in der Woche für das Chapter getan haben. Dabei geht es um Weiterempfehlungen, beruflichen Einsatz für andere Mitglieder und Engagement allgemein für den eigenen Kreis.
Trotz der strengen Strukturen ist man hier doch nicht so eingebunden, wie es scheint. Man darf auch Kontakte ausserhalb des Netzwerks empfehlen. Die Chapter-Kollegen sollen sich auch erst gut kennenlernen und einschätzen können, bevor sie sich gegenseitig empfehlen. Natürlich ist man nicht nur auf das eigene Chapter angewiesen, sondern darf auch andere Chapter besuchen. Auch besteht die Möglichkeit, Nichtmitglieder als Besucher mitzubringen. Für grössere Erfolgschancen bietet das Netzwerk eigene Workshops an. BNI baut darauf, dass die verschiedenen Chapter auch untereinander kooperieren.
Trotz der anfallenden Kosten (Mitgliedschaft, Aufnahmegebühr, weitere Aufwendungen) kann nicht jeder Mitglied bleiben und werden. Jedes Jahr muss man sich aufs Neue bewerben. Dadurch haben langjährige Mitglieder einen besonderen Vertrauensstatus.
Was gewinnt das Mitglied durch eine Teilnahme?
Wer für ein Jahr dabei war und diese Art des Netzwerkens und des strukturierten Gruppengeschehens mag, kann abhängig vom eigenen Engagement sehr davon profitieren. Durch die regelmässigen Präsentationen werden die Mitglieder in punkto souveränes Auftreten und Selbstvermarktung enorm geschult. Das System ist kommunikationsfreudig angelegt. Wer sonst Schwierigkeiten hat, offen auf Menschen zuzugehen, lernt hier einiges dazu und überwindet Hemmungen. Mitglieder, die viel empfehlen und empfehlenswert sind, können ihren Umsatz durch das Netzwerken enorm steigern. Natürlich müssen einem diese Art der Kooperation und das Eingebundensein in einem System auch liegen.
SVNM – der Schweizerische Verband für Network Marketing
Ein anderes Modell für modernes Netzwerken ist der SVNM. Dieser Verband bietet seinen Mitgliedern viele Dienstleistungsangebote wie Weiterbildungsseminare mit Diplomabschluss und andere Ausbildungsseminare. Der Verband pflegt für seine Mitglieder Kontakt zu verschiedenen Behörden und Ämtern, aber auch zu weiteren Verbänden und auch zu Politikern mit Einfluss. Die Mitglieder können Beratungen und fachmännische Auskünfte in den Bereichen Steuer, Recht, Versicherungen, Unternehmensgründung etc. nutzen und mit finanziellen Vergünstigungen rechnen. Mitglied werden darf jeder, der einen Firmensitz in der Schweiz hat und seit mindestens einem Jahr am Schweizer Markt tätig ist. Das Unternehmen sollte Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Zurzeit kostet der Mitgliedsbeitrag pro volles Jahr 250 CHF. Tritt man später im Jahr ein, wird es günstiger.
Soziale Netzwerke – Kontakte querbeet
Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, G+, Xing und LinkedIn bieten auch sehr viele Möglichkeiten, Aufträge in allen Berufssparten zu bekommen. Hierfür ist es nötig, sich ein aussagekräftiges Profil zuzulegen. Wer geschäftlich und seriös im Internet unterwegs ist, sollte kein zu privates und persönliches Profil anlegen. Dies wäre kontraproduktiv. Je nach Berufssparte darf es aber sympathisch, kreativ und ansprechend gestaltet sein.
Wenn Sie eine kreative Dienstleistung wie Fotografie, Medien-Design oder Texten anbieten, sollte Ihr Profil gar nicht zu streng und seriös wirken, denn sie verkaufen Kreativität! In anderen Berufssparten ist virtuell präsentierte Seriosität aber ein Muss. Passen Sie Ihr Profil inhaltlich und optisch genau auf Ihre Dienstleistung hin ab. Füttern Sie alle Profile mit ausreichenden Informationen, damit potentielle Kunden schnell erfahren, was Sie von Ihnen bekommen können. Heben Sie sich dabei von Ihrer Konkurrenz ab und holen Sie sich Hilfe von erfahrenen Web-Designern und Textern, wenn es Ihnen schwerfällt, Ihr eigenes Angebot angemessen zu präsentieren.
Ist Ihr Profil erstellt, kann es losgehen mit dem Netzwerken. Seien Sie kommunikativ und aufgeschlossen und suchen Sie selbst nach Kontakten. Die sozialen Netzwerke sind keine Einbahnstrasse! Keinesfalls darf man sie nur für die eigenen Zwecke nutzen und beispielsweise nur die eigenen Links posten. Netzwerken heisst, sich auch für andere User zu interessieren. Das bedeutet, Sie sollten auch die Postings Ihrer Kontakte durchschauen, liken und kommentieren. Zeigen Sie Interesse an den Angeboten der anderen Mitglieder und seien Sie kooperativ!
Natürlich werden Twitter und G+ in erster Linie dazu genutzt, das eigene Angebot darzustellen, aber Sie gewinnen mehr Kontakte, Follower und damit mehr Reichweite, wenn Sie auch selber kommunikativ sind und gute Beiträge anderer Nutzer belohnen, mit weiterem Teilen, Retweets und positiven Kommentaren.
