Welche Kleidung können Frauen im Berufsalltag tragen?

Heutzutage sind flache Hierarchien in vielen Unternehmen selbstverständlich. Gleichzeitig wird die Individualität gross geschrieben: Wir wollen uns selbst ausdrücken. Gerade Frauen nutzen hierzu ihr Äusseres und verwenden viel Mühe darauf.

Zwar existieren vielfach keine offiziellen und strikten Vorschriften für Kleider, wie das früher durchaus der Fall war. Doch im Geschäftsleben gibt es immer noch eine ungeschriebene Kleiderordnung, die Frau unbedingt beachten sollte.

Welche Faktoren beeinflussen die Auswahl von Businesskleidung?

Jede arbeitende Frau muss sich bewusst sein, dass es nicht die eine goldene Regel oder die stets perfekte Kleidung für ihren Berufsalltag gibt. Vielmehr ist das abhängig von

  • der Branche, in der sie arbeitet,
  • der Position im Unternehmen,
  • den Kleidungsgepflogenheiten und Anforderungen der ausgeführten Tätigkeiten (Handwerk, Labor etc.),
  • den klimatischen Gegebenheiten sowie nicht zuletzt
  • von den eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Neben all diesen Faktoren ist es für alle Menschen im Berufsalltag sehr wichtig, sich trotz der zu verrichtenden Arbeit in der Kleidung wohlzufühlen und sich selbst zu gefallen. Allerdings ist trotz der fraglos selbstbestimmten und auf Individualität ausgerichteten Zeit, in der wir leben, einiges zu beachten.

Die Bedeutung des Äusseren in konservativen Branchen

Die Schweiz ist bekannt für ihr Bankenwesen. Die Bankenbranche gilt als konservativ. In dieser Branche wählen Frauen im Grunde ausnahmslos klassische Kleidung. Dies gilt für Damen, welche

  • in Kreditinstituten,
  • in Anwaltskanzleien,
  • in grossen Versicherungen,
  • im Vertrieb oder
  • im Aussendienst

arbeiten. Sie haben dabei mehr Möglichkeiten als die dort tätigen Männer, die meist in Anzug und Krawatte erscheinen. Zunächst sollten sich nicht nur Frauen in den genannten oder anderen konservativen Branchen daran halten, sondern auch solche, die in Schweizer Chefetagen tätig sind oder Kundenkontakt haben.

Warum ist das notwendig? Der äussere Eindruck kommuniziert immer ein bestimmtes Bild von uns. Es kann durchaus sein, dass die Frau in ihrem Beruf höchst kompetent ist, eine hohe Intelligenz besitzt, mit Menschen perfekt umgehen kann und jederzeit die Unternehmensleitsätze verkörpert. Doch das alles nutzt nichts, wenn ihr Äusseres nicht dazu passt.

Klassische Kleidung vermittelt dabei Souveränität und Ernsthaftigkeit und macht einen gepflegten Eindruck. Dieser vermittelt dem Kunde wiederum: Ich nehme dich ernst. Eine Dame, die formal gekleidet ist, stellt aber nicht nur sich selbst in diesem Sinne dar. Sie repräsentiert auch ihre Firma in einer angemessenen Weise. Wie wichtig dies für Schweizer Unternehmen ist, zeigt das Beispiel der Grossbank USB. Sie hat eine 44seitige Kleiderordnung für ihre Mitarbeiter herausgegeben, die alle möglichen Kleidungsbereiche umfasste.


Mit einem klassisch-dezenten Look liegt Frau im Geschäftsleben meist richtig. (Bild: © Sheftsoff Women Girls – shutterstock.com)

Klassische Kleidung

Frauen haben bei klassischer Kleidung etwas mehr Auswahl als Männer. Weibliche Mode in dieser Stilrichtung ist dezent und edel. Damen sollten Kostüme in gedeckten Farben wie Navy oder Schwarz bevorzugen. Auch Hosenanzüge sind absolut geeignet. Sämtliche Oberbekleidung sollte ohne Muster getragen werden, also unifarben sein.

