Jobmesse – Personalsuche mit Event-Charakter

Die Zeiten sind längst vorbei, als Firmen ihre Nachwuchskräfte hauptsächlich über Zeitungsannoncen suchten. Auch das Internet mit seinen zahlreichen Stellenbörsen ist heute nur eine Möglichkeit unter vielen für Personalmarketing. Jobmessen sind in den letzten Jahren eine immer beliebtere Form geworden, um sich kennenzulernen – eine Veranstaltungsform mit Event-Charakter.

Dieses Instrument hat sich vor allem bei besser qualifiziertem Nachwuchs bewährt. Eine interessante Variante, um auf sich aufmerksam zu machen und sich zu präsentieren. Das gilt übrigens für beide Seiten. Solch eine Veranstaltung ist ein unverbindliches Testgelände. Das macht sie sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus der Perspektive möglicher Bewerber attraktiv.

Unternehmen als Bewerber

Aus Unternehmenssicht steht eine Jobmesse ganz am Anfang einer ganzen Prozesskette von Massnahmen zur Personalgewinnung bzw. des Recruitments. Vorstellungsgespräche und konkrete Verhandlungen zur Einstellung folgen erst viel später. Es geht um das Vermitteln von  Informationen, Möglichkeiten und Erwartungen und die Darstellung der Vorteile als Arbeitgeber.

Gerade in Bezug auf spezialisierte und hoch qualifizierte Nachwuchskräfte sehen sich Unternehmen heute nicht selten selbst in der Bewerberrolle. In ingenieurwissenschaftlichen Bereichen oder bei IT-Berufen ist es sehr schwierig, offene Stellen zu besetzen. Da ist auch innerhalb der Unternehmen Fantasie gefragt. Ein hohes Gehalt oder das Versprechen von Aufstiegsmöglichkeiten reichen alleine oft nicht mehr, denn das bieten andere auch.

Viele Bewerber fokussieren bei der Wahl des Arbeitgebers zunehmend auf nicht-monetäre Aspekte. Da sind das Arbeitsklima, Möglichkeiten für die Work-Life-Balance, die Förderung geistiger und körperlicher Fitness oder die Unternehmensphilosophie zu nennen. Eine Jobmesse bietet eine gute Möglichkeit, auch auf solche Gesichtspunkte einzugehen.

Chancen für persönliche Gespräche

Aus Bewerbersicht bildet eine solche Veranstaltung die Chance, sich zu zeigen und Kontakte zu knüpfen. In einem persönlichen Gespräch kann man sich nachhaltig präsentieren, was mit dem kurzen Bewerbungsanschreiben plus Lebenslauf und Zeugnissen längst nicht so gelingt. Auch wenn bei einer Jobmesse der Andrang meistens recht gross ist, er ist immer noch vergleichsweise überschaubar im Verhältnis zur Anzahl Bewerbungen, die jeden Tag in den Unternehmen eingehen. Wer mit einem potenziellen Arbeitgeber ins Gespräch kommt, bezeugt sein besonderes Interesse und sticht damit schon mal aus der anonymen Masse heraus.

Jobmessen gibt es inzwischen in fast jeder grösseren Stadt. Hauptsächlich finden sie an Universitätsstandorten und anderen grossen Bildungseinrichtungen zur Berufsvorbereitung statt. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Massen-Events, auf denen sich zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichsten Bereichen präsentieren und die Tausende von Besuchern anlocken, bis hin zu intimen Veranstaltungen. Diese sind oft an ein spezielles Publikum gerichtet und haben nur eine überschaubare Ausstellerzahl. Es versteht sich von selbst, dass die Chancen für persönliche Gespräche bei einer solchen kleineren, spezifisch ausgerichteten Jobmesse wesentlich besser sind.


Die Teilnahme an Jobmessen als Instrument des Personalmarketings bietet sowohl Unternehmen als auch Bewerbern interessante Informationen. (Bild: Lisa-S / Shutterstock.com)
Die Teilnahme an Jobmessen als Instrument des Personalmarketings bietet sowohl Unternehmen als auch Bewerbern interessante Informationen. (Bild: Lisa-S / Shutterstock.com)


Kleinere oder grössere Veranstaltungen?

Welches Format für eine Jobmesse gewählt wird, müssen Aussteller und Besucher für sich selbst entscheiden. Es hängt ja nicht zuletzt von der jeweiligen Zielsetzung ab. Um allgemeine Informationen zu erhalten, kommt eine grössere Veranstaltung für Interessenten durchaus in Betracht. Wer aber konkret nach einer Stelle sucht, sollte gezielter auswählen. Auch aus Unternehmenssicht gibt es Argumente für umfangreichere oder kleinere Dimensionen. Soll ein breitenwirksames Image als Arbeitgeber vermittelt werden, empfiehlt sich ein Event mit viel Publikum. Bei der gezielten Suche nach interessanten Kandidaten eignen sich kleinere Messen mit begrenzter Besucherzahl sicher besser.

Ohne Vorbereitung kein Messeerfolg  

Sowohl für Unternehmen wie auch für Interessenten ist die Vorbereitung auf den Messebesuch wichtig. Unternehmen müssen ihren Auftritt genau konzipieren und schlüssig umsetzen. Dabei geht es zum einen um den Messestand als solchen, zum anderen um die Botschaft, die von ihm ausgestrahlt werden soll. Hinzu kommen viele Planungs- und Organisationsaufgaben: von der Reservierung von Plätzen und Räumlichkeiten über Info-Materialien, bis hin zum Standpersonal. Um Besucher anzulocken, haben sich begleitende Vorträge oder Präsentationen bewährt, die auch übergreifende Aspekte unabhängig vom jeweiligen Unternehmen behandeln können. Beispielsweise zur Bewerbungsgestaltung, zu Verfahren der Bewerberauswahl, zum Auftreten bei Vorstellungsgesprächen und anderem mehr. Sie bieten stets gute Anknüpfungspunkte. Wichtig ist aber auch, dass genügend Mitarbeiter am Stand für Einzelgespräche zur Verfügung stehen.

Aber auch für potenzielle Bewerber ist eine gute Vorbereitung wichtig. Ihre vorteilhaft gestalteten Bewerbungsunterlagen sollten Sie dabei haben. Denn häufig wird bei einem interessanten Gespräch am Stand danach gefragt. Diese Unterlagen dann an Ort und Stelle überreichen zu können, wirkt tendenziell besser als das Versenden per Post. Auch Visitenkarten mit allen wichtigen Kontaktdaten nicht vergessen!
Schon im Vorfeld sollte man sich mit der Aussteller-Palette befassen. Gerade bei grösseren Veranstaltungen ist eine gezielte Auswahl von bestimmten Messeständen nötig, wenn man mehr als einen oberflächlichen Eindruck gewinnen will. Es gilt: Je besser der Messebesuch geplant ist, umso grösser sind die Chancen auf mehr als ein unverbindliches Informationsgespräch.

Die Jobmesse als erster Schritt

Jobmessen sind ein Marktplatz, auf dem Angebot und Nachfrage für berufliche Chancen aufeinandertreffen. Beide Seiten wissen voneinander sehr wenig oder gar nichts. Ein Messeauftritt oder -besuch bietet somit die Möglichkeit, dieses gegenseitige Defizit abzubauen. Im komplexen Prozess der Bewerberauswahl und Stellenbesetzung bilden Jobmessen einen ersten wichtigen Schritt.

 

Oberstes Bild: © Stefano Tinti – Shutterstock.com

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