Xing und LinkedIn sind Business-Netzwerke, die nur für berufliche Kontakte genutzt werden. Hier ist ein seriöses Auftreten Pflicht, während es bei Facebook, G+ und Twitter auch mal locker und witzig zugehen darf. Jedes dieser Portale ist anders, und leider macht es keinen Sinn, überall dasselbe zu posten. Natürlich kann man Links zu seinem Angebot, eigenen Blogbeiträgen in allen Portalen posten, aber trotzdem herrscht in jedem der Netzwerke eine andere Tonalität, der man sich anpassen sollte.
Ein aussagekräftiges Profil auf Xing und LinkedIn lockt alleine über die Suchbegriffe viele potentielle Kunden an. Nutzen Sie für Ihre Dienstleistung, egal in welchem Bereich sie angesiedelt ist, wenigstens eines der beiden Portale und machen Sie sich mit ihren Strukturen vertraut. Auch hier sollten Sie Kontakte suchen und pflegen, indem Sie sich für die Beiträge der anderen interessieren und das Interesse öffentlich demonstrieren. Sie brauchen aber nicht jeden Tag online zu sein und alle Portale ständig zu pflegen. Es reicht auch, hin und wieder präsent zu sein. Xing und LinkedIn bieten beide die Möglichkeit in bestimmte Themen- oder Jobgruppen einzutreten. Hier werden oft gute Jobs gepostet oder man kann sich und sein eigenes Angebot vorstellen.
Facebook ist mittlerweile auch ein virtueller Ort geworden, an dem Geschäfte ausgehandelt und Jobs vermittelt werden. Treten Sie hier in eine Gruppe ein, die zu Ihrem Beruf passt. Achten Sie die Gruppenregeln und Sie werden schnell potentielle Kunden finden, auch ohne viel aktiv zu sein. Natürlich geht es auf Facebook recht zwanglos zu. Die einzelnen Jobgruppen sind nur so gut, wie sie geführt werden.
Konfliktpotential und Schwierigkeiten gibt es hier wie überall im Web. Trotzdem ist es auf Facebook leicht, seine Dienstleistung anzubieten und auch auf Jobgesuche einfach per persönlicher Nachricht zu antworten. Die Kommunikation via Facebook hat ebenso viele Vorteile, sie geht sehr schnell und man kann alles Wichtige rund um den Job im Chat zeitnah klären, während Mails nur zeitversetzt ankommen. Facebook ist auch im Business-Bereich ein wichtiges Kontaktmedium geworden, das jeder Dienstleister für sich nutzen kann und sollte. Dazu gehört natürlich etwas Erfahrung mit diesem Medium.
Eigene Websites und Blogs
Um eine eigene Website kommt heutzutage kein Dienstleister mehr herum. Denn die Website ist die virtuelle Visitenkarte. Sie hilft allen Interessenten Ihr Angebot kennenzulernen, schnell Kontakt mit Ihnen aufzunehmen und sich über Ihr Angebot zu informieren. Auch wenn Sie mit Ihrer Dienstleistung nicht bei Google in den ersten Seiten erscheinen wollen, erfüllt Ihre Website einfach wichtige Dienste. Wenn Sie diese in Branchenverzeichnisse eintragen und in Ihren verschiedenen Profilen im Web hinterlegen, finden die Kunden schneller zu Ihnen als ohne.
Ein firmeneigener Blog steigert diese Möglichkeiten noch. Sie erreichen mit Neuigkeiten aus Ihrem Business via Twitter und Facebook viele Menschen, die Sie offline niemals erreichen würden! Das gilt selbstverständlich für alle Berufssparten, egal, ob Sie Computerfachmann, Webdesigner, Logopäde, Therapeut, Masseur oder Malermeister sind. Eine aussagekräftige Präsenz im Web hilft Ihnen, stets neue Kunden zu gewinnen!
Networking allgemein – Do’s und Don’ts
Wenn Sie lieber ohne Verband, Chapter oder Mitgliedschaft netzwerken möchten, so sollten Sie einige Tipps von erfahrenen Networkern beherzigen. Allgemein gelten hier die Regeln: „Von nichts kommt nichts“ und „Geben und Nehmen“. Seien Sie also aktiv und kommunikativ!
Sind Sie mit anderen Networkern, potentiellen Kunden oder Kollegen in Kontakt, so vermeiden Sie folgende Verhaltensweisen:
- nur sich und das eigene Angebot darstellen
- Tipps, Informationen und Fachwissen der anderen aufnehmen, ohne etwas zurückzugeben
- zu sehr auf Verkaufen ausgerichtet sein
- das Netzwerk nur nutzen, wenn man etwas braucht
- zu persönlich werden, wenn man sich noch nicht wirklich kennt
- die Arbeit der Konkurrenz schlecht machen
Setzen Sie stattdessen auf positive Strategien:
- Schaffen Sie eine Win-win-Situation. Beide Seiten wollen einen Vorteil von der Begegnung haben.
- Wählen Sie Ihre Kontakte nicht wahl- und zahllos, sondern wohlüberlegt.
- Klasse statt Masse: Setzen Sie auf gute, statt viele Kontakte.
- Seien Sie für andere da und bringen Sie sich selbst mit ein.
- Netzwerken Sie in alle Richtungen.
- Vor allem anfangs ist Geben seliger als Nehmen.
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