Schmuck sollte zurückhaltend eingesetzt werden, ebenso wie Parfüm und Make-Up. Blusen sollten ebenfalls nicht zu auffällig sein, können aber getragen werden. Offene Schuhe eignen sich bei einem klassischen Stil nicht. Frauen in konservativen Branchen sollten Pumps tragen. Auf die Schuhe legt man in konservativen Branchen besonderen Wert. Sie sollten keinerlei Beschädigungen aufweisen und geputzt sein.

Zurückhaltung ist Trumpf

Bei einem klassischen Stil gibt es wenige Möglichkeiten, sich sexy zu kleiden. Dies sollte jedoch im Berufsalltag ganz allgemein tabu sein. Der Grund ist, dass eine zu suggestive Ausstrahlung automatisch den Eindruck der Kompetenz im Beruf – bei Kollegen wie bei Kunden – schmälert. Das sollten Frauen unabhängig davon, welchen Kleidungsstil sie wählen, beachten.

Daher sollten tief ausgeschnittene Dekolletees oder schulterlose Kleider niemals getragen werden. Ebenso meiden verantwortungsbewusste Frauen durchsichtige Einsätze: Dieser Hauch von Erotik ist im Berufsalltag unerwünscht. Miniröcke oder durchblitzende Unterwäsche (BH-Träger) sind nicht angemessen. Je konservativer die Umgebung, desto sparsamer sollte man mit Parfüm und – wie bereits erwähnt – mit allzu aufreizendem Make-Up aller Art umgehen.

Typische Berufskleidung

Die meisten Branchen heutzutage sind jedoch nicht als derart konservativ einzustufen. Es gibt alle möglichen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Selbstständige, Start-Ups oder andere Firmen, in denen „Business Casual“ den Ton angibt. Dieser Stil wird jedoch weltweit anders definiert, daher sollte man sich nicht auf den Begriff, sondern auf die Realität in der Firma verlassen. An der Westküste der USA bedeutet die Phrase nämlich, dass man in kurzen Hosen und Shirt erscheinen kann – in Europa wird mancherorts darunter verstanden, dass man lediglich die Krawatte seines Anzugs ablegen darf.

Irgendwo dazwischen liegt für die berufstätige Schweizerin die Wahrheit. Auch hier sind Hosenanzüge und Kostüme geeignet. Allerdings können Damen in der Regel durchaus Stilettos, Sandaletten oder andere offene Schuhe dazu tragen. Auch nicht allzu auffällige Muster und frische Farben, beispielsweise in Pastelltönen, sind hier geeignet. Hellere Kleidung passt gerade auch in den warmen Monaten recht gut. Leichtere und modische Kleidung ist durchaus zulässig und angenehmer im Frühling und Sommer.

Bei renommierten Damenausstattern wie PeterHahn.ch finden interessierte Frauen Inspirationen, die sie im Arbeitsalltag umsetzen können. Konkrete Ideen für Kleidung von Frauen im Beruf sind beispielsweise Blazer ohne Revers oder Blusen im Retrostil. Unter einem Sakko können die Berufstätigen ein Shirt tragen. Frauen sollten aber beachten, dass sie Blazer oder andere übergezogene Oberteile nicht ablegen, sofern enganliegende T-Shirts oder Bodys darunter tragen.

Gegen den Strom

Neben konservativen Firmen und Durchschnittsbetrieben gibt es auch bestimmte Branchen, in denen es anerkannt ist, mit seinem Äusseren gegen den Strom zu schwimmen. Dort hängt das Geschaffene stark mit der Persönlichkeit zusammen oder die Kleidung wird als Ausdruck einer modernen Einstellung verstanden.

Werbeagenturen, Designer, Künstler, andere IT-Betriebe sowie moderne Start-Ups sind nur einige Beispiele für diesen Trend. Zerrissene Jeans, Kapuzenpullis mit Graffiti-Motiven, knallbunte Kleidungsstücke oder selbst hergestellte Handtaschen sind nur einige modische Spielarten, die hier denkbar sind.

 

Oberstes Bild: © michaeljung – shutterstock.com

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